MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

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Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von AngRa » Dienstag, 20. Juni 2023, 07:37:10

Ja, die Anklage ist fallen gelassen worden.
Die Aufklärung des Mordes an der deutschen Backpackerin Simone Strobel scheint erneut in weite Ferne gerückt zu sein. Gegen ihren wegen Mordverdachts angeklagten Ex-Freund sind alle Anklagepunkte fallen gelassen worden.

Das zuständige Gericht bestätigte die überraschende Wende am Mittwoch unter anderem der Nachrichtenagentur dpa. Damit ist mehr als 18 Jahre nach dem Verbrechen weiter unklar, wer für den Tod der 25 Jahre alten Erzieherin aus Riedel im Landkreis Würzburg verantwortlich ist.
Es waren 53 DNA-Spuren, die den Verdacht gegen M. anheizten. Allerdings waren sie am Ende wohl nicht eindeutig genug. Berichten zufolge stammt am Fundort der Leiche eingesammeltes Genmaterial entweder von M., seiner Schwester oder einer anderen verwandten Person. Zudem sei unklar, ob die DNA wirklich beim Verstecken der Leiche an den Fundort geraten war – oder schon zuvor an der Leiche gehaftet hatte und sich von dort auf die Palmblätter verteilte.

https://www.t-online.de/region/nuernber ... wende.html

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von Arcia » Mittwoch, 14. Juni 2023, 09:00:05

Wie es aussieht, haben die Ermittler nicht genug gegen den Angeklagten in der Hand gehabt...

https://www.spiegel.de/panorama/getoete ... 6d59fa3075

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von lindenstein » Montag, 02. Januar 2023, 20:43:14

Man kann sich mal überlegen. 1979 wurde das Opfer geboren, in Würzburg. Ergo hat Simone auch die Entwicklung des Internets auf voller Breitseite bekommen. Aol, Freenet, yahoo etc.

Die Entwicklung ging dann Mitte der 1990 Jahre über die Webcam eben zu Chats über und hier waren dann die Grenzen der Möglichkeiten offen.

Ich vermute in diesem Fall schon im Vorfeld eine Art Zugänglichkeit des Opfers, was sich dann im Laufe der Zeit auch in Bezug zugespitzt haben könnte, eben dahingehend, dass eine Partnerschaft auch beeinflusst von gewachsenen Strukturen gewesen sein hat können.

Am Ende wurde das überstrapaziert und es kam zu einem zwischenmenschlichen Geschehnis.

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von AngRa » Dienstag, 04. Oktober 2022, 05:11:07

Die australischen Behörden haben die Auslieferungsanträge für die in Deutschland lebende Schwester des Beschuldigten und den Freund des Beschuldigten zurückgezogen .

https://www.smh.com.au/national/nsw/ger ... 5bm95.html

Das war zu erwarten, denn eine Auslieferung deutscher Staatsangehöriger ist nach dem Grundgesetz nicht möglich.

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von AngRa » Mittwoch, 28. September 2022, 06:18:33

Wegen der Zeitverschiebung ist der Termin schon vorbei.
Tobias Moran: Untersuchungsbeweise gesucht, Kaution fortgesetzt
Der Mordfall der deutschen Rucksacktouristin Simone Strobel wurde auf November verschoben, während die Polizei auf weitere Beweise wartet. Sehen Sie sich das Neueste vom Gericht in Lismore an.


https://www.dailytelegraph.com.au/news/ ... 1664338490

Sieht ganz danach aus, als warte die Polizei auf das Ergebnis von DNA Untersuchungen oder andere kriminaltechnische Untersuchungsergebnisse.

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von AngRa » Dienstag, 27. September 2022, 05:38:50

Es gibt ein Gespräch vom 25.9.2022 mit dem Kriminalreporter Manfred Schweidler über den Fall :
Cold Case Simone Strobel - Der Talk mit Kriminalreporter Manfred Schweidler
Simone Strobel aus Rieden, bei Hausen im Landkreis Würzburg war 25 Jahre alt, als sie mit Freunden eine Australienreise unternahm, von der sie nie zurückkehrte. Seit damals immer wieder im Visier der Ermittler: ihr damaliger Freund Tobias. Nächste Woche wollen australische Ermittler neue Beweise in dem Mordfall veröffentlichen. Kann nach Jahren der Ungewissheit endlich der Mörder von Simone gefunden werden? Dany Füg rollt gemeinsam mit dem Kriminalreporter Manfred Schweidler den Mord an Simone Strobel auf.
https://www.tvmainfranken.de/mediathek/ ... chweidler/

Am 28.9.2022 findet ein neuer Gerichtstermin ( Voruntersuchung) statt.

