talida hat geschrieben:Liebe Unstille Mitleserin - leider ist dein Bericht über die Urteilsverkündigung dem Foren-Crash zum Opfer gefallen
Nun hoffe ich darauf, dass du ihn bei dir abgespeichert hast und ihn nochmal einstellen kannst.
Ich sag schonmal vielen Dank.
Hab ihn tatsächlich noch...ich stell ihn wieder ein, du müsstest nur nochmal drüberschauen, ob was editiert werden muss.
So ich habe mich am Montag für euch in die Corona-Hölle gewagt und hatte Glück rechtzeitig da gewesen zu sein, denn es wurden nicht alle reingelassen. Natürlich war die Presse groß vertreten und fleißig am Knipsen und Filmen. JM konnte sich noch ein letztes Mal in seinem vermeintlichen Ruhm sonnen und für die Kameras posen. Auch die Eltern von Irina waren anwesend am Tisch der Nebenklage.
Richter KK verlas dann das Urteil. Der Angeklagte wird wegen Mordes schuldig gesprochen, außerdem des illegalen Waffenbesitzes, des Betruges und der Urkundenfälschung. Er wird verurteilt zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe und zur Zahlung von 20.000€ Wertersatz. Die Haftstrafe bleibt somit aufrecht erhalten. Von der besonderen Schwere der Schuld sieht die Strafkammer allerdings ab. Es handele sich zwar um einen Grenzfall, bei dem durchaus die besondere Schwere der Schuld festgestellt werden könne, JM wird allerdings zu Gute gehalten, dass er bisher nie straffällig in Erscheinung getreten war.
Auch in seiner 2,5 stündigen Urteilsbegründung sah das Gericht viele Aspekte so wie von der StA im Plädoyer vorgetragen wurde.
Er sagte, dass zwar viele Leute immer wieder behauptet hätten, dass sie JM eine solche Tat nie zugetraut hätten, dass so ein Fall für die erfahrene Kammer jedoch keineswegs ein besonders verwunderlicher Fall wäre. Derartige Fälle würden öfters vorkommen, als man glaubt. JM wäre sozusagen vom Blender, zum Betrüger und dann zum Mörder geworden um sein gesellschaftliches Ansehen und seinen Prestigestatus zu erhalten. Seine Scheinwelt drohte, in sich zusammen zu fallen. Das Gericht sprach von Hybris und Narzissmus.
JM sei ein Mensch, der es verstünde, andere Menschen zu steuern und zu manipulieren, in dem er ihnen etwas vormachte, durch seine Redegewandtheit von sich überzeugte und ein seriöses glaubwürdiges Bild erschaffte: ein Mann mit dem es sich lohnt, Geschäfte zu machen.
Es hat sich herauskristallisiert, dass JM seit seinen polizeilichen Vernehmungen, der anschließenden Inhaftierung und in den vielen Monaten der Verhandlung seine Einlassungen und Aussagen stets dem aktuellen Ermittlungsstand angepasst hat. Dies fällt ihm jetzt auf die Füße, denn er hat sich selbst in seinen Aussagen immer wieder in Widersprüche verstrickt, er wurde dadurch zum wichtigsten Beweismittel gegen sich selbst.
Er dachte er kann das perfekte Verbrechen begehen und die Beamten in den Vernehmungen und Verhören mit seinen ausschweifenden Erklärungen beeindrucken, so dass sich das schon alles iwie klären würde. Er hätte besser von Anfang an schweigen sollen. Denn seine abenteuerliche Einlassung zu Beginn des Prozesses, zu der keine weiteren Fragen zugelassen wurden, warf viele Fragen auf. Fragen, die sich das Gericht im Laufe des Prozesses selbst beantworten musste und auch tat.
Um die Tat am Abend des 08.05. „verstehen“ zu können bzw. den Ablauf, muss man sich die Ereignisse des 07.05. näher betrachten.
JM hatte wohl einen Notartermin mit Irina platzen lassen bzw sie versetzt, bei dem es um die Rückzahlung gehen sollte. JM hatte ja ausgesagt, es hätte an diesem Tag vormittag/mittags ein Treffen mit ihr im ‚Les Deux Messieurs‘ gegeben. (KK bezeichnete dies als Les Deux Messieurs - Der 1. Akt, auch die vielen Kuriositäten um nicht mitgenommene/ausgeschaltete Handys bezeichnete KK ähnlich...ich liebe diesen Mann - Humor hat er)
Dieses Treffen hat jedoch nie stattgefunden. Denn Irina hat JM mehrmals versucht zu erreichen den ganzen Tag über. Sie schrieb ihm Nachrichten, sie sei enttäuscht von ihm, dass sie extra früh aufgestanden ist und es so wichtig für sie gewesen ist. JM schrieb ihr dann am Nachmittag „Melde mich später, alles gut.“
Ausserdem hat man die Videoaufnahmen des Lokals gesichtet, wo weder JM, noch Irina zu sehen waren. Konfrontiert mit dieser Information passte JM die Aussage dann an, man hätte auf der Terrasse gesessen. Aber auch die Handyauswertung hatte ergeben, dass Irina ganz woanders war an diesem Tag, shoppen usw.
Desillusioniert und enttäuscht hat Irina an diesem Nachmittag dann auf ihrem Telefon mehrmals nach dem Notar L. gegoogelt, diesen dann auch kontaktiert. Es sollte um die Rückabwicklung von der First In Beteiligung gehen. 75.000€ war da der Wert. Dieser hatte ihr dann auch iwelche Unterlagen per Mail zukommen lassen. Die anderen 100.000€ wurden schwarz übergeben.
Was jedoch tatsächlich an diesem Abend stattfinden sollte war ein Treffen - mit einen unbekannten Dritten. JM sagte aus, Irina hätte ihn darum gebeten, ihn zu diesem Treffen zu begleiten, es ginge um ein Geschäft, er soll sie beraten, was er davon hält. Sie habe ihm allerdings nicht mehr verraten wollen. JM habe sich das offen gehalten und wolle spontan entscheiden, ob er mit kommt. Denn es war geplant den Abend noch mit S.S. zu verbringen.
Hier setzte KK an, dass allein dieser Fakt schon unstimmig in sich ist. JM sagte selbst aus, es habe früher mal ein dubioses Treffen mit Irina und einem potenziellen Geschäftspartner gegeben, was sich dann als Geldwäsche entpuppte. JM sei damals darüber sehr aufgebracht gewesen. Wieso also sollte JM Irina erneut zu einem solchen ominöse Treffen begleiten - ohne jegliche Vorabinformation. Er hätte, um Irina beraten zu können bezüglich dieses „Geschäfts“ ja auf jeden Fall mehr Infos benötigt, um was es geht, und um wen es sich handelt, auchum sich selbst darauf vorbereiten zu können. Unter den Vorraussetzungen wäre es doch logisch, einem Treffen gar nicht erst zuzustimmen, oder nochmal genauer nachzuhaken. Es liegt also nahe, dass es ein von Irina initiiertes Treffen gar nicht gab. Ausserdem wurden auch keinerlei Kontakt oder Kommunikation oder ähnliches auf Irinas Handy usw. mit diesem unbekannten Dritten gefunden. Und es wäre für Irina auch unangenehm und unseriös gewesen, diesem Dritten spontan absagen zu müssen, falls JM sich entscheidet, nicht mitzukommen. Man hätte ja gleich einen alternativen Termin absprechen können, an dem JM Zeit gehabt hätte.
Vielmehr ist das Gericht der Überzeugung, dass das Treffen von JM ausging. Gegen 20:00 Uhr rum befand Irina sich noch mit Freundinnen, u.a. auch S.T., in einem anderen Lokal zum Essen. Sie fuhr dann gegen 21 Uhr ins Lokal Liebesbrot. Da sie dies garnicht kannte, musste sie es vorher erstmal googlen. Auch das spricht wieder gegen ein von Irina geplantes Treffen. Wieso sollte sie ein Lokal auswählen, welches sie selbst garnicht kennt? JM hingegen war bereits des Öfteren dort und kennt auch den Inhaber Zeuge M. sehr gut. Und es liegt ganz nah an JMs Wohnung. Sie hätte ja auch vorschlagen können, sich erstmal bei ihm in der Wohnung zu treffen. JM bestritt dass das Treffen im Liebesbrot geplant war. Vielmehr hätten sich die beiden spontan dort getroffen.
Irina kam dann vor JM im Liebesbrot an. Angeblich hatte ihr Handy keinen Saft mehr. (Was unwahrscheinlich ist, denn kurze Zeit später nach dem Treffen war das Handy wieder an, Irina hatte auch ein Ladekabel im Auto und lud dies öfters da auf. Vielmehr kann man davon ausgehen, dass das Handy bewusst ausgeschaltet werden sollte.) Deswegen bat sie den Zeuge M., doch bitte JM telefonisch zu kontaktieren. Dieser sagte JM, dass seine Verabredung, eine junge Dame, bereits auf ihn wartet. Dies bejahte er, er wisse Bescheid. Im Falle eines spontanen Aufeinandertreffens würde man ja nicht so reagieren am Telefon, man wäre doch eigenlich verwundert.
JM erschien dann kurz danach - interessanterweise auch ohne Handy. Warum sollte er dies zuhause liegen lassen? Man hatte es ja kurz davor noch in der Hand als man mit Zeuge M. telefonierte. Ausserdem, wenn man noch mit S.S. verabredet war, wäre es ja erst Recht sinnvoll das Telefon mitzunehmen, um gegebenenfalls Bescheid sagen zu können, falls es etwas länger dauert. Man fuhr dann gemeinsam mit Irinas Wagen zum Niddapark. Auch hier hätte man ja nochmal bezüglich des dritten Unbekannten nachhaken können während der Fahrt.
