MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

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Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Heino » Samstag, 22. April 2023, 15:10:21

Ich kannte Gustav Ruff sehr gut,da ich früher mit Ihm gearbeitet habe. Agent für ein Geheimdienst,wie manche schreiben ist Blödsinn. Etwa 50.000 DM konnte ein guter Sprecher auf Werbefahrten im Monat verdienen. Mit Waffenhandel hatte er garantiert nichts am Hut.Warum er in Cloppenburg war,er hat früher in Emsteck bei Cloppenburg gewohnt.

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Widasedumi » Samstag, 13. August 2022, 02:29:11

Heute entdeckte ich einen Podcast vom 12.8.22, der diesen Mordfall Gustav Ruff zusammenfasst
https://www.youtube.com/watch?v=dJkdx4w45WQ
Es ist keine weitergehenden Erkenntnisse enthalten, als die, welche wir hier schon erörtert haben.

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Widasedumi » Montag, 02. Mai 2022, 05:37:10

Zum Mordfall des Herrn Gustav Ruff, der mich in Gedanken weiterhin beschäftigt, habe ich vorhin über Google (Name, Raubmord, 1987) eine Diskussionsseite gefunden:http://azxy.communitiyhost.de/t97500147 ... tav-R.html

Die wenigen Beiträge sind bereits aus dem Jahr 2010. Ein Beitrag vertritt meine Hypothese wegen Ungarn/Ostblock. Die Frage, ob Gustav R. tot oder lebend in den Kofferraum gelegt wurde, wird diskutiert.

Neu für mich war die Interpretation zum Brief an Assistentin Susanne. Der Schreiber meint, dass sie überhaupt den Brief bekommen hat, könnte als eine Warnung verstanden werden, den Mund zu halten, falls sie mehr über Gustav R. wisse.

Dann geht aus der Diskussion noch hervor, dass das Interesse an dem Fall durchaus vorhanden ist und man sich an die Polizei um Auskünfte gewandt hatte. Doch diese verwies an die Staatsanwaltschaft, wo der Fall liege. Dort bekommen jedoch nur Pressevertreter mit Ausweis eine Auskunft.

Die örtliche Presse hätte sich nicht interessiert an dem Fall gezeigt, da es keine neuen Entwicklungen gegeben habe.

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Widasedumi » Sonntag, 01. Mai 2022, 14:37:50

Ich möchte mich hier wieder mal melden, kann jedoch zum Fall Ruff leider nichts mehr einbringen.
Vertieft habe ich mich in den Fall Uwe Barschel mit dem Schwerpunkt: Verdacht auf Waffengeschäfte.
Ich sichtete Videos, und kam vom einen zum anderen. Dass es sich um Suizid oder um Sterbehilfe bei U. Barschel handelt, glaube ich nicht,
wie das auch der Leitende Lübecker Staatsanwalt Heinrich Wille ausschließt. Die Indizien deuten stark auf Mord hin.
Ein Asservat, das Haar eines Fremden, wohl des letzten Besuchers im Zimmer 137 des Genfer Hotels Beau Rivage, ist
unerklärlich verschwunden. Es geschahen seltsame Dinge. Wichtige Zeugen, die zu den Treffen von Herrn Barschel in der DDR
berichten konnten (Dirk Stockberg, Südafrika oder Hans Werner Wels, Angersdorf/Halle) haben sich angeblich suizidiert, was nur schwer nachvollziehbar wäre.

Herr Barschel soll auch Gast des schwer reichen Geschäftsmannes und Waffenhändlers Adnan Khashoggi auf dessen Jacht in Marbella
sowie einer Villa in Gran Canaria gewesen sein. Dieser Herr Khashoggi war ein Onkel des Jamal Khashoggi, der vor noch nicht allzu langer Zeit
in der saudischen Botschaft in der Türkei getötet wurde. Ich las mir die Geschäftstätigkeit des Onkels Ahmad K. durch.
Wahnsinn, was dieser Mann sein eigen nannte. Dieser starb in London mit 81 Jahren an Parkinson.
Ein Neffe dieses Adnan Khashoggi (der Sohn einer seiner Schwestern) war Dodi Fayed, der Freund von Diana Prinzessin von Wales.