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von AngRa » Dienstag, 16. August 2022, 05:29:16

Man sollte vielleicht mal einen Blick auf den Beginn der Ermittlungen im Jahr 2005 werfen.

Simone Strobel und ihr Freund waren mit einem Working Holiday Visum in Australien. Das machen viele jungen Leute so um Land und Leute kennen zu lernen. Ich gehe auch davon aus, dass in Australien die Rucksacktouristen gerne gesehen sind, weil sie für wenig Geld arbeiten. In einem Bericht ist sogar von Ausbeutung die Rede.

https://www.derwesten.de/reise/rucksack ... 07565.html

Dass Rucksacktouristen in Australien oftmals ausgebeutet werden, wenn sie irgendwo arbeiten und die Reise dann alles in allem doch nicht so toll war, wie erhofft, habe ich schon von Reisenden gehört, die auf diese Art und Weise in Australien unterwegs waren. Auf jeden Fall könnten diese Umstände auch dazu beigetragen haben, dass sich Simone Strobel und ihr Freund nicht so wohl gefühlt haben, wie sie es vielleicht von einer interessanten Reise voller neuer Eindrücke und Abenteuer erwartet haben, was dann auch Auswirkungen auf die Beziehung zueinander gehabt haben könnte.

Auf der anderen Seite scheint Australien an Rucksacktouristen viel gelegen zu sein, weil sie eben als billige Arbeitskräfte ins Land kommen. Von daher gesehen dürfte den Behörden das Verbrechen an einer Rucksacktouristin nicht gelegen gekommen sein, denn es hat in Deutschland und womöglich auch in anderen Ländern hohe Wellen geschlagen und es bestand die Gefahr, dass nicht mehr so viele Rucksacktouristen ins Land kommen, wenn sich die Erkenntnis verbreitet , dass sie in Australien nicht sicher sind und ermordet werden. Das wiederum könnte Auswirkungen auf die Ermittlungen gehabt haben, wenn diese vor diesem Hintergrund mit einer Art schlechtem Gewissen wegen der Sicherheit im Land nicht so beherzt durchgeführt worden sind, wie es notwendig gewesen wäre. Man wollte vielleicht Rucksacktouristen nicht weiter verprellen und hat sie nicht so verhört wie es notwendig gewesen wäre, zu Beginn als die Eindrücke noch frisch waren. Ich könnte mir vorstellen, dass die drei unter dem noch frischen Eindruck der Tat geredet hätten, wenn sie einzeln vernommen worden wären und die Polizei ihnen ernste Vorhalte gemacht hätte. Statt dessen gab es ziemlich schnell diese komischen Videoaufnahmen mit TM , wo dieser sich über die Polizei echauffiert und gejammert hat.

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von Agatha Christie » Montag, 15. August 2022, 20:40:03

Stern Crime plus befasst sich im August ebenfalls mit diesem Fall. Der Artkel kann gelesen und angehört werden.

Die neuesten Entwicklungen werden im Newsletter erwähnt.


https://newsletter.stern.de/public/read ... -258015453
Der Link funktioniert leider nicht und ich weiß nicht warum. Sorry.

Wahrscheinlich muss man ein Abonnement abschließen um die Einleitung lesen zu können.

https://aktion.stern.de/crimeplus?onwew ... lsrc=aw.ds

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von AngRa » Montag, 15. August 2022, 19:47:18

Es gibt zum Podcast "Mordsgespräche" ein Update.

https://www.youtube.com/watch?v=6QDhomDCYNU

Manfred Schweidler berichtet, dass es wohl unter anderem neue Zeugenaussagen aus Deutschland gibt, die belegen, dass sein Verhältnis zu Simone sehr angespannt war.