Im Niddapark angekommen, wartete man laut JM kurz am Parkplatz des Lokals Niddapark. Dann entschloss man sich, ein Stück spazieren zu gehen. Man schlenderte zu der berüchtigten Parkbank, Irina wollte eine rauchen. Als man merkte, dass keiner kommt, ging man zurück zum Auto.
KK nahm auch diese Aussage JMs auseinander. Wenn man mit jemandem an einem festen Treffpunkt verabredet ist kommt man doch nicht auf die Idee diesen bereits nach so kurzer Zeit zu verlassen um spazieren zu gehen. Man wartet dort oder versucht mal denjenigen zu kontaktieren. Stattdessen einfach in einen dunklen Park zu laufen, wo man weder sichttechnisch noch akkustisch gehört hätte, wenn derjenige doch noch angekommen wäre, widerspricht jeglicher Logik. Laut PKW Daten verbrachte man 22 Minuten im Park. Geht man davon aus, dass man gemütlich zu den Bänken schlendert und wieder zurück, nimmt dies bereits einen Großteil dieser 22 Minuten in Anspruch. Jeder normale Mensch wartet aber doch ca. 10-15 Minuten auf seine Verabredung am Treffpunkt wenn man denkt, diese verspätet sich.
Danach fuhr man wieder zurück. Auch hier wieder die logische Schlussfolgerung, nachzuhaken, wer denn da hätte kommen sollen und um was für ein Geschäft es sich senn jetzt gehandelt hätte. Auch dies ist nicht von JM geschehen. Irina setzte JM dann in der Brentanostraße ab bei seiner Wohnung und fuhr dann wieder zu den Freundinnen in das andere Lokal. Um 22:01 Uhr war dann auch Irinas Handy wieder an und eingeloggt. Das Gericht sieht dieses Treffen als eine Art Probelauf JMs. Er hatte sicherlich nicht vor, Irina an diesem Abend bereits zu töten, vielmehr wollte er sich einen Überblick verschaffen, zB. darüber die dunkel es im Park um diese Zeit ist, wie die Sichtverhältnisse sind, wie die Einsehbarkeit ist im Bereich der Bänke, ob der Park noch stark frequentiert ist, ob er also damit rechnen muss, gestört zu werden usw. Der Tatort schien für JM geeignet. Hinter der Parkbank ein Waldstück, so dass niemand überraschend im Rücken auftauchen kann. Ansonsten gut einsehbar in die anderen Richtungen. In dem Stück des Parks sind nur sehr wenige Leute unterwegs um die Tatzeit und ankommende Hunde(halter) hätte man wahrscheinlich bereits frühzeitig hören können. An dem Abend kam ihm z.B. vielleicht auch ungelegen, dass Zeuge JM die beiden an dem Abend in Verbindung bringen konnte.
Er plante die Tat also für den nächsten Tag.
Am 08.05. war Irina mit ihren Kindern und Ex-Mann und S.T. im Skyline Plaza shoppen, bummeln und etwas essen. Gegen 18:15 verlies man dieses, fuhr gegen 18:30 Uhr los, setzte den Ex-Mann unterwegs ab und brachte die Kinder zur Mutter Irinas. Dann bestellte man sich im Garibaldi Dorade. Das fand so gegen 20:00 Uhr statt. Ein Kellner bestätigte dies. Bis dahin trug Irina nachweislich ein Kleid mit auffälligem Motiv. Daraus ergibt sich auch, dass die zuletzt verhörte Zeugin, die Irina um 18:30 Uhr in der Nähe ihrer Wohnung gesehen haben will in der aufgefundenen Kleidung schlicht falsch liegt.
Es gab einen Anruf JMs an Irina gegen 19 Uhr rum. S.T. sagte aus, Irina wolle sich um 21:15 Uhr mit JM treffen und sie müsse pünktlich sein, sie solle dunkle Kleidung tragen. Es ließ sich nachweisen, dass JM genau diesen Anruf auf seinem Handy gelöscht hat. Warum tat er dies? Er hatte alle anderen Anrufe zu Irina bisher ja auch noch nie gelöscht.
Man sei dann zu S.T.s Wohnung gefahren, dort habe Irina sich umgezogen. Sie lieh sich die Kleidung von ihrer Freundin. Das ganze lief relativ hektisch ab, das war aber nicht ungewöhnlich für Irina. Das Kleid ließ sie bei S.T., diese brachte es dann später zu ihrer Aussage bei der Polizei mit.
JM hingegen war gegen 19 Uhr im Irish Pub bei seinem Freund M.F.. Danach fuhr er zum Fußballspiels von seinem * und war laut eigener Aussage gegen 20:15 Uhr zurück in seiner Wohnung mit S.S. und den Handwerkern. Angeblich war er da ja den ganzen Abend ununterbrochen bis kurz nach 23 Uhr. Danach gings zum Essen ins Central Park Corner und dann wieder nach Hause.
Um 20:51 schickte Irina ihrem Freund F. noch eine Sprachnachricht, sie mache jetzt gleich ihr Handy aus. (Wieder stellt sich das Gericht die Frage, warum sollte sie dies tun, wenn nicht auf Anweisung von JM) 20:52 fuhr sie dann los zu JMs Wohnung. Da kam sie gegen 21:03 Uhr an. Sie kontaktierte dann noch S.T. um ihr zu sagen, sie stehe jetzt vor JMs Wohnung. Dieser kam dann kurz nach unten und zwischen 21:08:-21:21 Uhr belegen die PWK Daten, dass die Tür bei geparktem Wagen geöffnet war, zu dieser Zeit fand dann also ein Gespräch zwischen den beiden statt. Man wolle wieder zum Niddapark fahren wie bereits am Vortag. Irina wollte JM wieder mit ihrem Wagen mitnehmen, JM lehnte dies aber ab. Er wolle mit eigenem Fahrzeug kommen. (klar, er wusste ja dass Irina nicht zurückfahren würde) Irinas Fahrzeug kam gegen 21:32 Uhr am Niddapark an. Danach wurde das Fahrzeug nicht mehr bewegt.
JM schickte gegen 20 Uhr nochwas noch eine Nachricht mit Foto vom nackten Oberkörper an eine Dame in Dubai, ich glaube kurz nach 9 wars da schrieb er seinem Freund M.F. noch eine Nachricht, danach war auch auf seinem Handy keine Aktivität mehr bis nach 23 Uhr. Interessant ist noch, dass JM kurz vor 9 Uhr gleich zwei mal die Wetterdaten für Frankfurt nachschaute. Das hat er in den letzten 2 Jahren nur ein einziges Mal getan. Warum ausgerechnet jetzt? Vor allem wenn er doch, wie er selbst sagte, den ganzen Abend in der Wohnung verbringen wollte mit S.S., wieso hat er sich die Daten angeschaut?
Diese Handlung ergibt nur Sinn, wenn man z.B. noch eine Fahrt mit dem Motorrad plant.
Das Gericht ist der Überzeugung, JM sei dann mit dem Motorrad auch zum Niddapark gefahren, er habe sein Motorrad aber auf dem Parkplatz des SV Blau-Gelb abgestellt.(eventuell um sich dann Irina unbemerkter und somit überraschender nähern zu können?)
Er beging dann die Tat und fuhr wieder zurück. Das Gericht sieht hierfür ein Zeitfenster von ca. 45 Minuten. Abgezogen von je ca. 10 Minuten Hin- und Rückweg mit dem Motorrad blieben somit ca. 25 Minuten. Die eigentliche Tat dürfte nicht länger als wenige Minuten gedauert haben. Er zog sein Messer, erstach Irina mit 21 Stichen an der Parkbank, zog sie dann an den Füßen ins hohe Gras, dabei wurden die Schuhe abgestreift. Durch eine Verletzung an der rechten Hand hinterließ er beim Ziehen Blutspuren an und im linken Schuh, und dann auch am linken Socken des Opfers. Ebenso enstanden dadurch 10 kreisförmig angeordnete Blutspuren auf dem Parkweg. JM der sich im Park ja gut auskannte, konnte zügig zur Parkbank hin und zurück laufen. Gegen 22:30 Uhr hätte JM dann etwa zurück sein müssen, um 23:30 Uhr gabs dann wieder Aktivität auf seinem Handy, da hat er dann seinen * nach den Klausurergebnissen gefragt (wars im Plädoyer der StA nicht noch nach Ergebnis des Fußballspiels?!)
Ein Alibi durch die Aussagen von S.S. und den Handwerkern sieht das Gericht nicht als gegeben.
S.S. kann JM kein lückenloses Alibi geben, das Gericht glaubt, dass JM die Zeit, in der S.S. duschte, dazu nutzte um mit Irina vor der Wohnung zu sprechen.
Einer Freundin gegenüber äußerte S.S., Jan habe die Wohnung zwischendurch verlassen. In ihren Vernehmungen sagte sie ja erst widersprüchlich aus, bzw. gab JM ein Alibi, er wäre den gesamten Abend mit ihr zusammen gewesen und habe die Wohnung nicht verlassen. Diese Aussagen relativierte sie ja dann vor Gericht wieder, und zog letztlich die Notbremse auf Anraten ihres Rechtsbeistands, um sich nicht selbst weiter zu belasten. Sie hatte in ersten Vernehmungen ja auch ausgesagt man hätte Fernsehen geschaut. In der Zeugenaussage vor Gericht, konnte die Zeugin S.S. dann ganz plötzlich detailliert berichten von den Dokumentationen, die man sich angeblich angeschaut hatte. Zu detailliert. Es hatte den Anschein, als habe die Zeugin sich diese Dokumentationen extra angeschaut vor der Verhandlung um glaubwürdig rüberzukommen. Ebenso was das Parken des Motorrads anging. Erst sagte S.S. aus, das Motorrad hätte nicht in der Einfahrt gestanden. Später sagte sie dann, das Motorrad habe doch etwas in der Einfahrt gestanden. Auch hier ist erkennbar, dass die Zeugin die Aussagen angepasst hat an die Aussagen von JM und den Beweisstand. Glaubwürdigkeit gleich Null.