Im folgenden Film wird eine Verbindung von Uwe Barschel zu Herrn Adnan Khashoggi erwähnt:
Barschel - das Rätsel (kompletter FIlm) https://www.youtube.com/watch?v=PFUQ3fdZB68 Minute 4.40

Interessant auch:
Uwe Barschel und seine unheimlichen Kontakte mit osteuropäischen Waffenhändlern https://www.youtube.com/watch?v=gykQy1J2O38

-----------------------------------------------------

Ich gehe jetzt nicht mehr weiter auf den Fall U. Barschel ein, weil er mit dem Fall Ruff nichts zu tun hat.
Ich möchte lediglich den geheimen Waffenhandel im Fall Ruff annehmen, denn dieser scheint in den 80er Jahren Hochkonjunktur gehabt zu haben. Und seltsamerweise fällt auch die zeitliche Nähe der beiden Todesfälle auf.
Offiziell war Waffenhandel verboten, daher musste er geheim erfolgen. Es sollen im Fall Barschel hohe Geldsummen geflossen sein.
Aber das hilft nicht weiter im Fall des Gustav Ruff. Daher setze ich hier einen Abschluss.

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Widasedumi » Freitag, 29. April 2022, 17:33:37

Es kommen im vorher genannten Video auch zwei Fahrer von Herrn Barschel zu Wort.
Außerdem soll Herr Barschel nach Stasi-Aufzeichnungen Frauenkontakte im Hotel Neptun, Rostock Warnemünde in der DDR gehabt haben.
Hier wurden konkrete Beobachtungen festgehalten.
Die Ehefrau Freya sagte vor der Kamera aus, dass beim Auffinden ihres Mannes der Ehering in der Hosentasche gesteckt hätte.

Und Herr Barschel hat Psychopharmaka zur Beruhigung benötigt, eine hohe Dosis täglich: Tavor.

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Widasedumi » Freitag, 29. April 2022, 16:59:57

Stimmen die Behauptungen des Politikwissenschaftlers und Journalisten Patrik Baab über Uwe Barschel?

Ich wollte von anderer Seite darüber erfahren. Gebe ich bei Youtube "Tod des Uwe Barschel" ein, sie kommt eine ganze Latte an Videos.
Ich wählte den Titel "Der Tod des Uwe Barschel - War es doch Mord Teil 1" https://www.youtube.com/watch?v=PCSkVAr5jzo

Sehr interessant, und es kamen Zeitzeugen, Parteizeugen, die Ehefrau, Stasileute, BK Helmut Kohl uvm zu Wort. Die vielen Fahrten in die DDR waren Thema, Waffengeschäfte ebenso. Das Badezimmer, wo Herr Barschel gefunden wurde und die Beweismittel, die für Mord sprechen.

Ich bin von der Mordthese überzeugt. Man kann im Fall dieses Politikers sagen: Ein steiler Aufstieg, ein jäher Absturz. Tod mit 43 Jahren.

Sehr gespannt bin ich auf die Fortsetzung der MDR-Doku zu politischen Morden in der Zeit der Wende.
Ich habe mich auch nach dem Buch von Herrn Baab (Spinnennetz) umgeschaut. Die Rezensionen sind gemischt. Von großer Begeisterung bis zu
Langatmigkeit und Wiederholungen. Da es sehr viele Filme zu diesem Tod gibt, schiebe ich das Buch noch etwas raus.

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Widasedumi » Freitag, 29. April 2022, 08:00:07

Frage 1: Was sagte der xy-Film, wo Herr Ruff herumgekommen ist?

Frage 2: Gibt es dort Waffenfirmen?