Neu war für mich, dass es nach australischem Recht für schwere Straftaten gegen Leib und Leben so gut wie keine Verjährung gibt. Auch hatte ich noch nichts darüber gelesen, dass der Vater der Ehefrau des Angeklagten über die Kautionszahlung nicht erfreut war. Er hat die Kaution dann aber doch zum großen Teil gezahlt, vermutlich weil er seiner schwangeren Tochter nicht zumuten wollte, dass der Ehemann im Knast auf den Prozess wartet.

Für den 28.9.2022 ist eine Anhörung angesetzt. Vielleicht berichten Staatsanwaltschaft und Verteidigung dann etwas über den Fortgang der Ermittlungen..

Ich meine, dass Schweidler die Aussichten für eine Verurteilung im Prozess zu negativ beurteilt. Dass der Angeklagte nach Kautionszahlung unter strengen Auflagen frei gekommen ist, deutet weder eine Verfahrenseinstellung noch einen Freispruch an.

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von Phil Durchblick » Donnerstag, 11. August 2022, 17:21:52

Ich korrigiere dann "bald" in "irgendwann". Bis zur Hauptverhandlung bleibt also noch viel Zeit, um den Fall zu stärken. TM hat nun bis 2024 ständig dieses Damoklesschwert über sich, der Druck muss immens sein.

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von AngRa » Donnerstag, 11. August 2022, 06:07:13

Hallo Phil,

es lohnt sich immer Übersetzungen genau zu beäugen!

Ja, ich bin auch gespannt, was bei der Gerichtsverhandlung ans Tageslicht kommt und ob die Beweise der Ankläger für eine Verurteilung ausreichen werden. . Es ist bekanntlich so, dass in Australien ein Strafprozess nach ganz anderen Regeln abläuft, als nach unserem Recht. Der Strafprozess richtet sich nach dem amerikanischen bzw. dem angelsächsischen System. Für uns ist das gewöhnungsbedürftig und wir müssen umdenken. Jedenfalls mir geht es so. Man darf nie aus dem Blick verlieren, dass Ankläger und Verteidiger die maßgeblich Handelnden sind und dass der Richter nur so etwas wie ein Moderator ist. Er darf keine Zeugen vernehmen, er entscheidet nicht über Schuld oder Unschuld, sondern setzt nur das Strafmaß nach einem Schuldspruch der 12 Laienrichter fest. Dem Gericht stehen keine umfangreichen Ermittlungsakten zur Verfügung. Es zählt das, was in den Prozess unmittelbar und mündlich eingeführt wird. Zuviel an belastendem Material darf vorher nicht durch die Medien gehen, damit die Laienrichter nicht beeinflusst werden und voreingenommen sind.

Im amerikanischen / australischen Strafprozess wird vorausgesetzt, dass Ankläger und Angeklagter gleichwertig sind. Das ist aber meiner Meinung nach nur bedingt so, denn die Anklage hat eine ganze Maschinerie von Helfern hinter sich und der Angeklagte hat es nur, wenn er genug Geld hat um gute Verteidiger anzuheuern, die selber auf ein funktionierendes System von Helfern zurückgreifen können. Daher halte ich unser strafprozessuales System für besser, auch wenn mir gelegentlich die Härte fehlt.

Die Unterschiede beginnen schon mit der coronalen Voruntersuchung, die es bei uns nicht gibt. In Australien müssen besondere Todesfälle dem Gericht gemeldet werden Diese meldepflichtigen Todesfälle werden dann vom Coroner`s Court untersucht. Der Zweck dieser Untersuchungen besteht darin festzustellen, wie der Tod eingetreten ist und die Todesursache zu ermitteln.

Man kann das hier für West-Australien nachlesen:

https://www.coronerscourt.wa.gov.au/

Im Jahre 2007 hat es im Falle von Simone Strobel eine umfangreiche coronale Voruntersuchung gegeben. Damals konnte zumindest festgestellt werden, dass Simone getötet worden ist, wenn sich auch die genauen Tatumstände und die genaue Todesursache nicht feststellen ließen.

Im Jahre 2021 sollte es wieder eine Anhörung geben, die aber dann wieder abgesagt worden ist ohne Angaben von Gründen.

https://www.tvmainfranken.de/mediathek/ ... -abgesagt/

Es erfolgte dann ohne weitere Anhörung die Anklage in diesem Jahr..