JM selbst sagte zB auch aus er hätte sich eine Zeit lang in der unteren Etage aufgehalten, er konnte allerdings keinerlei Angaben dazu machen, wie lange denn eine Zeit lang ist und was er dort gemacht hat.
Die Handwerker können auch kein verlässliches Alibi liefern, denn auch hier lässt sich nicht nachweisen, wann und ob diese „Tschüss“ sagten, und es ist durchaus möglich, dass JM die Wohnung zwischenzeitlich verlassen hat, ohne dass die Handwerker dies bemerkt hätten. Handwerkerzeuge B. bestätigte dies selbst. Der Hilfsantrag der Verteidigung, dass die Handwerker keinen Grund hatten zugunsten von JM auszusagen weil zu der Zeit noch ein Verfahren lief, bei denen es um die noch ausstehenden Zahlungen von JM ging sei hier nicht relevant.
Der von der Verteidigung erstellte Zeitstrahl sei nicht belegbar.
Richter KK nahm dann die ganzen stets neu angepassten und abenteuerlichen Einlassungen und Aussagen JMs auseinander.
Wir alle kennen mittlerweile JMs Erklärungen, ich spare mir an der Stelle diese nochmal im kompletten Detail zu erläutern, ich schreibe dahinter mit eine Pfeil nur die Ausführungen/Ansichten und Fragen des Gerichts.
JM konnte in vielen Dingen nur oberflächliche und ungenaue Aussagen machen, legte jedoch Wert darauf zu erwähnen, dass er, als er heim kam nach dem Fußballspiel, sein Motorrad ungünstig in der Einfahrt parkte, und seinen Motorradhelm am Lenker hängen ließ —> auch im Westend wird geklaut, warum sollte man den Helm hängen lassen, macht keinen Sinn, vor allem nicht, da man doch angeblich nicht mehr plante, mit dem Motorrad wegzufahren an dem Tag, zum Essen gehen musste man ja eh das Auto nehmen wegen S.S. Diese Aussage macht nur dann Sinn, wenn man plausibel erklären will, dass man in der nächtlichen Suchaktion nicht nochmal nach oben gehen musste um den Helm zu holen weil er ja schon am Lenker baumelt.
Nach Rückkehr aus den Central Park Corner schaute man noch TV, stellte er den Fernseher auf 90 Minuten Timer und wachte deswegen auf, weil der Fernseher ausging. —> seit wann wacht man auf, wenn der Fernseher aus geht, ist ja gerade Sinn des Timers dass es ausgeht falls man einschläft.
Er hat dann aufs Handy geschaut und gesehen Irina hat sich nicht gemeldet und war deswegen leicht beunruhigt —> warum war er beunruhigt? Warum hat er sich nicht bereits vorher beim TV schauen oder nach dem Essen nach Irina erkundigt. Warum macht er nicht das was jeder normale Mensch machen würde und schreibt er eine Nachricht oder ruft an, dann hätte er innerhalb von Sekunden eine Antwort und gut ist.
Stattdessen macht er sich nachts um 3 Sorgen wegen der Parksituation des Motorrads? —> man hätte dies am nächsten Morgen in 5 Minuten erledigen können bereits vorher am Abend bemerken können, spätestens jedoch als man aus dem Central Park Corner kam, hätte es einem auffallen müssen (auch dass der Helm noch hängt) Dann ergeben sich 2 Möglichkeiten: Man geht logischerweise quasi schnell im Shirt und Schlafhose nach unten um das Motorrad schnell woanders hin zu schieben/zu fahren, geht ja schnell, würden wir wohl alle so machen. Damit kann man aber schlecht erklären, wie man durch halb Frankfurt und den Niddapark fährt und Irina sucht ohne nochmal nach oben zu gehen und sich umzuziehen. Andere Möglichkeit: man zieht sich gleich die komplette Fahrkluft an, aber das macht ja keiner wenn man doch nur kurz das Motorrad umparken möchte, nur wenn man von Anfang an vor hatte eine längere Strecke zu fahren.
Dann beim Umparken machte er sich plötzlich große Sorgen um Irina —> Warum jetzt die Steigerung?
Und beschließt dann sie zu suchen. —> Spätestens hier hätte jeder normale Mensch sein Handy mitgenommen und erneut versucht Irina zu kontaktieren usw., aber nein, JM fährt ohne Handy los, allein das schon ist so weltfremd
Fährt zur Wohnung und sucht das Auto —> das kann ja überall stehen, fragwürdige Vorgehensweise
Fährt dann zum Roomers und sieht Auto dort nicht —> warum geht man nicht mal rein und fragt nach Irina?
Jetzt kommt Stufe 3 der Sorge im Irina, er fährt in den Niddapark —> wie kommt er darauf sie ausgerechnet da zu suchen? Das geplante Treffen war ja Nachts um 3-4 längst vorbei und das Lokal hatte logischerweise zu, warum also Niddapark, gab tausend andere Orte an denen sie sich üblicherweise aufhielt, das wäre eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen gewesen, vor allem ohne Handy.
Fuhr zum Niddapark und parkte Motorrad am SV Blau Gelb. Lief dann zum Lokal Niddapark und fand Auto. —> warum fuhr er nicht mit dem Motorrad da hin statt zu laufen, er wäre innerhalb nicht mal einer Minute rüber gefahren, welchen Sinn macht das?
Er lief dann den Weg zu der Bank vom Vortag. —> warum sollte Irina ausgerechnet bei dieser Parkbank sein nur weil man gestern da lang lief, soll das etwa Irinas neuer Place-to-be gewesen sein, so als bekanntes Partygirl?!
Aus mehreren hundert Metern sah er einen Schatten im Gras durch seinen Jägerblick —> im 60 cm hohen Gras? Sicher nicht! Es war nur Halbmond und stockdunkel, es gibt keine einzige Leuchte im Park, er hatte keine Taschenlampe und nicht mal ein Handy zum Leuchten. Bei Begehung des Parks bei selben Wetter-Gegebenheiten konnte man nichts sehen, was soll ein Jägerblick sein, verleiht der etwa mehr Dioptrien?!
Er fand sie bäuchlinks liegend und dachte erst sie schläft —> schon klar, die verwöhnte Irina schläft auf der Hundewiese, ausserdem war mehr als ersichtlich, dass sie schwer verletzt ist, viel Blut und Wunden deutlich sichtbar, ausserdem wurde sie in Rückenlage aufgefunden.
Er sprach sie an und rüttelte am Knöchel, fühlte dann den Puls —> jeder normale Mensch wendet sich dem Kopf zu, vor allem weil er Kopf in Richtung Weg zeigte, war viel näher als die Füße, Puls fühlen am Handgelenk hinterlässt keine DNA-Spuren unterm Fingernagel, diese Aussagen ergeben nur Sinn, um die Blutspuren an diesen Stellen zu rechtfertigen.
Er war dann völlig aufgelöst und hatte einen mentalen Schock —> wie soll man sich diesen vorstellen?
Er schaute sich panisch um ob er von jemandem gesehen wurde Klo—> warum sollte man das tun, man hat doch nur eine Leiche gefunden, im Gegenteil es wäre ja von Vorteil jemanden zu treffen, dieser Jemand hätte ja dann Hilfe rufen können und helfen können, man selbst hatte ja leider leider kein Handy dabei um Hilfe zu holen
Er beschloss, sich von Tatort zu entfernen weil er befürchtete, mit dem Verbrechen in Verbindung gebracht zu werden —> Wieso sollte man ihn verdächtigen, er hatte doch ein so inniges freundschaftliches Verhältnis zu Irina, und er wusste zu dem Zeitpunkt ja nach eigener Aussage noch nichts von seinen Blutspuren, es hätte keine Spuren gegeben von ihm die ihn iwie mit der Tat in Verbindung gebracht hätten, im Gegenteil er wäre doch der Held gewesen in den Frankfurter Schickeria- und Motorradclub-Kreisen usw...der tolle JM, der sich des Nachts Sorgen machte um seine Geschäftspartnerin und sie auffand.
Jeder normale Mensch hätte sofort irgendwo Hilfe geholt, es ging schließlich um seine gute Freundin, die da lag, es hätte ja sein können, dass sie doch noch lebt.
Stattdessen bemühte er sich nichts anmerken zu lassen und seinen täglichen Gewohnheiten nachzugehen zB Frühstück mit Zeuge P. am nächsten Morgen, dem er nicht die Hand geben konnte wegen Handverletzung, Anruf am darauffolgenden Tag auf Irinas Handy im Beisein von Freundschaft + Zeugin N., Nachricht hinterlassen Irina bitte melde dich wenn du das abhörst —> Sein Umfeld so zu täuschen und so zu tun als wäre nichts geschehen, kurz nach der Tat mit seiner Freundin noch sichtlich entspannt Essen zu gehen oder am nächsten Morgen Apfelpfannkuchen mit dem Geschäftspartner zu essen das schafft nur jemand mit der Haltung, Konzentration und Selbstdisziplin eines planvollen Täters sagte KK
Einer Zeugin gegenüber äußerte er kurz nach Bekanntwerden der Identität des Mordopfers ungefragt und zusammenhanglos, er sei froh dass er ein Alibi für die Tatnacht hat. Warum sollte er so etwas aussagen, wenn es keinerlei Gründe gegeben hätte, dass JM als Tatverdächtiger in Frage kommt. Jemand der keinen Zwist oder ähnliches mit dem Opfer hat, sondern im Gegenteil, ein vertrauensvoller Verhältnis zu diesem hatte, warum sollte man dann ein Alibi brauchen?