Eduard Zimmermann zu Frage 1:
Der Handelsvertreter Gustav Ruff ist weit herumgekommen:

- von Bremen
- über das Rheinland,
- bis nach Bayern,
- Österreich
- und sogar Ungarn.

Überall hatte er Kontakte unterhalten und möglicherweise auch Geschäfte gemacht, die in ihrem ganzen Umfang vermutlich noch im Dunkeln liegen.
Zu Frage 2:

Aus dem Internet konnte ich entnehmen, dass in Bremen die Waffenfirma Heckler und Koch ansässig ist.
In Düsseldorf (Rheinland) ist die Firma Rheinmetall ansässig.

Und nun wird mir bewusst, warum Herr Ruff bei seiner letzten Fahrt zwar überall sagte, dass er in Bremen wäre, wo er sich doch eher in der Nähe von Cloppenburg aufgehalten hatte. Das hatte vermutlich den Grund, dass der Ort seiner Gefangennahme und Hinrichtung nicht bekannt werden sollte. In Bremen dürfte er wohl öfters gewesen sein, und da wird er keinen Hehl daraus gemacht haben. Aber der letzte Aufenthalt sollte - nach Anweisung von "oben" - nicht herausfindbar sein, deshalb sprach er im Autohaus und in Telefonaten nur von Bremen, ohne jedoch dort gewesen zu sein.

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Hbs900 » Freitag, 29. April 2022, 07:33:54

Die waffe haette er nur innerhalb deutschland aufenthalt mitgefuehrt.
Warenkurier halte ich auch fuer gut moeglich.
Wahrscheinlich traf er sich dazu mit polen die ihm guenstige ware ausliefern wollten,,natuerlich nur gegen bargeld.
Denn nur bares ist wahres.
Irgendwo musste die ware ja uebergeben werden..hoteltiefgarage, parkplatz.
Da duerfte man ihm eine falle gestellt haben.
Keine ware erhalten, aber geld losgeworden
Vielleicht hatte er das geld so gut versteckt, das er gequaelt werden musste, das er das versteck verriet
Auch im fahrzeug gibt es gute geldverstecke zb . Im feuerloescher traggehäuse.
Oder unter den sitzfedern, )

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Widasedumi » Freitag, 29. April 2022, 07:07:45

Hbs900 hat geschrieben: Freitag, 29. April 2022, 06:54:01 Aber eigentlich waere er dann mit einer waffe...pistole unterwegs gewesen um sein ......u
,und trefforte haette er im hotel oder in bahnhoefen ausgewaehlt.
@Hbs

ich gehe davon aus, dass Herr Ruff einfach ein Kurier war. In der vorstehenden Doku wird das Problem des Grenzübertritts angesprochen.
Herr Ruff konnte durch die Kaffeefahrt mit einer Sondererlaubnis (nehme ich an) die Grenze zweckgebunden übertreten. Sein Bewegungsbereich war das Hotel. In dieses Hotel kamen dann scheinbar zufällig Ostblockgäste, so dass irgendwelche Waren dort übergeben werden konnten. Ich wette sogar, dass die Assistentin Susanne ein separates Zimmer hatte. Eine Waffe würde ich nicht annehmen, denn die brauchte er wohl kaum. Sie hätte bei einem Grenzübertritt, einer Routinekontrolle der Polizei etc. höchstens Ärger verursacht. Ich denke, dass Herr Ruff sich genau nach den Anordnungen gehalten hatte. Leider wird er auch nach fernmündlicher Anordnung sein letztes Geld von der Bank abgehoben haben, denn dort wusste man im voraus, dass es die letzte Bankabhebung durch ihn war.

Herr Ruff wurde von einem Schauspieler dargestellt. Das Bild des tatsächlichen Opfers schaut nach einem sehr freundlichen, gewinnenden, fröhlichen, unkomplizierten und sympathischen Mann aus.

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Hbs900 » Freitag, 29. April 2022, 06:54:01

Ich meinte um sein leben zu schuetzen.