Immerhin ist es so, dass die in der ersten coronalen Untersuchung getroffenen Feststellungen zu den Umständen der Tat und zur Todesursache , ergänzt durch weitere Ermittlungen, genügt haben um eine Anklage anzufertigen und um einen Prozess in Gang zu bringen. Wenn alle Anschuldigungen absolut haltlos gewesen wären, dann hätten die Verteidiger die Einstellung des Verfahrens gegen ihren Mandanten beantragt und es wäre womöglich nicht zu einem Gerichtsverfahren gekommen, wenn es ein Richter genauso gesehen hätte. Also haben die Ankläger mit ihrer bisherigen Vorgehensweise , nicht viel preis zugeben, ihr Ziel erreicht und sie haben gut daran getan auf eine weitere Anhörung zu verzichten.

Da der Angeklagte die Tat bestreitet und alles auf einen langwierigen Indizienprozess hinausläuft, war das sicher die beste Taktik, denn es wurde dem Prozess nichts vorweggenommen. Die Musik wird erst im Jahre 2024 im Gerichtssaal spielen, so wie es vorgesehen ist.

Ich kann nur spekulieren, wie die Staatsanwaltschaft nunmehr darauf kommt, dass Simones Tod auf das Handeln einer oder mehrerer Personen zurückzuführen sei. Vielleicht hängt es mit dem Fehlen von Abwehrverletzungen an der Leiche zusammen. Denn wenn jemand erstickt wird oder gewürgt wird, würde die Person sich verzweifelt wehren, es sei denn, dass die Person schläft, betäubt ist oder durch eine weitere Person fest gehalten und daran gehindert wird sich zu wehren.

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von Phil Durchblick » Mittwoch, 10. August 2022, 18:15:28

AngRa hat geschrieben: Mittwoch, 10. August 2022, 06:00:46 https://www.dailymail.co.uk/news/articl ... Perth.html

In dem für 2024 erwarteten Gerichtsverfahren sollen an die 300 Zeugen aussagen. Neu für mich ist, dass der Körper von Simone Blutergüsse gezeigt habe und dass ihr Tod nach Auffassung der Staatsanwaltschaft auf das Handeln einer oder mehrere Personen zurückzuführen sei.
Hi AngRa
DeepL übersetzt das anders als Google:
The court also heard there was evidence in the police case to suggest there were marks visible on Ms Strobel's neck, however, Mr Game maintained her cause of death was not certain.
Das Gericht hörte auch, dass die Polizei Beweise für sichtbare Spuren am Hals von Frau Strobel gefunden hatte, aber Herr Game behauptete, die Todesursache sei nicht sicher.
He said her body had shown 'bruising' and that her death was due to 'the action of one or more persons
Er sagte, ihr Körper habe "Quetschungen" aufgewiesen und ihr Tod sei auf "die Handlung einer oder mehrerer Personen" zurückzuführen.
Bisher war ja immer die Rede davon, dass Simone S. erstickt wurde. Wir werden es sicher bald erfahren, was nun stimmt. In VP‘s Buch wird ein australischer Profiler zitiert, mit der Behauptung, Simone kann nur durch 2 Personen durch den Zaun dieses Sportgeländes, auf dem sie gefunden wurde, geschafft/getragen worden sein! Also geht man zumindest davon aus, dass mindestens zwei Personen am Beseitigen des Leichnams beteiligt waren. Wie man darauf kommt, dass ihr Tod nach Auffassung der Staatsanwaltschaft auf das Handeln einer oder mehrere Personen zurückzuführen sei, erschließt sich mir momentan auch nicht. Gruß Phil

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von AngRa » Mittwoch, 10. August 2022, 06:00:46

Der Mordfall hat inzwischen eine lange Ermittlungsgeschichte, auch Gerichte waren schon involviert und haben Einschätzungen zum Tatverdacht gegen TM abgegeben.

Interessant sind Berichte im Zusammenhang mit der einstweiligen Verfügung gegen die Veröffentlichung des Buches "Have you seen Simone" von Virginia Peters.
Im Jahr 2014 beantragte Tobias Moran eine einstweilige Verfügung, um die Veröffentlichung von Have You Seen Simone zu stoppen , das von Virginia Peters geschrieben und von Schwartz Publishing veröffentlicht wurde.

