von Widasedumi » Donnerstag, 11. Juni 2020, 07:56:54
Lieber Forist z3001x,
du bringst eine Lebendigkeit und Ortsnähe ins Forum herein, das ist einmalig. Ich kann es mir gut vorstellen. Supertoll, dass es dir gelungen ist, mit den Nachbarn ein bisschen Tuchfühlung aufzunehmen, ganz belanglos halt. Deine Eindrücke hast du - zumindest mir - sehr gut rübergebracht. Der Bewohner ist wohl schon deshalb nach Austria gezogen, weil er für sich allein sein wollte. Das war auch schon sein Bestreben zu Zeiten seiner Ehe mit TC. Dieser Beitrag widmet sich hypothetisch seinem vermuteten Naturell. Es hat was Komisches, weil in seiner Groteske schon Lächerliches, an sich.
Sein Naturell kommt in dem Akt mit den Kirchenglocken deutlich zum Vorschein. Das ist so ein Punkt, in den ich mich gerne einerseits vertiefe, andererseits auf Charaktereigenschaften zu schließen suche.
Ich bin noch nicht exakt auf den Grad seiner Wertschätzung für seine Nachbarn gekommen, wenn ich mir eine gedachte Skala von Ablehnung/Abneigung/Ignoranz/Meidung/Wahrnehmung/Blickkontakt/Beobachtung/Interesse/Grüßen/Freundlichkeit/Akzeptanz vorstelle.
Herr X setzt sich mitten in ein Dorf und will dort seine Ruhe. Soweit so gut. Dann stören ihn die Glocken. Und was er dann abzieht, ist in höchstem Grade narzisstisch. Er lebt in einer eigenen Welt, abgehoben von seinem Umfeld. Er ignoriert sein Umfeld. Das Umfeld wünscht die Glocken. Er hasst die Glocken. Das Umfeld hat sich gefälligst nach ihm zu richten. Er glaubt einen Anspruch zu haben und fordert bedingungslos das Verstummen der Glocken. Er platzt wie ein Gestochener in die Kirche hinein und klärt die Leute über seine Forderung auf.
Also er glaubt ja, einen Anspruch auf solches Tun zu haben. Das ist schon eine asoziale Persönlichkeitsstörung. Ein Mensch ist seiner Natur nach ein soziales Wesen. Die Gemeinschaft des Dorfes stellt Funktionen auch für ihn bereit: Verwaltung, Sicherheit, Versorgung, Energie, Wasser, Infrastruktur, Kommunikationsnetze etc. All das nimmt Herr X in einer Selbstverständlichkeit in Anspruch. Setzt sich mitten hinein, neben die Kirche. Doch die Glocken stören ihn so sehr, dass er ausflippt. Was ist das nur für ein Charakter? Ich will es rein wissenschaftlich betrachten, nicht moralisch. Wie ist so eine Asozialität (nicht im Sinne von unmoralisch, sondern im Sinne von Separierung) entstanden? Und wie hält er es aus, sich mitten in einen fremden Ort zu setzen, einen Gottesdienst abzuwarten, dann in die versammelte Gemeinde stramm einzumarschieren und dort ein Geschrei gegen das Glockengeläut abzuziehen? Der hat ja vielleicht eine versteinerte Haut. Er ist in der Wahl seiner Mittel auf unbedingte Durchsetzung bedacht gewesen. Friedliche Gespräche waren wohl nichts für ihn, der auf Kampf gebürstet zu sein schien, und zwar frontal nach vorn.
Also einen sozialen Beruf oder einen Dienstleistungsberuf hatte er wahrscheinlich nicht. Da kann man nicht so rumbrüllen und sich um die Folgen einen feuchten Kehricht scheren. Er musste das Brüllen jedoch irgendwo gelernt und praktiziert haben. (Wie schaffe ich es sonst, in eine Kirche einzumarschieren und die Leute zu bedrohen, ohne Terrorist zu sein?) Sein gelerntes oder antrainiertes Brüllen hatte keine negativen Konsequenzen für ihn gehabt. Das musste zum Job gehört haben. Wo gibt es befehlsempfangende Leute, die spuren müssen, die man kommandieren kann, die man folgenlos anschreien kann? Ein Bereich, wo es hart zu geht, wo Sentimentalität und Gefühle nicht am Platz sind? Vielleicht Militär, Fremdenlegion, Viehtreiber oder Gefängnisaufseher oder Extremsporttrainer?