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Hbs900 » Freitag, 29. April 2022, 06:52:32

Es soll ja tatsaechlich welche geben ü. Die leben oder lebten mehr als gefaehrlich.
Aber eigentlich waere er dann mit einer waffe...pistole unterwegs gewesen um sein ......u
,und trefforte haette er im hotel oder in bahnhoefen ausgewaehlt.
Wenn parkplaetze ausgewaehlt wurden, hat er sein schicksal herausgefordert

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Widasedumi » Freitag, 29. April 2022, 05:03:54

Guten Tag, liebe Mitschreibenden zum Fall des Gustav A. Ruff

Gerade stoße ich auf eine neue MDR Dokumentation "Auftragsmord und Waffenhandel" - Teil 1" https://www.youtube.com/watch?v=p0sb5_ONrCc

Ein Zitat bei Minute 5:28
Im Dezember 1989 berichtet das Fernsehen der DDR von einem geheimen Waffenlager, das von Bürgerrechtlern bei Rostock gefunden wurde.
...
Westlichen Informationen zufolge sollen von hier aus Waffen und Waffenteile nach Äthiopien, Angola, Mosambik und Nicaragua verscheuert worden sein.
Anfang der 90er Jahre ernennt Bundeskanzler Helmut Kohl die Zentrale Ermittlungsstelle für Regierungs- und Vereinigungskriminalität - kurz: ZERV
zur Aufarbeitung von Stasi-Kriminalität: Waffenhandel und Morde. Es gibt unzählige Aktenberge, die aufgearbeitet werden müssen.
Es gab eine Abteilung "ZERF 1" und eine Abteilung "Zerf 2"
Die Ermittler in der ZERF 1, die sich mit dem Waffenhandel der DDR beschäftigen, vollziehen die Wege der Waffen aus westlicher Produktion nach. Wer steckt dahinter? Und: Was ist strafbar? (Min. 20:45) Sie müssen ja immer einen Anfangsverdacht für eine Straftat nach bundesrepublikanischem Recht suchen. Was hat er gemacht? Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, Außenwirtschaftsgesetz? Das sind die Dinge, die dann greifbar waren. Und sie brauchen vor allem eines. Konkrete Namen. ...
Es waren über 1000 Waffen, die überprüft werden mussten. Wir stoßen auf Fabrikate aus dem westlichen Ausland. Wie waren die in die DDR gekommen? Die Waffenverkaufswegfeststellung lief über die Hersteller. ... Schnell wird klar, die Wege führen zu Waffenherstellern und Händlern auch i europäische Nachbarländer. Doch Auskünfte zu erhalten, ist schwierig. Beim Thema Waffen sind die meisten recht schweigsam. Und kein Land ist verpflichtet, deutsche Polizeiarbeit zu unterstützen.
...
Wolfgang Böckel (ein ZERV Aufklärer) fährt 1993 mit einem Kollegen Richtung Kufstein und trifft dort, kurz vor der Grenze einen Waffenhändler aus Österreich, der ihm Einblick in Waffenhandelsbücher gewährt. Was sie da lesen, ist der Anfang einer großen Geschichte. (Böckel wörtlich:) "Wir haben Waffenhandelsbücher durchgesehen. Es wird festgestellt, welche Partien von ihm auf welchem Weg geliefert worden sind, und dass der Auftraggeber immer ein und dieselbe Person war. Das war es dann."
--------------------------------------------------

Damit endet Teil 1 der Doku. Er wurde in der Kommentarspalte erst seit 28.4.22 kommentiert, ist also noch nicht lange auf Youtube im Netz.
Das Video ist verfügbar nur bis 15. August 2022!

Vielleicht befindet sich der Name Gustav A. Ruff auch in den Akten des ZERV? Dass der Name des Politikers Uwe Barschel dort vermerkt ist, möchte ich nicht ausschließen.