Kenneth Martin, Richter am Obersten Gerichtshof von WA, lehnte die einstweilige Verfügung ab und sagte, es bestehe „begründeter Verdacht“, dass Tobias Suckfuell an der Ermordung von Simone Strobel in Lismore im Februar 2005 beteiligt war.

Richter Martin sagte, obwohl es keinen endgültigen Beweis für seine angebliche Schuld gebe, machten die Fakten des Falls es „unvermeidlich“, dass er ein Verdächtiger sein sollte.

„Es gibt eine bedeutende Menge an glaubwürdigem Tatsachenmaterial, das seit 2007 öffentlich zugänglich und weit verbreitet ist und das, zumindest auf den ersten Blick bewertet, eindeutig einige begründete Verdachtsmomente in Bezug auf diesen Kläger des Verbrechens von 2005 aufweist“, er schrieb.

„Keines dieser Fakten ist für sich genommen schlüssig im Hinblick auf die Feststellung der Schuld des Klägers.

„Aber insbesondere in Verbindung mit der Nähe von Simones entdeckter Leiche innerhalb von 90 m vom Lismore Caravan Park, dem Fehlen eines soliden Alibis des Klägers … ein wohl seltsames Verhalten von ihm in Bezug darauf, dass er am nächsten Morgen nicht nach Simone sucht (er bestreitet dies) und eine gewisse Verzögerung bei der Meldung von Simones Verschwinden bei der australischen Polizei, trägt dies alles dazu bei, eine Grundlage für einen begründeten Verdacht gegen den Kläger zu schaffen.“
https://www.news.com.au/national/courts ... b3035801e3

Damals im Jahre 2014 sah ein Richter am Obersten Gerichtshof zumindest einen Anfangsverdacht.

Unmittelbar nach der Tat verdächtigte die Polizei TM, aber Coroner Paul McMahon entschied damals , dass es nicht genügend Beweise gab, um Anklage wegen Simones Tod zu erheben.

Das hat sich nun vermutlich geändert, denn es gab eine Anklage, eine Verhaftung und eine Kautionsverhandlung.
Staatsanwalt Kim Gourlie von der NSW-Staatsanwaltschaft sagte, in der Nacht, in der Simone Strobel verschwand, „während sie noch auf dem Campingplatz war“, seien Schreie aus dem Caravan Park in Lismore zu hören gewesen.

Er sagte, ihr Körper habe „Blutergüsse“ gezeigt und ihr Tod sei auf „das Handeln einer oder mehrerer Personen“ zurückzuführen.

Er sagte, der Polizeifall würde Aussagen deutscher Zeugen über die „Art der Beziehung“ zwischen Frau Strobel und Herrn Moran im Jahr 2005 enthalten.

Er sagte, Tobias Moran habe der Polizei in Bezug auf Frau Strobel Lügen erzählt, darunter „Lügen in Bezug auf die Art ihrer Beziehung, Lügen in Bezug auf den Alkoholkonsum, Lügen in Bezug auf die Kleidung, die sie trug“.

„Als er zum Zeitpunkt ihres Todes ein wichtiger Verdächtiger war, verließ er die Gerichtsbarkeit“, sagte Herr Gourlie.
https://www.dailymail.co.uk/news/articl ... Perth.html

In dem für 2024 erwarteten Gerichtsverfahren sollen an die 300 Zeugen aussagen. Neu für mich ist, dass der Körper von Simone Blutergüsse gezeigt habe und dass ihr Tod nach Auffassung der Staatsanwaltschaft auf das Handeln einer oder mehrere Personen zurückzuführen sei.

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von AngRa » Sonntag, 07. August 2022, 20:53:49

Es war absehbar, dass die beiden Deutschen trotz Haftbefehls aus Australien nicht an Australien ausgeliefert werden, weil das verfassungswidrig wäre.
Cold Case Simone Strobel: Verdächtige werden nicht ausgeliefert

In Zusammenhang mit dem Mord an der Unterfränkin Simone Strobel vor 17 Jahren werden die beiden deutschen Verdächtigen nicht nach Australien ausgeliefert. Einer Auslieferung stehe das Grundgesetz entgegen, bestätigte das Bundesamt für Justiz.