JM äußerte später auch, er habe Irina entgegen erster Aussagen, doch am Tag des 08.05. gesehen. Hier entstand dann auch „Les Deux Messieurs“- 2. Akt. Auch hier stellte sich heraus; dass es ein solches Treffen in diesem Café am Nachmittag nicht gegeben hatte. Auf die Frage, welche Kleidung Irina trug, nannte JM die Kleidung, die Irina in der Tatnacht trug, dies überführte ihn auch wieder der Lüge, denn zu dem Zeitpunkt als er sie getroffen haben will, trug sie ja noch das Kleid mit mit Printoptik.
Erklärung der Blutspuren im Schuh durch senkrechtes Hineintropfen nicht logisch, da der Schuh in seitlicher Lage aufgefunden wurde.
Erklärung zu Spuren an Socken und Fingernagel habe ich ja oben schon angesprochen.
Zeugin S.S. hat von all dem natürlich nichts mitbekommen, einmal wird gesagt, sie hat einen leichten Schlaf, hätte dann ja logischerweise hören müssen als JM sich auf die nächtliche Suche machte mit Motorrad usw...sie scheint also einen sehr stabilen leichten Schlaf zu haben witzelte KK.
Die Aussage der Verteidigung, die Ermittlungen wären nicht ausreichend gewesen, bestätigt sich nicht. Hätte die StA Mantrailer Hunde auch nach Spuren von JM suchen lassen, hätten diese wahrscheinlich die Spuren vom 07.05. gefunden. Dies hätte JM also nicht entlasten können. Der Polizeibeamte, der die Suche leitete sagte zur Aussagekraft der Hundespuren auch folgendes: Hunde können nicht sprechen.
Andere angeblich „entlastende“ Zeugen wie die Gassigängerin Frau R. seien auch haltlos, da weder die angegebene Zeit der Sichtung übereingestimmt hat mit den PKW-Daten und anderen Beweisen, noch hat die Zeugin die Getötete auf vorgezeigten Lichtbildern erkannt, noch stimmen die Angaben über den Zopf. Die Strafkammer missbilligte in dem Zusammenhang auch das Vorgehen der Verteidigung mit einigen Zeugen. Dass diese beispielsweise vorher in die Kanzlei des Verteidigers gebeten wurden, man da schon eigene Recherchen anstellte und quasi das Verhör schon mal probeweise protokollierte, grenzt an eine Zeugenbeeinflussung und hat dann kaum noch einen Aussagewert.
Die nachträglichen Ermittlungen, die vom Gericht an den Schuhen angeordnet wurden auf Wunsch der Verteidigung, hat nur die Beweise gegen JM verdichtet, da man da eben die vielen Blutspuren fand statt wie vielleicht erhofft Spuren von einem Dritten.
JM behauptete gegenüber dem Polizeibeamten S. zwischenzeitlich sogar, er habe Irina ins Gras gezogen, F. sei jedoch der Täter, er habe diesen gesehen —> mal abgesehen davon, dass sich F. zu dem Zeitpunkt garnicht in FFM aufhielt und es keinen Anlass gab, dass F. als Täter in Frage kommt, hätte JM mit der Aussage, er habe sie ins Gras gezogen, ja das Zustandekommen der Blutspuren an dem Socken erklären können, er hat dies aber später wieder widerrufen.
Den handgeschriebenen Zettel mit den angeblichen Rückzahlungen hat JM laut Ansicht des Gerichts von Irina extra erstellen lassen, um ihn später zu seiner Entlastung präsentieren zu können. Problem ist nur: erst hieß es, der Zettel wurde nach und nach erstellt, Bewiesen durch Schriftsachverständigen wurde aber, dass er von Irina am Stück geschrieben wurde. Also wurde Aussage angepasst, er wäre doch am Stück geschrieben. Er soll Zahlungen im Zeitraum April 2017 bis April 2018 darstellen.
Aber es enthalt keinerlei Überschrift um was es sich handelt, noch ist ein Datum, eine Unterschrift oder ähnliches vorhanden. Ausserdem ist der Zettel nicht chronologisch, normalerweise fängt man ja mit der ältesten Zahlung an und nicht andersrum.
Dieser Zettel hätte auch in einem Zivilprozess keinerlei Beweiskraft. Gerade JM mit seinen im Lebenslauf angepriesenen Vorkenntnissen durch diverse Berufsausübungen, sollte doch wissen, was eine solche Liste hätte enthalten müssen.
Auch auf die Sexmob-Geschichte ist KK nochmal kurz eingegangen. Hierzu ist ja bereits alles schon gesagt worden. Ebenso sagte er ein paar Worte zur politischen Gesinnung des Angeklagten. Dass er da während der Verhandlung bewusst nicht weiter drauf eingehen wollte, in welchen fragwürdige Gruppen JM Bilder und Texte mit rechtsextremistischem/rassistischem Hintergrund schickte oder sich mit der Wahl und Mitgliedschaft einer fragwürdigen Partei brüstete, zeugt davon, dass der Angeklagte eben nicht über eine mindestens mittelmäßige Intelligenz verfügt.
Motiv der Heimtücke erfüllt: Irina wahr wehrlos und arglos, es gab keinerlei Warnung oder Drohung im Voraus, Irina konnte nichts ahnen.
Motiv der Habgier erfüllt: JM wollte wie schon gesagt seinen gesellschaftlichen Status nicht verlieren. Er war nach Recherchen und Gutachten quasi pleite. Er musste sich Geld leiten, hatte nur noch 900€ auf dem Konto, lebte monatlich 15.000€ über seinen Verhältnissen, hat Unterhaltszahlungen nicht geleistet usw. aber wollte weiterhin voralle
die Damenwelt beeindrucken durch teure Geschenke, Taschen und Urlaube. Er stopfte nur noch Löcher. Irina forderte immer wieder ihr Geld ein, JM wollte sich diese Forderungen zumindest kurzfristig und vorübergehend entledigen damit seine Scheinwelt nicht zusammenbricht. Wenn er doch hätte zur Bank gehen können für einen Kredit, warum geht man dann lieber zu den Gibson-Gesellschaftern und leiht sich 200.000€ mit einer Krebs-Lügengeschichte. Man weinte, stellte sogar seinen behandelnden Arzt aus den USA vor um die Geschichte glaubhaft wirken zu lassen. Später stellte sich heraus, dass der Arzt diesen „Patienten“ überhaupt garnicht kennt. Anderen Zeugen, denen man Geld schuldete, drohte man zB mit den Hells Angels, wie z.B. Zeuge B.K., der trotz vollstreckbarem Titel sich aus Angst erst nach Inhaftierung JMs traute, diesen geltend zu machen.
Oder Zeuge H., einem Jugendfreund, der den aufregenden tollen Lebensstil des JM sah und das auch für sich haben wollte und deswegen JM Geld gab für Investitionen, dann aber immer vertröstet wurde, während sein Geld derweil für ganz andere Dinge genutzt wurde.
Irina wollte man bewusst klein halten und auch abzocken, in dem man sie beim Verkauf des First In um einen Teil ihres Geldes brachte, in dem man nur einen geringen offiziellen Verkaufspreis ausmachte und den Rest als Beraterlohn nur für JM aushandelte. Zu der finanziellen Situation wurde ja auch in den Plädoyers der StA schon genug gesagt, dies hat sich soweit alles bestätigt und wurde von KK nochmal so ähnlich wiedergegeben und bestätigt. Gibt ja noch mehrere Leute mit denen JM „Geschäfte“ zu seinen Gunsten machte. Bei genaueren Fragen schreibt mir einfach nochmal.
Das Motiv des Raubmords hat sich nicht bestätigt. Dem ist die StA auch nicht weiter nachgegangen, weil Verbleiben der Uhr und Autoschlüssels zunächst unklar war, die Kette wurde ja am Tatort gefunden.
Während der gesamten Urteilsverkündung hat JM immer und immer wieder den Kopf geschüttelt und/oder die Stirnfalten zusammen gezogen über die Ausführungen von Richter KK, ab und an hat er etwas vor sich hin gebrabbelt, genervt geschnauft oder seinem Verteidiger Herr Euler etwas zugeflüstert. Er schien genervt und regte sich sichtlich auf, wirkte gleichzeitig selbstgefällig. Von Einsicht oder Reue keine Spur. Sind ja wieder nur die Anderen schuld. (Da denkt man sich einfach nur: Wenn du der Meinung bist, es ist alles quatsch, was das Gericht da so schlussfolgert, dann hätteste mal den Mund aufgemacht und dich richtig geäußert. Hattest doch fast 2 Jahre Zeit. Jetzt tust du so, als hörst du das alles zum ersten Mal. Ich glaube fast, der ist bis zuletzt davon ausgegangen, dass er freigesprochen wird.)
Irinas Eltern saßen, sichtlich gezeichnet aber recht gefasst, am Nebenkläger Tisch. Ab und an sah man sie bei den Ausführungen von KK zustimmend nicken.
Zusammenfassend kann man nur nochmal sagen dass sein angepasstes Aussageverhalten, das Nichtzulassen von Fragen als Verteidigungsstrategie ein Kampf gehen Windmühlen war. KK sagte auch, dass er in der Öffentlichkeit um jeden Preis das Image des großzügigen Liebhabers und erfolgreichen Szene-Gastronoms aufrecht erhalten wollte. Mit seinen unwahren und unverständlichen Aussagen hat er in hohem Maß zu seiner eigenen Überführung beigetragen.