Er bezieht seine Standhaftigkeit und seine Festigkeit aus etwas anderem, als aus einer sozialen Gemeinschaft, mit der man sich durch gemeinsame Werte, durch Tradition und durch Kontakte verbunden fühlt. Ich schließe daraus, dass es Geld und Vermögenswerte sind, die ihm Halt geben und mit denen er sich beschäftigt. Das gibt ihm Lebenssinn, der ihm reicht. Soziale Anerkennung braucht er weniger bis gar nicht.
Wenn ich nun aber seinen Reichtum mit den möglichen Berufsfeldern kombiniere, dann verdient man als Gefängnisaufseher, im Militär oder als Viehtreiber nun auch nicht gerade Riesengehälter. Sein Vermögen stammte vielleicht auch aus anderen Quellen, wie Lotto, Spekulationen oder Erbschaft?
Herr X ist ein älterer Mann (lt. Film). Von seinem Leben wissen wir nicht viel. Auch nichts über Beruf und Arbeit. Aber er hatte der TC einmal von schweren Zeiten erzählt. Denn es muss eine Entwicklung zu dieser Isolation gegeben haben. Er muss Enttäuschungen im sozialen Bereich gemacht haben. Ob er schon Beziehungen hatte, die gescheitert waren? Ob er Geschwister hatte, mit denen es durch Erbangelegenheiten zur Entfremdung kam?
Er kannte sich lt. Film aus in der Regelung finanzieller Angelegenheiten zwischen Bürger und Institutionen, wie man bei der Verbringung von TCs Vater in ein Heim erkennen konnte, als er hier behilflich war, was in der Szene mit der Aktenprüfung zu sehen war, wo er sich in einem Ordner mit Papierkram zu schaffen machte.
Angenommen kann werden, dass er nicht in Orten wohnen wollte, wo es Erinnerungen an frühere Zeiten gab. Das muss für ihn unangenehm gewesen sein. Vielleicht sogar traumatisch? Er wollte mit der Entfernung auch unangenehme Erinnerungen verdrängen. Eine neue Umgebung und neue Sinneseindrücke sollten das Alte vergessen machen. Das muss sein großer Wunsch gewesen sein und eine idyllische, reizvolle Umgebung sollte das Vergessen erleichtern. Und nun waren da bimmelnde Kirchenglocken.
So erkläre ich mir dieses aggressive Verhalten gegen eine Dorfgemeinschaft wegen des Glockenläutens. Er investiert einen Haufen Geld in ein schmuckes Haus, will seine Ruhe, will alles Alte vergessen, aber Glockenlärm kann er da nicht gebrauchen. Und das Wohlwollen von Menschen war ihm egal. Das war keine Größe an sich. Vielmehr scheinen Menschen den Status von Funktionsrädchen in einem maschinellen Gesellschaftsgetriebe gehabt zu haben.
Es gibt ja den Typus des Einsiedlers. Der setzt sich aber in den Wald oder auf eine einsame Hütte und kriegt dort seine Ruhe. Aber dieser Typus des Herrn X, der setzt sich neben die Kirchenglocken und läuft dann Amok gegen sie. Und es ist ihm egal, wenn er alle Leute gegen sich hat. Was für ein Typus? Er findet nichts dabei und bleibt dort wohnen. Das ist schon ein seltsamer Herr. Mal ganz abgesehen von der anderen Geschichte.