Der Mord an Simone Strobel in Australien ist 17 Jahre her. Die beiden Unterfranken, die möglicherweise an der Tat beteiligt waren, werden nicht nach Australien ausgeliefert. Einer Auslieferung stehe zwingend das Grundgesetz entgegen, bestätigte am Freitag das Bundesamt für Justiz in Bonn der Deutschen Presse Agentur (dpa). Eine Strafverfolgung müsste demnach in Deutschland erfolgen.

Vorwurf: Beihilfe zum Mord
Die australischen Behörden hatten Haftbefehle gegen die Verdächtigen erlassen, die beide in Unterfranken leben. Ihnen wird Beihilfe zum Mord und Justizbehinderung vorgeworfen. Die inzwischen 46-jährige Frau und der inzwischen 43-jährige Mann waren 2005 zusammen mit Simone Strobel und ihrem damaligen Freund - dem jetzigen Hauptverdächtigen - durch Australien gereist. Bei der Frau handelt es sich um eine Schwester des Hauptverdächtigen, bei dem Mann um ihren damaligen Lebensgefährten.

Die 25-jährige Simone Strobel aus Rieden bei Würzburg war 2005 während einer Australienreise getötet worden. Ihr damaliger Freund, der inzwischen in Australien lebt, wurde Ende Juli wegen Mordverdachtes festgenommen und nach Sidney überführt. Am Freitag kam er zunächst auf Kaution frei.

In Australien drohen höhere Strafen
Allen drei Verdächtigen drohten in Australien höhere Strafen als in Deutschland, sagte der in Australien und Deutschland tätige Juraprofessor Greg Taylor der dpa. "In Australien gibt es keine Höchststrafe für Mord. Es ist buchstäblich lebenslänglich möglich", so Taylor. Das gelte auch für Beihilfe zum Mord. Grundlage für den Fall Strobel sei das Strafrecht des Bundesstaates New South Wales.

Unterfränkische Ermittler überrascht
Auch in Deutschland hoffen Ermittler immer noch, den lange zurückliegenden Fall aufzuklären. Das Verfahren gegen die in Unterfranken lebende Frau ist laut Staatsanwaltschaft Würzburg noch offen, die Ermittlungen gegen den Mann seien 2020 zunächst eingestellt worden. Über die neuen Entwicklungen in Australien sind die hiesigen Ermittler nach eigenen Angaben überrascht. Sie selbst hätten keine neuen Hinweise. Sie wissen demnach auch nicht, auf welche neuen Indizien sich die australischen Behörden berufen.

Bisher kein Rechtshilfeersuchen aus Australien
Eine formale Kooperation mit Australien gibt es laut den deutschen Behörden aktuell nicht. Australische Medien berichten zwar, dass die dortigen Ermittler wegen der beiden deutschen Verdächtigen mit den Kollegen in Deutschland in Kontakt stünden. Eine offizielle Anfrage aus Australien verneinen allerdings sowohl Polizei und Staatsanwaltschaft in Unterfranken als auch das Bundesamt für Justiz. Theoretisch könnten die australischen Behörden laut Bundesjustizamt mit einem Rechtshilfeersuchen die deutschen Kollegen bitten, die Verdächtigen in Unterfranken zu vernehmen, sogar in Anwesenheit australischer Beamter. Dies ist aber bisher offenbar nicht geschehen.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/co ... rt,TDnyVSO

Meiner Meinung nach wurden in Australien Haftbefehle gegen die Schwester und den Freund erlassen um zu vermeiden, dass die beiden nach Australien reisen um sich mit dem Angeklagten im Hinblick auf den anstehenden Prozess abzusprechen. Das waren mehr oder weniger taktische Haftbefehle, denn den australischen Ermittlern dürfte bekannt gewesen sein, dass Deutsche nicht nach Australien ausgeliefert werden dürfen. Eine unkontrollierte elektronische Kontaktaufnahme ist wegen der Auflagen nicht möglich.

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von Phil Durchblick » Freitag, 05. August 2022, 10:19:18

AngRa hat geschrieben: Freitag, 05. August 2022, 04:17:58 Vermutlich hat die Staatsanwaltschaft noch nicht alle Beweise auf den Tisch gelegt, die sie dann im Prozess womöglich präsentieren wird. Schaun mer mal.
Das hoffe und vermute ich auch.