[quote="talida"]Liebe Unstille Mitleserin - leider ist dein Bericht über die Urteilsverkündigung dem Foren-Crash zum Opfer gefallen :x
Nun hoffe ich darauf, dass du ihn bei dir abgespeichert hast und ihn nochmal einstellen kannst.
Ich sag schonmal vielen Dank.[/quote]
Hab ihn tatsächlich noch...ich stell ihn wieder ein, du müsstest nur nochmal drüberschauen, ob was editiert werden muss.
So ich habe mich am Montag für euch in die Corona-Hölle gewagt und hatte Glück rechtzeitig da gewesen zu sein, denn es wurden nicht alle reingelassen. Natürlich war die Presse groß vertreten und fleißig am Knipsen und Filmen. JM konnte sich noch ein letztes Mal in seinem vermeintlichen Ruhm sonnen und für die Kameras posen. Auch die Eltern von Irina waren anwesend am Tisch der Nebenklage.
Richter KK verlas dann das Urteil. Der Angeklagte wird wegen Mordes schuldig gesprochen, außerdem des illegalen Waffenbesitzes, des Betruges und der Urkundenfälschung. Er wird verurteilt zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe und zur Zahlung von 20.000€ Wertersatz. Die Haftstrafe bleibt somit aufrecht erhalten. Von der besonderen Schwere der Schuld sieht die Strafkammer allerdings ab. Es handele sich zwar um einen Grenzfall, bei dem durchaus die besondere Schwere der Schuld festgestellt werden könne, JM wird allerdings zu Gute gehalten, dass er bisher nie straffällig in Erscheinung getreten war.
Auch in seiner 2,5 stündigen Urteilsbegründung sah das Gericht viele Aspekte so wie von der StA im Plädoyer vorgetragen wurde.
Er sagte, dass zwar viele Leute immer wieder behauptet hätten, dass sie JM eine solche Tat nie zugetraut hätten, dass so ein Fall für die erfahrene Kammer jedoch keineswegs ein besonders verwunderlicher Fall wäre. Derartige Fälle würden öfters vorkommen, als man glaubt. JM wäre sozusagen vom Blender, zum Betrüger und dann zum Mörder geworden um sein gesellschaftliches Ansehen und seinen Prestigestatus zu erhalten. Seine Scheinwelt drohte, in sich zusammen zu fallen. Das Gericht sprach von Hybris und Narzissmus.
JM sei ein Mensch, der es verstünde, andere Menschen zu steuern und zu manipulieren, in dem er ihnen etwas vormachte, durch seine Redegewandtheit von sich überzeugte und ein seriöses glaubwürdiges Bild erschaffte: ein Mann mit dem es sich lohnt, Geschäfte zu machen.
Es hat sich herauskristallisiert, dass JM seit seinen polizeilichen Vernehmungen, der anschließenden Inhaftierung und in den vielen Monaten der Verhandlung seine Einlassungen und Aussagen stets dem aktuellen Ermittlungsstand angepasst hat. Dies fällt ihm jetzt auf die Füße, denn er hat sich selbst in seinen Aussagen immer wieder in Widersprüche verstrickt, er wurde dadurch zum wichtigsten Beweismittel gegen sich selbst.
Er dachte er kann das perfekte Verbrechen begehen und die Beamten in den Vernehmungen und Verhören mit seinen ausschweifenden Erklärungen beeindrucken, so dass sich das schon alles iwie klären würde. Er hätte besser von Anfang an schweigen sollen. Denn seine abenteuerliche Einlassung zu Beginn des Prozesses, zu der keine weiteren Fragen zugelassen wurden, warf viele Fragen auf. Fragen, die sich das Gericht im Laufe des Prozesses selbst beantworten musste und auch tat.
Um die Tat am Abend des 08.05. „verstehen“ zu können bzw. den Ablauf, muss man sich die Ereignisse des 07.05. näher betrachten.
JM hatte wohl einen Notartermin mit Irina platzen lassen bzw sie versetzt, bei dem es um die Rückzahlung gehen sollte. JM hatte ja ausgesagt, es hätte an diesem Tag vormittag/mittags ein Treffen mit ihr im ‚Les Deux Messieurs‘ gegeben. (KK bezeichnete dies als Les Deux Messieurs - Der 1. Akt, auch die vielen Kuriositäten um nicht mitgenommene/ausgeschaltete Handys bezeichnete KK ähnlich...ich liebe diesen Mann - Humor hat er)
Dieses Treffen hat jedoch nie stattgefunden. Denn Irina hat JM mehrmals versucht zu erreichen den ganzen Tag über. Sie schrieb ihm Nachrichten, sie sei enttäuscht von ihm, dass sie extra früh aufgestanden ist und es so wichtig für sie gewesen ist. JM schrieb ihr dann am Nachmittag „Melde mich später, alles gut.“
Ausserdem hat man die Videoaufnahmen des Lokals gesichtet, wo weder JM, noch Irina zu sehen waren. Konfrontiert mit dieser Information passte JM die Aussage dann an, man hätte auf der Terrasse gesessen. Aber auch die Handyauswertung hatte ergeben, dass Irina ganz woanders war an diesem Tag, shoppen usw.
Desillusioniert und enttäuscht hat Irina an diesem Nachmittag dann auf ihrem Telefon mehrmals nach dem Notar L. gegoogelt, diesen dann auch kontaktiert. Es sollte um die Rückabwicklung von der First In Beteiligung gehen. 75.000€ war da der Wert. Dieser hatte ihr dann auch iwelche Unterlagen per Mail zukommen lassen. Die anderen 100.000€ wurden schwarz übergeben.
Was jedoch tatsächlich an diesem Abend stattfinden sollte war ein Treffen - mit einen unbekannten Dritten. JM sagte aus, Irina hätte ihn darum gebeten, ihn zu diesem Treffen zu begleiten, es ginge um ein Geschäft, er soll sie beraten, was er davon hält. Sie habe ihm allerdings nicht mehr verraten wollen. JM habe sich das offen gehalten und wolle spontan entscheiden, ob er mit kommt. Denn es war geplant den Abend noch mit S.S. zu verbringen.
Hier setzte KK an, dass allein dieser Fakt schon unstimmig in sich ist. JM sagte selbst aus, es habe früher mal ein dubioses Treffen mit Irina und einem potenziellen Geschäftspartner gegeben, was sich dann als Geldwäsche entpuppte. JM sei damals darüber sehr aufgebracht gewesen. Wieso also sollte JM Irina erneut zu einem solchen ominöse Treffen begleiten - ohne jegliche Vorabinformation. Er hätte, um Irina beraten zu können bezüglich dieses „Geschäfts“ ja auf jeden Fall mehr Infos benötigt, um was es geht, und um wen es sich handelt, auchum sich selbst darauf vorbereiten zu können. Unter den Vorraussetzungen wäre es doch logisch, einem Treffen gar nicht erst zuzustimmen, oder nochmal genauer nachzuhaken. Es liegt also nahe, dass es ein von Irina initiiertes Treffen gar nicht gab. Ausserdem wurden auch keinerlei Kontakt oder Kommunikation oder ähnliches auf Irinas Handy usw. mit diesem unbekannten Dritten gefunden. Und es wäre für Irina auch unangenehm und unseriös gewesen, diesem Dritten spontan absagen zu müssen, falls JM sich entscheidet, nicht mitzukommen. Man hätte ja gleich einen alternativen Termin absprechen können, an dem JM Zeit gehabt hätte.
Vielmehr ist das Gericht der Überzeugung, dass das Treffen von JM ausging. Gegen 20:00 Uhr rum befand Irina sich noch mit Freundinnen, u.a. auch S.T., in einem anderen Lokal zum Essen. Sie fuhr dann gegen 21 Uhr ins Lokal Liebesbrot. Da sie dies garnicht kannte, musste sie es vorher erstmal googlen. Auch das spricht wieder gegen ein von Irina geplantes Treffen. Wieso sollte sie ein Lokal auswählen, welches sie selbst garnicht kennt? JM hingegen war bereits des Öfteren dort und kennt auch den Inhaber Zeuge M. sehr gut. Und es liegt ganz nah an JMs Wohnung. Sie hätte ja auch vorschlagen können, sich erstmal bei ihm in der Wohnung zu treffen. JM bestritt dass das Treffen im Liebesbrot geplant war. Vielmehr hätten sich die beiden spontan dort getroffen.
Irina kam dann vor JM im Liebesbrot an. Angeblich hatte ihr Handy keinen Saft mehr. (Was unwahrscheinlich ist, denn kurze Zeit später nach dem Treffen war das Handy wieder an, Irina hatte auch ein Ladekabel im Auto und lud dies öfters da auf. Vielmehr kann man davon ausgehen, dass das Handy bewusst ausgeschaltet werden sollte.) Deswegen bat sie den Zeuge M., doch bitte JM telefonisch zu kontaktieren. Dieser sagte JM, dass seine Verabredung, eine junge Dame, bereits auf ihn wartet. Dies bejahte er, er wisse Bescheid. Im Falle eines spontanen Aufeinandertreffens würde man ja nicht so reagieren am Telefon, man wäre doch eigenlich verwundert.
JM erschien dann kurz danach - interessanterweise auch ohne Handy. Warum sollte er dies zuhause liegen lassen? Man hatte es ja kurz davor noch in der Hand als man mit Zeuge M. telefonierte. Ausserdem, wenn man noch mit S.S. verabredet war, wäre es ja erst Recht sinnvoll das Telefon mitzunehmen, um gegebenenfalls Bescheid sagen zu können, falls es etwas länger dauert. Man fuhr dann gemeinsam mit Irinas Wagen zum Niddapark. Auch hier hätte man ja nochmal bezüglich des dritten Unbekannten nachhaken können während der Fahrt.