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Widasedumi » Donnerstag, 28. April 2022, 16:59:09

Was mich ebenfalls auf die Spur einer Agententätigkeit brachte, waren die Filmszenen von Gustav R. und Assistentin Susanne.
Ein Bilderbuchpaar! Aber getrennt lebend.

Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass Herr R. niemandem Einblick in seine häuslichen Telefonate geben wollte. Seine Tätigkeit
muss also selbst vor einer Lebenspartnerin geheim gehalten werden. Die Tätigkeit hat die erste Priorität. Die Frau kommt erst an zweiter Stelle.

Es ist allein genommen vielleicht ein Punkt, den man vernachlässigen könnte, aber in der Gesamtheit hat der Punkt ein gewisses Gewicht.

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Widasedumi » Donnerstag, 28. April 2022, 14:07:01

papaya hat geschrieben: Donnerstag, 28. April 2022, 12:00:51 Danke fürs Eröffnen dieses Falls und die interessante Diskussion bislang. Ich werde mich auch noch mal in den Fall Barschel einlesen.
Ich möchte mich auch bei @Wechausdemharz bedanken für die Eröffnung des Falles. Es ist zum Raten ein "toller" Fall gewesen.
Aber der Mann ist ja furchtbar grausam gestorben. Das war frevelhaft.

Was Herrn Barschel betrifft, so hat Herr Patrik Baab ja ein interessantes Buch geschrieben über den Geheimdienst. Und Herr Dr. Ganser hat
mit einer Arbeit über die Nato-Geheimarmee Gladio promoviert. Dann war noch ein Herr Mies in der Talkrunde, auch ein Kenner der Materie.

Die Bücher sind sicher sehr interessant, aber sie brauchen Zeit. Dr. Ganser macht gute Vorträge über seine Erkenntnisse, da würde ich mir
die Zeit für das Buch ersparen. Ich denke, dass das Interessanteste in den Talksendungen zur Sprache gekommen ist. Jeder dieser Männer
ist immer irgendwo eingeladen.

@papaya, das soll dich nicht vom Lesen abhalten. Bestimmt ist das Buch von Baab sehr spannend. Olof Palme ist diesem verdeckten Spinnennetz zum Opfer gefallen. Die kennen keine Gnade.

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Widasedumi » Donnerstag, 28. April 2022, 13:42:51

papaya hat geschrieben: Donnerstag, 28. April 2022, 12:00:51 Engholm - Bespitzelung
@papaya

Das dachte ich auch bis vor kurzem, dass er darüber zu Tode kam. Aber Herr Barschel hatte noch viel mehr "Sonderfunktionen".

Falls du das xy-Video noch nicht gesehen hast, kann ich es dir empfehlen: https://vimeo.com/653488060
Der Fall beginnt bei Minute 41:15

Ich bin ein bisschen fasziniert, wie sich diese Nuss mit dem passenden "Tätertypus eines ferngesteuerten gehorsamen Agenten" lösen ließ.
Es passt wirklich alles zusammen (m.M.n.)

Auf den Fall Barschel kam ich nur, weil ich mal schauen wollte, was 1987 in der BRD los war, und was das für ein komisches Geschäft des Herrn Ruff war, der von Bremen dauernd redete, aber gar nicht nach Bremen fuhr. Ich fragte mich, was man Kriminelles da oben 1987 anstellen konnte. Eben ein Zeit- und Kriminalitätsbild wollte ich googeln.
Da stieß ich auf den herausragenden Fall Barschel. Gleichzeitig hat Ronald Reagan mit Gorbatschow die Grenzöffnung vorbereitet.
Das könnte der Auslöser gewesen sein, dass es einigen Hintermännern eines Netzsystems plötzlich heiß wurde, und deshalb die kleinen Mitwisser mundtot gemacht werden mussten. Natürlich war Herr Ruff im Gegensatz zu Herrn Barschel nur ein kleines Licht. Aber ich möchte nicht ausschließen, dass mit dem Tod von Herrn Barschel ein Signal ausging, alles kompromittierenden Wissensträger auszuschalten.