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von AngRa » Freitag, 05. August 2022, 05:20:04

@Widasedumi

Ja, letzten Endes ist diese Freilassung auf Kaution kein Freispruch. Über Schuld oder Unschuld entscheiden Ende 2023 oder gar erst 2024 12 Geschworene. Diesen 12 Geschworenen muss die Staatsanwaltschaft einen Tathergang und ein Motiv plausibel vorführen und das Ganze dann noch mit Beweisen ( DNA etc.) unterfüttern und somit von der Schuld des Angeklagten überzeugen. Da ist wie immer in einem Geschworenen-Prozess viel Psychologie und auch Show dabei, denn es entscheiden Laien und keine abgeklärten und schmerzfreien Berufsrichter. Dieser Prozess, der irgendwann stattfinden wird, schwebt über dem Angeklagten wie ein Damoklesschwert. Angenehm stelle ich mir seine Lage nicht vor. Mein Mitleid hält sich allerdings in Grenzen, denn ich bin schon von seiner Schuld überzeugt, meine aber, dass bei der Tat auch Alkohol und Drogen eine Rolle gespielt haben. Die Einnahme von Alkohol und Drogen kann aggressiv machen und ich glaube genau damit haben wir es in diesem Fall zu tun. Die Beziehung war zerrüttet , der Frust wurde durch Alkohol und Drogen betäubt und da braucht es nicht mehr viel um in die Katastrophe zu schliddern. Nachdem die Drogen im Körper abgebaut waren, setzte dann die Erkenntnis ein, was passiert ist und dass man sich durch so etwas nicht sein Leben versauen will und daher dann das Lügen und Schweigen.

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von Widasedumi » Freitag, 05. August 2022, 05:00:32

Danke, AngRa!
Man wird sich die Entscheidung nicht leicht gemacht haben und gründlich abgewogen haben. Eine Belastung sind die Auflagen allemal und das Geld ist auch kein Pappenstiel. Der Fall hat sich an ihn gekettet und er ist ihn bisher nicht los geworden. Das kann nur von Vorteil für ihn sein, denn er muss sich im Zaum halten. Er muss Disziplin an den Tag legen, und dadurch wird es ihm unmöglich sein, über die Stränge zu schlagen.

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von AngRa » Freitag, 05. August 2022, 04:17:58

Nun kam doch alles anders. Der Angeklagte wurde auf Kaution frei gelassen.

Wende im Mordfall Simone Strobel: Angeklagter kommt doch frei

Im Fall um die 2005 in Australien getötete Simone Strobel kommt der Angeklagte nun doch auf freien Fuß. Ein Antrag der Staatsanwaltschaft wurde abgelehnt und so darf der 42-Jährige gegen eine Kaution und Auflagen die Untersuchungshaft verlassen.

Wende im Fall um den Mord an Simone Strobel im Jahr 2005: Der Angeklagte kommt nun doch gegen Kaution aus der U-Haft frei. Das berichten australische Medien nun mit Verweis auf die Nachrichtenagentur AAP. Zuvor hatte das Gericht in Sydney, an dem der Antrag verhandelt wurde, einer Freilassung gegen Kaution zugestimmt – weil es keine ausreichenden Beweise gebe, die den Angeklagten mit dem Mord von Simone Strobel verbinden würden. Die Staatsanwaltschaft wollte den Fall dagegen zunächst von einer höheren juristischen Instanz, dem "Supreme Court", prüfen lassen. Das wurde abgelehnt.

Kaution und Auflagen für Freilassung des 42-Jährigen
So kommt der 42-Jährige jetzt wieder auf freien Fuß – gegen eine Kaution von 450.000 australischen Dollar, umgerechnet etwa 308.000 Euro. Diese Summe hat die Ehefrau des Angeklagten und ihre Familie zuvor bereits angeboten. Zusätzlich gibt es Auflagen für die Freilassung. So muss sich der Angeklagte dreimal pro Woche bei der Polizei melden und darf etwa nicht über verschlüsselte Webseiten kommunizieren, heißt es in den Medienberichten. Wann der Mordprozess gegen den 42-Jährigen stattfindet, konnte seine Verteidigerin auf BR-Anfrage noch nicht absehen.


https://www.br.de/nachrichten/bayern/mo ... ft,TDVxBvP

Die Kautionsentscheidung ist kein Freispruch für den zu erwartenden Prozess. Vermutlich hat die Staatsanwaltschaft noch nicht alle Beweise auf den Tisch gelegt, die sie dann im Prozess womöglich präsentieren wird. Schaun mer mal.