In die andere Geschichte will ich mich nicht sehr hineinvertiefen. Das hat ja ganz nett begonnen mit seinen Hilfen zu Formalitäten und Finanzen für den Vater von TC. Dann kam es zu einer Zweisamkeit mit TC. Dann wurde TC ihm abgeworben. Nun ja, das war schon schwer. Aber das durfte ihn nicht umhauen. Die Gesellschaft existiert weiter, als ein maschinell funktionierendes Getriebe. Keine Kontakte ins Umfeld. Man bleibt wohnen, wenn nicht zu zweit, dann alleine. Er hat schon vieles erlebt und durchlebt. Er hält auch das aus.
Mir liegt nicht daran, jemanden moralisch abzuqualifizieren. Ich möchte nur diesen Charaktertypus verstehen, der sich mitten in einen fremden Ort, noch sogar im Ausland, hineinsetzt, mit niemandem was zu tun haben will, und den dann die traditionelle Gepflogenheit des Glockengeläuts dermaßen aufbringt, dass er wie ein Gestochener brüllend in eine Kirche einmarschiert. Es kommt mir so vor, dass er sich mit Stierkräften gesegnet und von solchem Siegen überzeugt war.
Solche Typen, glaube ich, die riechen schon, wo jemand schwach ist. Sie erkennen, wer ein 'Zwetschgenmanderl' (nach Gerhard Polt) ist und wer Mumm hat. Wenn ich das versteckende Gebaren des Nebenbuhlers bedenke, der die TC mal schön alleine machen ließ und sich vornehm hinter Fernbotschaften versteckte, da muss die Stierkraft von der Schwächlichkeit des Gegners doch geradezu herausgefordert gewesen sein? Jedenfalls hat der Platzhirsch die Telefonate belauschen und damit Mut und Stärke des Gegners beurteilen können. Er konnte förmlich spüren, wie der Gegner (in seinen Kategorien) zu feige war, sich ihm Stirn gegen Stirn, Geweih gegen Geweih, entgegen zu stellen. Das hätte er m.E. aber erwartet. Das wollte er wohl sogar. Der Gegner wollte ja was von ihm und nicht umgekehrt. Ihm sollte was weggenommen werden. Und der, der es wegnehmen wollte, versteckte sich hinter einer dritten Person und taktierte über diese, anstatt ihm die Stirn zu bieten. In seinen Kategorien war die Frau sein Besitz, und warum sollte er sie so einem 'Zwetschgenmanderl' überlassen?
Vielen lieben Dank, z3001x, dass du uns eine Nähe zu diesem aufregenden Ort vermittelt hast. Ich bin gedanklich schon mitten im Dorf am Haus neben der Kirche, und ich kann die Umgrenzung mit den Büschen fast schon anfassen. Das ist einfach toll.
Lieber Forist z3001x,
du bringst eine Lebendigkeit und Ortsnähe ins Forum herein, das ist einmalig. Ich kann es mir gut vorstellen. Supertoll, dass es dir gelungen ist, mit den Nachbarn ein bisschen Tuchfühlung aufzunehmen, ganz belanglos halt. Deine Eindrücke hast du - zumindest mir - sehr gut rübergebracht. Der Bewohner ist wohl schon deshalb nach Austria gezogen, weil er für sich allein sein wollte. Das war auch schon sein Bestreben zu Zeiten seiner Ehe mit TC. Dieser Beitrag widmet sich hypothetisch seinem vermuteten Naturell. Es hat was Komisches, weil in seiner Groteske schon Lächerliches, an sich.
Sein Naturell kommt in dem Akt mit den Kirchenglocken deutlich zum Vorschein. Das ist so ein Punkt, in den ich mich gerne einerseits vertiefe, andererseits auf Charaktereigenschaften zu schließen suche.
Ich bin noch nicht exakt auf den Grad seiner Wertschätzung für seine Nachbarn gekommen, wenn ich mir eine gedachte Skala von Ablehnung/Abneigung/Ignoranz/Meidung/Wahrnehmung/Blickkontakt/Beobachtung/Interesse/Grüßen/Freundlichkeit/Akzeptanz vorstelle.