Im Niddapark angekommen, wartete man laut JM kurz am Parkplatz des Lokals Niddapark. Dann entschloss man sich, ein Stück spazieren zu gehen. Man schlenderte zu der berüchtigten Parkbank, Irina wollte eine rauchen. Als man merkte, dass keiner kommt, ging man zurück zum Auto.
KK nahm auch diese Aussage JMs auseinander. Wenn man mit jemandem an einem festen Treffpunkt verabredet ist kommt man doch nicht auf die Idee diesen bereits nach so kurzer Zeit zu verlassen um spazieren zu gehen. Man wartet dort oder versucht mal denjenigen zu kontaktieren. Stattdessen einfach in einen dunklen Park zu laufen, wo man weder sichttechnisch noch akkustisch gehört hätte, wenn derjenige doch noch angekommen wäre, widerspricht jeglicher Logik. Laut PKW Daten verbrachte man 22 Minuten im Park. Geht man davon aus, dass man gemütlich zu den Bänken schlendert und wieder zurück, nimmt dies bereits einen Großteil dieser 22 Minuten in Anspruch. Jeder normale Mensch wartet aber doch ca. 10-15 Minuten auf seine Verabredung am Treffpunkt wenn man denkt, diese verspätet sich.
Danach fuhr man wieder zurück. Auch hier wieder die logische Schlussfolgerung, nachzuhaken, wer denn da hätte kommen sollen und um was für ein Geschäft es sich senn jetzt gehandelt hätte. Auch dies ist nicht von JM geschehen. Irina setzte JM dann in der Brentanostraße ab bei seiner Wohnung und fuhr dann wieder zu den Freundinnen in das andere Lokal. Um 22:01 Uhr war dann auch Irinas Handy wieder an und eingeloggt. Das Gericht sieht dieses Treffen als eine Art Probelauf JMs. Er hatte sicherlich nicht vor, Irina an diesem Abend bereits zu töten, vielmehr wollte er sich einen Überblick verschaffen, zB. darüber die dunkel es im Park um diese Zeit ist, wie die Sichtverhältnisse sind, wie die Einsehbarkeit ist im Bereich der Bänke, ob der Park noch stark frequentiert ist, ob er also damit rechnen muss, gestört zu werden usw. Der Tatort schien für JM geeignet. Hinter der Parkbank ein Waldstück, so dass niemand überraschend im Rücken auftauchen kann. Ansonsten gut einsehbar in die anderen Richtungen. In dem Stück des Parks sind nur sehr wenige Leute unterwegs um die Tatzeit und ankommende Hunde(halter) hätte man wahrscheinlich bereits frühzeitig hören können. An dem Abend kam ihm z.B. vielleicht auch ungelegen, dass Zeuge JM die beiden an dem Abend in Verbindung bringen konnte.
Er plante die Tat also für den nächsten Tag.
Am 08.05. war Irina mit ihren Kindern und Ex-Mann und S.T. im Skyline Plaza shoppen, bummeln und etwas essen. Gegen 18:15 verlies man dieses, fuhr gegen 18:30 Uhr los, setzte den Ex-Mann unterwegs ab und brachte die Kinder zur Mutter Irinas. Dann bestellte man sich im Garibaldi Dorade. Das fand so gegen 20:00 Uhr statt. Ein Kellner bestätigte dies. Bis dahin trug Irina nachweislich ein Kleid mit auffälligem Motiv. Daraus ergibt sich auch, dass die zuletzt verhörte Zeugin, die Irina um 18:30 Uhr in der Nähe ihrer Wohnung gesehen haben will in der aufgefundenen Kleidung schlicht falsch liegt.
Es gab einen Anruf JMs an Irina gegen 19 Uhr rum. S.T. sagte aus, Irina wolle sich um 21:15 Uhr mit JM treffen und sie müsse pünktlich sein, sie solle dunkle Kleidung tragen. Es ließ sich nachweisen, dass JM genau diesen Anruf auf seinem Handy gelöscht hat. Warum tat er dies? Er hatte alle anderen Anrufe zu Irina bisher ja auch noch nie gelöscht.
Man sei dann zu S.T.s Wohnung gefahren, dort habe Irina sich umgezogen. Sie lieh sich die Kleidung von ihrer Freundin. Das ganze lief relativ hektisch ab, das war aber nicht ungewöhnlich für Irina. Das Kleid ließ sie bei S.T., diese brachte es dann später zu ihrer Aussage bei der Polizei mit.
JM hingegen war gegen 19 Uhr im Irish Pub bei seinem Freund M.F.. Danach fuhr er zum Fußballspiels von seinem * und war laut eigener Aussage gegen 20:15 Uhr zurück in seiner Wohnung mit S.S. und den Handwerkern. Angeblich war er da ja den ganzen Abend ununterbrochen bis kurz nach 23 Uhr. Danach gings zum Essen ins Central Park Corner und dann wieder nach Hause.
Um 20:51 schickte Irina ihrem Freund F. noch eine Sprachnachricht, sie mache jetzt gleich ihr Handy aus. (Wieder stellt sich das Gericht die Frage, warum sollte sie dies tun, wenn nicht auf Anweisung von JM) 20:52 fuhr sie dann los zu JMs Wohnung. Da kam sie gegen 21:03 Uhr an. Sie kontaktierte dann noch S.T. um ihr zu sagen, sie stehe jetzt vor JMs Wohnung. Dieser kam dann kurz nach unten und zwischen 21:08:-21:21 Uhr belegen die PWK Daten, dass die Tür bei geparktem Wagen geöffnet war, zu dieser Zeit fand dann also ein Gespräch zwischen den beiden statt. Man wolle wieder zum Niddapark fahren wie bereits am Vortag. Irina wollte JM wieder mit ihrem Wagen mitnehmen, JM lehnte dies aber ab. Er wolle mit eigenem Fahrzeug kommen. (klar, er wusste ja dass Irina nicht zurückfahren würde) Irinas Fahrzeug kam gegen 21:32 Uhr am Niddapark an. Danach wurde das Fahrzeug nicht mehr bewegt.
JM schickte gegen 20 Uhr nochwas noch eine Nachricht mit Foto vom nackten Oberkörper an eine Dame in Dubai, ich glaube kurz nach 9 wars da schrieb er seinem Freund M.F. noch eine Nachricht, danach war auch auf seinem Handy keine Aktivität mehr bis nach 23 Uhr. Interessant ist noch, dass JM kurz vor 9 Uhr gleich zwei mal die Wetterdaten für Frankfurt nachschaute. Das hat er in den letzten 2 Jahren nur ein einziges Mal getan. Warum ausgerechnet jetzt? Vor allem wenn er doch, wie er selbst sagte, den ganzen Abend in der Wohnung verbringen wollte mit S.S., wieso hat er sich die Daten angeschaut?
Diese Handlung ergibt nur Sinn, wenn man z.B. noch eine Fahrt mit dem Motorrad plant.
Das Gericht ist der Überzeugung, JM sei dann mit dem Motorrad auch zum Niddapark gefahren, er habe sein Motorrad aber auf dem Parkplatz des SV Blau-Gelb abgestellt.(eventuell um sich dann Irina unbemerkter und somit überraschender nähern zu können?)
Er beging dann die Tat und fuhr wieder zurück. Das Gericht sieht hierfür ein Zeitfenster von ca. 45 Minuten. Abgezogen von je ca. 10 Minuten Hin- und Rückweg mit dem Motorrad blieben somit ca. 25 Minuten. Die eigentliche Tat dürfte nicht länger als wenige Minuten gedauert haben. Er zog sein Messer, erstach Irina mit 21 Stichen an der Parkbank, zog sie dann an den Füßen ins hohe Gras, dabei wurden die Schuhe abgestreift. Durch eine Verletzung an der rechten Hand hinterließ er beim Ziehen Blutspuren an und im linken Schuh, und dann auch am linken Socken des Opfers. Ebenso enstanden dadurch 10 kreisförmig angeordnete Blutspuren auf dem Parkweg. JM der sich im Park ja gut auskannte, konnte zügig zur Parkbank hin und zurück laufen. Gegen 22:30 Uhr hätte JM dann etwa zurück sein müssen, um 23:30 Uhr gabs dann wieder Aktivität auf seinem Handy, da hat er dann seinen * nach den Klausurergebnissen gefragt (wars im Plädoyer der StA nicht noch nach Ergebnis des Fußballspiels?!)
Ein Alibi durch die Aussagen von S.S. und den Handwerkern sieht das Gericht nicht als gegeben.
S.S. kann JM kein lückenloses Alibi geben, das Gericht glaubt, dass JM die Zeit, in der S.S. duschte, dazu nutzte um mit Irina vor der Wohnung zu sprechen.
Einer Freundin gegenüber äußerte S.S., Jan habe die Wohnung zwischendurch verlassen. In ihren Vernehmungen sagte sie ja erst widersprüchlich aus, bzw. gab JM ein Alibi, er wäre den gesamten Abend mit ihr zusammen gewesen und habe die Wohnung nicht verlassen. Diese Aussagen relativierte sie ja dann vor Gericht wieder, und zog letztlich die Notbremse auf Anraten ihres Rechtsbeistands, um sich nicht selbst weiter zu belasten. Sie hatte in ersten Vernehmungen ja auch ausgesagt man hätte Fernsehen geschaut. In der Zeugenaussage vor Gericht, konnte die Zeugin S.S. dann ganz plötzlich detailliert berichten von den Dokumentationen, die man sich angeblich angeschaut hatte. Zu detailliert. Es hatte den Anschein, als habe die Zeugin sich diese Dokumentationen extra angeschaut vor der Verhandlung um glaubwürdig rüberzukommen. Ebenso was das Parken des Motorrads anging. Erst sagte S.S. aus, das Motorrad hätte nicht in der Einfahrt gestanden. Später sagte sie dann, das Motorrad habe doch etwas in der Einfahrt gestanden. Auch hier ist erkennbar, dass die Zeugin die Aussagen angepasst hat an die Aussagen von JM und den Beweisstand. Glaubwürdigkeit gleich Null.