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von AngRa » Donnerstag, 04. August 2022, 06:35:41

Bis zur Entscheidung des Obersten Gerichts über die Freilassung bleibt der Angeklagte in Haft.

Die zuständige Richterin hätte die Kaution akzeptiert. Sie sieht keine neuen Beweise gegen den Angeklagten. Die Staatsanwaltschaft hat nun die nächst höhere Instanz, den Supreme Court angerufen. Bis zur Entscheidung des Supreme Court wird die Freilassung ausgesetzt. Man erwartet die Entscheidung offenbar in drei Tagen.

https://www.edenmagnet.com.au/story/784 ... -appealed/

Re: MORDFALL SIMONE STROBEL (25 †), AUSTRALIEN, 2005

von AngRa » Mittwoch, 03. August 2022, 18:36:37

@Phil Durchblick

Vielen Dank für den Link zu dem Buch!

Virginia Peters hat ganz sicher auch ihren Anteil daran, dass es mit den Ermittlungen trotz Schwierigkeiten beispielsweise wegen mangelnder Beteiligung der Begleiter von Simone an der Aufklärung der Geschehnisse immer weiter ging. Letzten Endes war sie es auch, die durch ihre freundliche und behutsame Art Zugang zu den Eltern von Simone fand und diese davon überzeugen konnte, dass TM etwas mit der Tat zu tun haben muss, denn sie haben ihm lange Zeit bedingungslos geglaubt, dass es zwischen ihm und ihrer Tochter keinen Streit gab usw..

Das Kautionssystem in Australien mutet uns etwas ungewöhnlich an, weil wir das nach unserem Recht nicht kennen. Es hängt damit zusammen, dass es in Australien keine Untersuchungsgefängnisse gibt und dass Angeklagte auf ihren Prozess im normalen Strafvollzug warten müssten, wenn sie nicht auf Kaution frei kommen. Die Staatsanwaltschaft muss neue Beweise vorgelegt haben, denn ansonsten gäbe es gegen TM keine Anklage und es stünde auch nicht fest, dass es ein Gerichtsverfahren wegen Mordes gegen ihn geben wird.

Bei der Kautionsverhandlung geht es daher auch nicht in erster Linie um die Bewertung des Tatverdachts sondern um die Frage, ob der Angeklagte sich dem späteren Gerichtsverfahren stellen wird oder nicht. Indirekt spielt die Beweislage aber schon eine Rolle, nämlich dahingehend wie sicher der Angeklagte mit einer Verurteilung rechnen muss. Wenn die Beweislage dicht ist, dann wird die Fluchtgefahr größer, weil eine Verurteilung wahrscheinlicher ist. Wenn das Gericht in Sydney der Auffassung ist, dass TM voraussichtlich nicht fliehen wird, dann entscheidet es für die Freilassung auf Kaution. Gegen eine solche Freilassung spricht meiner Meinung nach die Schwere des Tatvorwurfs und der Umstand, dass er in der Vergangenheit Ladungen des Gerichts zur Anhörung nicht gefolgt ist und auch der Umstand, dass er Zeugen zum Lügen beeinflusst hat. Es hat sich also eine Verdunkelungsgefahr realisiert. Über die Frage der Beweisbarkeit kann ich wenig sagen, weil die Öffentlichkeit nicht weiß, was die Polizei noch an Belastungsmaterial gefunden hat.

Für eine Freilassung spricht hingegen, dass er 17 Jahre lang nicht mehr straffällig geworden ist und in Perth in geordneten Verhältnissen mit Familie lebt.

Morgen um 12 Uhr erlässt das Gericht die Entscheidung über die Freilassung. Meiner Meinung nach ist die Vertagung ein Zeichen dafür, dass sich das Gericht mit der Entscheidung schwer tut.

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