Es ging weniger um die Waterkant-Gate-Affäre des Herrn Barschel mit Herrn Engholm, was auch schlimm war. Es ging vielmehr um seine Rolle als CIA-Agent (lt. Patrik Baab). Das sollte wohl nicht herauskommen? Mir war das auch nicht bekannt. Ich habe das erst vor wenigen Jahren aus Talkrunden erfahren, eben von Herrn Baab.

Meine Meinung, meine Vermutung: Die Agenten wussten: wenn die DDR fällt und dort eine Kontra-Regierung an die Macht kommt, dann kommt ein Großteil der Geheimaktivitäten ans Licht. Sowohl die kleinen Agenten, als auch die anordnenden Hintermänner. Das wollten die Hintermänner wohl überhaupt nicht, und so mussten die Kleinen dran glauben, bevor sie ihre Auftraggeber verraten konnten.

Ich überlege, ob neben Herrn Ruff vielleicht noch weitere Personen in Gefahr waren oder sogar eliminiert wurden? So was kann auch wie Suizid ausgesehen haben?

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von papaya » Donnerstag, 28. April 2022, 12:00:51

Danke fürs Eröffnen dieses Falls und die interessante Diskussion bislang. Ich werde mich auch noch mal in den Fall Barschel einlesen. Bisher war ich davon ausgegangen, dass hier ein extrem geltungsbedürftiger Narzisst einen relativ angenehmen Selbstmord (Medikamente) beging, als seine Karriere durch das Auffliegen der Engholm - Bespitzelung beendet war. Die Mordtheorie hatte ich bisher nie ernst genommen.

Im Falle Ruff finde ich die Kaffeefahrten von Wien nach Ungarn interessant. Ich wusste nicht, dass es so etwas 1987 gab und dachte, der Eiserne Vorhang sei auch da dichter gewesen. Insofern ist der Gedanke an Agententätigkeit durchaus interessant.

Was den Umgang mit Bargeld angeht, habe ich auch ganz andere Erfahrungen gemacht. So habe ich vor gut zehn Jahren mal eine Armbanduhr bei einem renommierten überregionalen Händler online erstanden. Da wir kurz danach zufällig in der gleichen Stadt zu tun hatten und die Konversation am Telefon nett gewesen war, vereinbarten wir eine persönliche Übergabe in der Deutsche Bahn Lounge am Bahnhof dieser Stadt. Die Übergabe war dann auch von einem freundlichen Gespräch begleitet. Auffallend war aber, dass der Juwelier es geradezu darauf anlegte, mich sehen zu lassen, dass er zigtausend Euro Bargeld mitführte und zum Abschied noch erwähnte, in ein paar Tagen in sein Haus nach Südfrankreich zu fahren. Ich fand das unfassbar leichtsinnig.

Will daher nicht ausschließen, dass jemand, der Kaffeefahrten organisiert und moderiert, auch äußerst kontaktfreudig ist, vielleicht auch ein gewisses Geltungsbedürfnis hat und sein Bargeld nicht so verbirgt, wie das ein vernünftiger Mensch tun sollte, wenn er es schon mitführen muss.

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Widasedumi » Donnerstag, 28. April 2022, 08:28:27

Vom Vorteil der Kaffeefahrten für die Agententätigkeit:

Warum bot sich die Kaffeefahrten-Geschichte an, und WO bot sie sich an:
Wie kommt ein Deutscher 1987 "harmlos" in den Ostblock? Das wäre NIE gegangen über die deutsch-deutsche Grenze. Die war verrammelt und verriegelt.

Wo war die Grenze durchlässiger? Zwischen Österreich und Ungarn, weil es hier historische Länderverbindungen und gemeinsame gekrönte Häupter gab. Man schob die Kaffeefahrten vor und gab den Grund des Devisenvorteils bei der Bezahlung in Ungarn mit Westgeld vor.