JM selbst sagte zB auch aus er hätte sich eine Zeit lang in der unteren Etage aufgehalten, er konnte allerdings keinerlei Angaben dazu machen, wie lange denn eine Zeit lang ist und was er dort gemacht hat.
Die Handwerker können auch kein verlässliches Alibi liefern, denn auch hier lässt sich nicht nachweisen, wann und ob diese „Tschüss“ sagten, und es ist durchaus möglich, dass JM die Wohnung zwischenzeitlich verlassen hat, ohne dass die Handwerker dies bemerkt hätten. Handwerkerzeuge B. bestätigte dies selbst. Der Hilfsantrag der Verteidigung, dass die Handwerker keinen Grund hatten zugunsten von JM auszusagen weil zu der Zeit noch ein Verfahren lief, bei denen es um die noch ausstehenden Zahlungen von JM ging sei hier nicht relevant.
Der von der Verteidigung erstellte Zeitstrahl sei nicht belegbar.
Richter KK nahm dann die ganzen stets neu angepassten und abenteuerlichen Einlassungen und Aussagen JMs auseinander.
Wir alle kennen mittlerweile JMs Erklärungen, ich spare mir an der Stelle diese nochmal im kompletten Detail zu erläutern, ich schreibe dahinter mit eine Pfeil nur die Ausführungen/Ansichten und Fragen des Gerichts.
JM konnte in vielen Dingen nur oberflächliche und ungenaue Aussagen machen, legte jedoch Wert darauf zu erwähnen, dass er, als er heim kam nach dem Fußballspiel, sein Motorrad ungünstig in der Einfahrt parkte, und seinen Motorradhelm am Lenker hängen ließ —> auch im Westend wird geklaut, warum sollte man den Helm hängen lassen, macht keinen Sinn, vor allem nicht, da man doch angeblich nicht mehr plante, mit dem Motorrad wegzufahren an dem Tag, zum Essen gehen musste man ja eh das Auto nehmen wegen S.S. Diese Aussage macht nur dann Sinn, wenn man plausibel erklären will, dass man in der nächtlichen Suchaktion nicht nochmal nach oben gehen musste um den Helm zu holen weil er ja schon am Lenker baumelt.
Nach Rückkehr aus den Central Park Corner schaute man noch TV, stellte er den Fernseher auf 90 Minuten Timer und wachte deswegen auf, weil der Fernseher ausging. —> seit wann wacht man auf, wenn der Fernseher aus geht, ist ja gerade Sinn des Timers dass es ausgeht falls man einschläft.
Er hat dann aufs Handy geschaut und gesehen Irina hat sich nicht gemeldet und war deswegen leicht beunruhigt —> warum war er beunruhigt? Warum hat er sich nicht bereits vorher beim TV schauen oder nach dem Essen nach Irina erkundigt. Warum macht er nicht das was jeder normale Mensch machen würde und schreibt er eine Nachricht oder ruft an, dann hätte er innerhalb von Sekunden eine Antwort und gut ist.
Stattdessen macht er sich nachts um 3 Sorgen wegen der Parksituation des Motorrads? —> man hätte dies am nächsten Morgen in 5 Minuten erledigen können bereits vorher am Abend bemerken können, spätestens jedoch als man aus dem Central Park Corner kam, hätte es einem auffallen müssen (auch dass der Helm noch hängt) Dann ergeben sich 2 Möglichkeiten: Man geht logischerweise quasi schnell im Shirt und Schlafhose nach unten um das Motorrad schnell woanders hin zu schieben/zu fahren, geht ja schnell, würden wir wohl alle so machen. Damit kann man aber schlecht erklären, wie man durch halb Frankfurt und den Niddapark fährt und Irina sucht ohne nochmal nach oben zu gehen und sich umzuziehen. Andere Möglichkeit: man zieht sich gleich die komplette Fahrkluft an, aber das macht ja keiner wenn man doch nur kurz das Motorrad umparken möchte, nur wenn man von Anfang an vor hatte eine längere Strecke zu fahren.
Dann beim Umparken machte er sich plötzlich große Sorgen um Irina —> Warum jetzt die Steigerung?
Und beschließt dann sie zu suchen. —> Spätestens hier hätte jeder normale Mensch sein Handy mitgenommen und erneut versucht Irina zu kontaktieren usw., aber nein, JM fährt ohne Handy los, allein das schon ist so weltfremd
Fährt zur Wohnung und sucht das Auto —> das kann ja überall stehen, fragwürdige Vorgehensweise
Fährt dann zum Roomers und sieht Auto dort nicht —> warum geht man nicht mal rein und fragt nach Irina?
Jetzt kommt Stufe 3 der Sorge im Irina, er fährt in den Niddapark —> wie kommt er darauf sie ausgerechnet da zu suchen? Das geplante Treffen war ja Nachts um 3-4 längst vorbei und das Lokal hatte logischerweise zu, warum also Niddapark, gab tausend andere Orte an denen sie sich üblicherweise aufhielt, das wäre eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen gewesen, vor allem ohne Handy.
Fuhr zum Niddapark und parkte Motorrad am SV Blau Gelb. Lief dann zum Lokal Niddapark und fand Auto. —> warum fuhr er nicht mit dem Motorrad da hin statt zu laufen, er wäre innerhalb nicht mal einer Minute rüber gefahren, welchen Sinn macht das?
Er lief dann den Weg zu der Bank vom Vortag. —> warum sollte Irina ausgerechnet bei dieser Parkbank sein nur weil man gestern da lang lief, soll das etwa Irinas neuer Place-to-be gewesen sein, so als bekanntes Partygirl?!
Aus mehreren hundert Metern sah er einen Schatten im Gras durch seinen Jägerblick —> im 60 cm hohen Gras? Sicher nicht! Es war nur Halbmond und stockdunkel, es gibt keine einzige Leuchte im Park, er hatte keine Taschenlampe und nicht mal ein Handy zum Leuchten. Bei Begehung des Parks bei selben Wetter-Gegebenheiten konnte man nichts sehen, was soll ein Jägerblick sein, verleiht der etwa mehr Dioptrien?!
Er fand sie bäuchlinks liegend und dachte erst sie schläft —> schon klar, die verwöhnte Irina schläft auf der Hundewiese, ausserdem war mehr als ersichtlich, dass sie schwer verletzt ist, viel Blut und Wunden deutlich sichtbar, ausserdem wurde sie in Rückenlage aufgefunden.
Er sprach sie an und rüttelte am Knöchel, fühlte dann den Puls —> jeder normale Mensch wendet sich dem Kopf zu, vor allem weil er Kopf in Richtung Weg zeigte, war viel näher als die Füße, Puls fühlen am Handgelenk hinterlässt keine DNA-Spuren unterm Fingernagel, diese Aussagen ergeben nur Sinn, um die Blutspuren an diesen Stellen zu rechtfertigen.
Er war dann völlig aufgelöst und hatte einen mentalen Schock —> wie soll man sich diesen vorstellen?
Er schaute sich panisch um ob er von jemandem gesehen wurde Klo—> warum sollte man das tun, man hat doch nur eine Leiche gefunden, im Gegenteil es wäre ja von Vorteil jemanden zu treffen, dieser Jemand hätte ja dann Hilfe rufen können und helfen können, man selbst hatte ja leider leider kein Handy dabei um Hilfe zu holen
Er beschloss, sich von Tatort zu entfernen weil er befürchtete, mit dem Verbrechen in Verbindung gebracht zu werden —> Wieso sollte man ihn verdächtigen, er hatte doch ein so inniges freundschaftliches Verhältnis zu Irina, und er wusste zu dem Zeitpunkt ja nach eigener Aussage noch nichts von seinen Blutspuren, es hätte keine Spuren gegeben von ihm die ihn iwie mit der Tat in Verbindung gebracht hätten, im Gegenteil er wäre doch der Held gewesen in den Frankfurter Schickeria- und Motorradclub-Kreisen usw...der tolle JM, der sich des Nachts Sorgen machte um seine Geschäftspartnerin und sie auffand.
Jeder normale Mensch hätte sofort irgendwo Hilfe geholt, es ging schließlich um seine gute Freundin, die da lag, es hätte ja sein können, dass sie doch noch lebt.
Stattdessen bemühte er sich nichts anmerken zu lassen und seinen täglichen Gewohnheiten nachzugehen zB Frühstück mit Zeuge P. am nächsten Morgen, dem er nicht die Hand geben konnte wegen Handverletzung, Anruf am darauffolgenden Tag auf Irinas Handy im Beisein von Freundschaft + Zeugin N., Nachricht hinterlassen Irina bitte melde dich wenn du das abhörst —> Sein Umfeld so zu täuschen und so zu tun als wäre nichts geschehen, kurz nach der Tat mit seiner Freundin noch sichtlich entspannt Essen zu gehen oder am nächsten Morgen Apfelpfannkuchen mit dem Geschäftspartner zu essen das schafft nur jemand mit der Haltung, Konzentration und Selbstdisziplin eines planvollen Täters sagte KK
Einer Zeugin gegenüber äußerte er kurz nach Bekanntwerden der Identität des Mordopfers ungefragt und zusammenhanglos, er sei froh dass er ein Alibi für die Tatnacht hat. Warum sollte er so etwas aussagen, wenn es keinerlei Gründe gegeben hätte, dass JM als Tatverdächtiger in Frage kommt. Jemand der keinen Zwist oder ähnliches mit dem Opfer hat, sondern im Gegenteil, ein vertrauensvoller Verhältnis zu diesem hatte, warum sollte man dann ein Alibi brauchen?