Herr X setzt sich mitten in ein Dorf und will dort seine Ruhe. Soweit so gut. Dann stören ihn die Glocken. Und was er dann abzieht, ist in höchstem Grade narzisstisch. Er lebt in einer eigenen Welt, abgehoben von seinem Umfeld. Er ignoriert sein Umfeld. Das Umfeld wünscht die Glocken. Er hasst die Glocken. Das Umfeld hat sich gefälligst nach ihm zu richten. Er glaubt einen Anspruch zu haben und fordert bedingungslos das Verstummen der Glocken. Er platzt wie ein Gestochener in die Kirche hinein und klärt die Leute über seine Forderung auf.
Also er glaubt ja, einen Anspruch auf solches Tun zu haben. Das ist schon eine asoziale Persönlichkeitsstörung. Ein Mensch ist seiner Natur nach ein soziales Wesen. Die Gemeinschaft des Dorfes stellt Funktionen auch für ihn bereit: Verwaltung, Sicherheit, Versorgung, Energie, Wasser, Infrastruktur, Kommunikationsnetze etc. All das nimmt Herr X in einer Selbstverständlichkeit in Anspruch. Setzt sich mitten hinein, neben die Kirche. Doch die Glocken stören ihn so sehr, dass er ausflippt. Was ist das nur für ein Charakter? Ich will es rein wissenschaftlich betrachten, nicht moralisch. Wie ist so eine Asozialität (nicht im Sinne von unmoralisch, sondern im Sinne von Separierung) entstanden? Und wie hält er es aus, sich mitten in einen fremden Ort zu setzen, einen Gottesdienst abzuwarten, dann in die versammelte Gemeinde stramm einzumarschieren und dort ein Geschrei gegen das Glockengeläut abzuziehen? Der hat ja vielleicht eine versteinerte Haut. Er ist in der Wahl seiner Mittel auf unbedingte Durchsetzung bedacht gewesen. Friedliche Gespräche waren wohl nichts für ihn, der auf Kampf gebürstet zu sein schien, und zwar frontal nach vorn.
Also einen sozialen Beruf oder einen Dienstleistungsberuf hatte er wahrscheinlich nicht. Da kann man nicht so rumbrüllen und sich um die Folgen einen feuchten Kehricht scheren. Er musste das Brüllen jedoch irgendwo gelernt und praktiziert haben. (Wie schaffe ich es sonst, in eine Kirche einzumarschieren und die Leute zu bedrohen, ohne Terrorist zu sein?) Sein gelerntes oder antrainiertes Brüllen hatte keine negativen Konsequenzen für ihn gehabt. Das musste zum Job gehört haben. Wo gibt es befehlsempfangende Leute, die spuren müssen, die man kommandieren kann, die man folgenlos anschreien kann? Ein Bereich, wo es hart zu geht, wo Sentimentalität und Gefühle nicht am Platz sind? Vielleicht Militär, Fremdenlegion, Viehtreiber oder Gefängnisaufseher oder Extremsporttrainer?
Er bezieht seine Standhaftigkeit und seine Festigkeit aus etwas anderem, als aus einer sozialen Gemeinschaft, mit der man sich durch gemeinsame Werte, durch Tradition und durch Kontakte verbunden fühlt. Ich schließe daraus, dass es Geld und Vermögenswerte sind, die ihm Halt geben und mit denen er sich beschäftigt. Das gibt ihm Lebenssinn, der ihm reicht. Soziale Anerkennung braucht er weniger bis gar nicht.
Wenn ich nun aber seinen Reichtum mit den möglichen Berufsfeldern kombiniere, dann verdient man als Gefängnisaufseher, im Militär oder als Viehtreiber nun auch nicht gerade Riesengehälter. Sein Vermögen stammte vielleicht auch aus anderen Quellen, wie Lotto, Spekulationen oder Erbschaft?
Herr X ist ein älterer Mann (lt. Film). Von seinem Leben wissen wir nicht viel. Auch nichts über Beruf und Arbeit. Aber er hatte der TC einmal von schweren Zeiten erzählt. Denn es muss eine Entwicklung zu dieser Isolation gegeben haben. Er muss Enttäuschungen im sozialen Bereich gemacht haben. Ob er schon Beziehungen hatte, die gescheitert waren? Ob er Geschwister hatte, mit denen es durch Erbangelegenheiten zur Entfremdung kam?