Der Hauptgrund für Herrn Ruff wird aber ein anderer Grund gewesen sein, warum er auf Ostblockgelände gelangen wollte, ohne die strengen Kontrollen an der deutsch-deutschen Grenze passieren zu müssen. Sinnmachenderweise blieben Herr Ruff und Ass. Susanne noch einen Tag länger in Ungarn und fuhren mit dem eigenen Auto zurück.

Aber der Wohnsitz von Herrn Ruff war Bad Reichenhall in Deutschland. Übrigens ein Urlaubsort, wo man auch mal "durch Zufall" jemand Besonderen treffen konnte.

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Widasedumi » Donnerstag, 28. April 2022, 03:26:25

Karla Raven hat geschrieben: Mittwoch, 27. April 2022, 21:30:49 @Wechausdemharz
Wenn die regionale Nähe Ausgangspunkt deines Interesses am Fall war und du dadurch Zugang zum im Archiv erhältliche analoge Daten hast, dann musst du sie unbedingt hier einstellen! am Wochenende oder wann du dazu kommst. Danke dir! :)
@Wechausdemharz

Ich kann @Karlas Interesse verstehen. Ich fände es auch spannend. ABER ! Das ist ein delikater Fall. Ich wäre da sehr vorsichtig und würde mich absichern, ob ich veröffentlichen darf. Die Zeitungen sind in letzter Zeit empfindlich und sensibel hinsichtlich ihres geistigen Eigentums geworden. Und wenn es dann auch noch um so eine zwielichtige Geschichte geht, wäre ich doppelt vorsichtig.

Es gibt im HET den Fall des getöteten belgischen Nato-Beamten Yves Chandelon, Bonneville, 2015. Der gehört m.E. auch in diese Richtung. Ich habe damals die Meldung im Internet gelesen und ca. 15-20 Medienartikel (teils gleichen Inhalts) dazu. Tendenz: Der Mann hat seine Nase in Sachen gestreckt, die ihn nichts angingen. Er soll gewarnt worden sein. Auf einmal war er tot. Ein lebensfroher Mann, gute Ehe, schönes Zuhause, solide Existenz, alles wunderbar. Ehefrau glaubte nicht an Selbstmord. Viele glaubten nicht an Selbstmord.
Heute findet man kaum noch was über ihn. Wurde alles rausgenommen. Und Storys kommen auf, dass Herr Ch. Schulden gehabt hätte, eine andere Beziehung, dass er unglücklich gewesen wäre, keinen Ausweg mehr aus persönlichen Problemen gesehen hätte, und sich schließlich suizidierte.

Ich weiß, was zu Beginn stand mit "sweet home, Lebensfreude und Glück auf Erden" usw. Und ich weiß, was später nachgeschoben wurde. Und ich weiß, was ich zu glauben habe. Mehr nicht dazu.

Also @Wechausdemharz, ich freue mich über Informationen, aber pass auf !!!

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Widasedumi » Donnerstag, 28. April 2022, 03:00:14

Karla Raven hat geschrieben: Mittwoch, 27. April 2022, 21:30:49 @widasedumi
Wird immer spannender, v.a. wenn man deine Gedanken dazu liest.
Hallo @Karla Raven

Für mich persönlich ist der Fall klar geworden. Am Anfang hatte ich gar kein Interesse. Ich dachte an Geldraub, wo es nichts mehr zu ermitteln gibt.