JM äußerte später auch, er habe Irina entgegen erster Aussagen, doch am Tag des 08.05. gesehen. Hier entstand dann auch „Les Deux Messieurs“- 2. Akt. Auch hier stellte sich heraus; dass es ein solches Treffen in diesem Café am Nachmittag nicht gegeben hatte. Auf die Frage, welche Kleidung Irina trug, nannte JM die Kleidung, die Irina in der Tatnacht trug, dies überführte ihn auch wieder der Lüge, denn zu dem Zeitpunkt als er sie getroffen haben will, trug sie ja noch das Kleid mit mit Printoptik.
Erklärung der Blutspuren im Schuh durch senkrechtes Hineintropfen nicht logisch, da der Schuh in seitlicher Lage aufgefunden wurde.
Erklärung zu Spuren an Socken und Fingernagel habe ich ja oben schon angesprochen.
Zeugin S.S. hat von all dem natürlich nichts mitbekommen, einmal wird gesagt, sie hat einen leichten Schlaf, hätte dann ja logischerweise hören müssen als JM sich auf die nächtliche Suche machte mit Motorrad usw...sie scheint also einen sehr stabilen leichten Schlaf zu haben witzelte KK.
Die Aussage der Verteidigung, die Ermittlungen wären nicht ausreichend gewesen, bestätigt sich nicht. Hätte die StA Mantrailer Hunde auch nach Spuren von JM suchen lassen, hätten diese wahrscheinlich die Spuren vom 07.05. gefunden. Dies hätte JM also nicht entlasten können. Der Polizeibeamte, der die Suche leitete sagte zur Aussagekraft der Hundespuren auch folgendes: Hunde können nicht sprechen.
Andere angeblich „entlastende“ Zeugen wie die Gassigängerin Frau R. seien auch haltlos, da weder die angegebene Zeit der Sichtung übereingestimmt hat mit den PKW-Daten und anderen Beweisen, noch hat die Zeugin die Getötete auf vorgezeigten Lichtbildern erkannt, noch stimmen die Angaben über den Zopf. Die Strafkammer missbilligte in dem Zusammenhang auch das Vorgehen der Verteidigung mit einigen Zeugen. Dass diese beispielsweise vorher in die Kanzlei des Verteidigers gebeten wurden, man da schon eigene Recherchen anstellte und quasi das Verhör schon mal probeweise protokollierte, grenzt an eine Zeugenbeeinflussung und hat dann kaum noch einen Aussagewert.
Die nachträglichen Ermittlungen, die vom Gericht an den Schuhen angeordnet wurden auf Wunsch der Verteidigung, hat nur die Beweise gegen JM verdichtet, da man da eben die vielen Blutspuren fand statt wie vielleicht erhofft Spuren von einem Dritten.
JM behauptete gegenüber dem Polizeibeamten S. zwischenzeitlich sogar, er habe Irina ins Gras gezogen, F. sei jedoch der Täter, er habe diesen gesehen —> mal abgesehen davon, dass sich F. zu dem Zeitpunkt garnicht in FFM aufhielt und es keinen Anlass gab, dass F. als Täter in Frage kommt, hätte JM mit der Aussage, er habe sie ins Gras gezogen, ja das Zustandekommen der Blutspuren an dem Socken erklären können, er hat dies aber später wieder widerrufen.
Den handgeschriebenen Zettel mit den angeblichen Rückzahlungen hat JM laut Ansicht des Gerichts von Irina extra erstellen lassen, um ihn später zu seiner Entlastung präsentieren zu können. Problem ist nur: erst hieß es, der Zettel wurde nach und nach erstellt, Bewiesen durch Schriftsachverständigen wurde aber, dass er von Irina am Stück geschrieben wurde. Also wurde Aussage angepasst, er wäre doch am Stück geschrieben. Er soll Zahlungen im Zeitraum April 2017 bis April 2018 darstellen.
Aber es enthalt keinerlei Überschrift um was es sich handelt, noch ist ein Datum, eine Unterschrift oder ähnliches vorhanden. Ausserdem ist der Zettel nicht chronologisch, normalerweise fängt man ja mit der ältesten Zahlung an und nicht andersrum.
Dieser Zettel hätte auch in einem Zivilprozess keinerlei Beweiskraft. Gerade JM mit seinen im Lebenslauf angepriesenen Vorkenntnissen durch diverse Berufsausübungen, sollte doch wissen, was eine solche Liste hätte enthalten müssen.
Auch auf die Sexmob-Geschichte ist KK nochmal kurz eingegangen. Hierzu ist ja bereits alles schon gesagt worden. Ebenso sagte er ein paar Worte zur politischen Gesinnung des Angeklagten. Dass er da während der Verhandlung bewusst nicht weiter drauf eingehen wollte, in welchen fragwürdige Gruppen JM Bilder und Texte mit rechtsextremistischem/rassistischem Hintergrund schickte oder sich mit der Wahl und Mitgliedschaft einer fragwürdigen Partei brüstete, zeugt davon, dass der Angeklagte eben nicht über eine mindestens mittelmäßige Intelligenz verfügt.
Motiv der Heimtücke erfüllt: Irina wahr wehrlos und arglos, es gab keinerlei Warnung oder Drohung im Voraus, Irina konnte nichts ahnen.
Motiv der Habgier erfüllt: JM wollte wie schon gesagt seinen gesellschaftlichen Status nicht verlieren. Er war nach Recherchen und Gutachten quasi pleite. Er musste sich Geld leiten, hatte nur noch 900€ auf dem Konto, lebte monatlich 15.000€ über seinen Verhältnissen, hat Unterhaltszahlungen nicht geleistet usw. aber wollte weiterhin voralle
die Damenwelt beeindrucken durch teure Geschenke, Taschen und Urlaube. Er stopfte nur noch Löcher. Irina forderte immer wieder ihr Geld ein, JM wollte sich diese Forderungen zumindest kurzfristig und vorübergehend entledigen damit seine Scheinwelt nicht zusammenbricht. Wenn er doch hätte zur Bank gehen können für einen Kredit, warum geht man dann lieber zu den Gibson-Gesellschaftern und leiht sich 200.000€ mit einer Krebs-Lügengeschichte. Man weinte, stellte sogar seinen behandelnden Arzt aus den USA vor um die Geschichte glaubhaft wirken zu lassen. Später stellte sich heraus, dass der Arzt diesen „Patienten“ überhaupt garnicht kennt. Anderen Zeugen, denen man Geld schuldete, drohte man zB mit den Hells Angels, wie z.B. Zeuge B.K., der trotz vollstreckbarem Titel sich aus Angst erst nach Inhaftierung JMs traute, diesen geltend zu machen.
Oder Zeuge H., einem Jugendfreund, der den aufregenden tollen Lebensstil des JM sah und das auch für sich haben wollte und deswegen JM Geld gab für Investitionen, dann aber immer vertröstet wurde, während sein Geld derweil für ganz andere Dinge genutzt wurde.
Irina wollte man bewusst klein halten und auch abzocken, in dem man sie beim Verkauf des First In um einen Teil ihres Geldes brachte, in dem man nur einen geringen offiziellen Verkaufspreis ausmachte und den Rest als Beraterlohn nur für JM aushandelte. Zu der finanziellen Situation wurde ja auch in den Plädoyers der StA schon genug gesagt, dies hat sich soweit alles bestätigt und wurde von KK nochmal so ähnlich wiedergegeben und bestätigt. Gibt ja noch mehrere Leute mit denen JM „Geschäfte“ zu seinen Gunsten machte. Bei genaueren Fragen schreibt mir einfach nochmal.
Das Motiv des Raubmords hat sich nicht bestätigt. Dem ist die StA auch nicht weiter nachgegangen, weil Verbleiben der Uhr und Autoschlüssels zunächst unklar war, die Kette wurde ja am Tatort gefunden.
Während der gesamten Urteilsverkündung hat JM immer und immer wieder den Kopf geschüttelt und/oder die Stirnfalten zusammen gezogen über die Ausführungen von Richter KK, ab und an hat er etwas vor sich hin gebrabbelt, genervt geschnauft oder seinem Verteidiger Herr Euler etwas zugeflüstert. Er schien genervt und regte sich sichtlich auf, wirkte gleichzeitig selbstgefällig. Von Einsicht oder Reue keine Spur. Sind ja wieder nur die Anderen schuld. (Da denkt man sich einfach nur: Wenn du der Meinung bist, es ist alles quatsch, was das Gericht da so schlussfolgert, dann hätteste mal den Mund aufgemacht und dich richtig geäußert. Hattest doch fast 2 Jahre Zeit. Jetzt tust du so, als hörst du das alles zum ersten Mal. Ich glaube fast, der ist bis zuletzt davon ausgegangen, dass er freigesprochen wird.)
Irinas Eltern saßen, sichtlich gezeichnet aber recht gefasst, am Nebenkläger Tisch. Ab und an sah man sie bei den Ausführungen von KK zustimmend nicken.
Zusammenfassend kann man nur nochmal sagen dass sein angepasstes Aussageverhalten, das Nichtzulassen von Fragen als Verteidigungsstrategie ein Kampf gehen Windmühlen war. KK sagte auch, dass er in der Öffentlichkeit um jeden Preis das Image des großzügigen Liebhabers und erfolgreichen Szene-Gastronoms aufrecht erhalten wollte. Mit seinen unwahren und unverständlichen Aussagen hat er in hohem Maß zu seiner eigenen Überführung beigetragen.