Dass es noch ein xy-Video gab, fand ich toll. Beim Anschauen kam zuerst die Frage, warum kauft er im Norden ein Auto? Dann fragte ich mich, dieses und jenes zu seinem separierten Leben. Es kam immer so stückchen-weise. Ständig musste ich mich revidieren. Aber die ungewöhnlichen Details, die im xy-Film hervorgehoben wurden, musste er mit einem Sinn verbunden haben. Z.B., dass er nicht sofort den Quattro bezahlte. Dass er scheinbar sinnlos falsche Ortsangaben machte, musste einen Sinn gehabt haben. Dass er den Mietwagen schon bestellte, obwohl er gar nicht wusste, ob an dem Quattro was zu reparieren ist. Dass er da oben kein Hotel gebucht hatte, obwohl er doch den Mietwagen im voraus schon buchte. Warum wohnt er in Deutschland und hat seine Arbeit in Österreich? Das hatte alles bei Herrn Ruff einen Sinn. Meine Hypothese: Alles macht Sinn bei der Hypothese, dass er einer ganz anderen Mission hinter seinen Kaffeefahrten nachging, auf die niemand kommen durfte. Man sollte ihn in Bremen vermuten, wahrscheinlich um von Cloppenburg abzulenken. Der Mietwagen war ein Fremdfahrzeug, war nicht auf ihn zugelassen. Er musste irgendwo übernachtet haben, wo er nicht als Gast registriert war.

Da ich den Fall der "Plaza-Frau " in Oslo gut kannte und die Logik dort ergründet hatte, kam ich bei Herrn Ruff eben auch auf diese Schiene. Ich sehe keine andere Erklärung. Aber das war es dann auch schon. Ich werde nun rausgehen, denn hier "habe ich fertig". Es war interessant. Ich denke tatsächlich, dass sich damals durch die angestandene Wende der Block-Mächte die Gewichte verschoben haben. Wenn von einer höheren Ebene undurchsichtige Geschäfte gelaufen waren, dann wird halt versucht, dass es keine Zeugen mehr gibt. Das scheint die Logik dahinter gewesen zu sein. Dieser Falltypus existiert, nicht nur in James Bond Filmen. Daher muss man, wenn anderes keinen Sinn ergibt, mal schauen, ob dieser Falltypus was erklären könnte.

Dennoch @Karla Raven, weiß ich, dass ich gar nichts weiß, keine Ahnung habe und alles nur Spekulation ist. Ich behaupte nichts. Ich bin nicht im Besitz der Wahrheit. Und wenn es genug ist, ist es genug.

Ich werde den Thread nochmal durchgehen, um zu sehen, in welcher Weise mein Denken vorwärts gegangen ist, vom Rätsel über Fragen, dann mit Hilfe der Logik, Revision, neuem Ansetzen und warum hat er kein Hotel gebucht?, was bringt der Mietwagen?, warum hat er nicht gleich bezahlt ??? Wer nur kann den Brief eingeworfen haben? Aha !!! Das ist ihm alles per Fernsteuerung gesagt worden. Dadurch blieb mehr Geld bei der Beute. @Karla Raven, es war eine durch und durch logische Abfolge. So eine Rätsel löse ich gern, aber dem armen Herrn Ruff hätte ich diesen elenden Tod nicht gewünscht. Er tut mir heute noch leid, dass er sich auf diesen gefährlichen Weg begeben hatte. Dagegen ist die "Plaza-Frau" im Schlaf erschossen worden. Im Plaza-Hotel war das Spuren-Verwisch-Problem ein anderes. Im Fall Ruff wurden die Spuren durch Feuer vernichtet. Dieser Tod war furchtbar. Barschels Tod war nicht so qualvoll. Ich kann hier nur vermuten, dass wohl alles von "oben" angeordnet wird, was zu passieren hat. "Da kannste mache nix, da musste gucke zu." Macht geht immer vor Recht, darüber braucht man sich keine Illusion zu machen. Und das solls gewesen sein.

Re: MORDFALL GUSTAV ADOLF RUFF, BAYERN, 1987

von Karla Raven » Mittwoch, 27. April 2022, 21:30:49

@widasedumi
Wird immer spannender, v.a. wenn man deine Gedanken dazu liest.

@Wechausdemharz
Wenn die regionale Nähe Ausgangspunkt deines Interesses am Fall war und du dadurch Zugang zum im Archiv erhältliche analoge Daten hast, dann musst du sie unbedingt hier einstellen! am Wochenende oder wann du dazu kommst. Danke dir! :)

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