Er kannte sich lt. Film aus in der Regelung finanzieller Angelegenheiten zwischen Bürger und Institutionen, wie man bei der Verbringung von TCs Vater in ein Heim erkennen konnte, als er hier behilflich war, was in der Szene mit der Aktenprüfung zu sehen war, wo er sich in einem Ordner mit Papierkram zu schaffen machte.
Angenommen kann werden, dass er nicht in Orten wohnen wollte, wo es Erinnerungen an frühere Zeiten gab. Das muss für ihn unangenehm gewesen sein. Vielleicht sogar traumatisch? Er wollte mit der Entfernung auch unangenehme Erinnerungen verdrängen. Eine neue Umgebung und neue Sinneseindrücke sollten das Alte vergessen machen. Das muss sein großer Wunsch gewesen sein und eine idyllische, reizvolle Umgebung sollte das Vergessen erleichtern. Und nun waren da bimmelnde Kirchenglocken.
So erkläre ich mir dieses aggressive Verhalten gegen eine Dorfgemeinschaft wegen des Glockenläutens. Er investiert einen Haufen Geld in ein schmuckes Haus, will seine Ruhe, will alles Alte vergessen, aber Glockenlärm kann er da nicht gebrauchen. Und das Wohlwollen von Menschen war ihm egal. Das war keine Größe an sich. Vielmehr scheinen Menschen den Status von Funktionsrädchen in einem maschinellen Gesellschaftsgetriebe gehabt zu haben.
Es gibt ja den Typus des Einsiedlers. Der setzt sich aber in den Wald oder auf eine einsame Hütte und kriegt dort seine Ruhe. Aber dieser Typus des Herrn X, der setzt sich neben die Kirchenglocken und läuft dann Amok gegen sie. Und es ist ihm egal, wenn er alle Leute gegen sich hat. Was für ein Typus? Er findet nichts dabei und bleibt dort wohnen. Das ist schon ein seltsamer Herr. Mal ganz abgesehen von der anderen Geschichte.
In die andere Geschichte will ich mich nicht sehr hineinvertiefen. Das hat ja ganz nett begonnen mit seinen Hilfen zu Formalitäten und Finanzen für den Vater von TC. Dann kam es zu einer Zweisamkeit mit TC. Dann wurde TC ihm abgeworben. Nun ja, das war schon schwer. Aber das durfte ihn nicht umhauen. Die Gesellschaft existiert weiter, als ein maschinell funktionierendes Getriebe. Keine Kontakte ins Umfeld. Man bleibt wohnen, wenn nicht zu zweit, dann alleine. Er hat schon vieles erlebt und durchlebt. Er hält auch das aus.
Mir liegt nicht daran, jemanden moralisch abzuqualifizieren. Ich möchte nur diesen Charaktertypus verstehen, der sich mitten in einen fremden Ort, noch sogar im Ausland, hineinsetzt, mit niemandem was zu tun haben will, und den dann die traditionelle Gepflogenheit des Glockengeläuts dermaßen aufbringt, dass er wie ein Gestochener brüllend in eine Kirche einmarschiert. Es kommt mir so vor, dass er sich mit Stierkräften gesegnet und von solchem Siegen überzeugt war.
Solche Typen, glaube ich, die riechen schon, wo jemand schwach ist. Sie erkennen, wer ein 'Zwetschgenmanderl' (nach Gerhard Polt) ist und wer Mumm hat. Wenn ich das versteckende Gebaren des Nebenbuhlers bedenke, der die TC mal schön alleine machen ließ und sich vornehm hinter Fernbotschaften versteckte, da muss die Stierkraft von der Schwächlichkeit des Gegners doch geradezu herausgefordert gewesen sein? Jedenfalls hat der Platzhirsch die Telefonate belauschen und damit Mut und Stärke des Gegners beurteilen können. Er konnte förmlich spüren, wie der Gegner (in seinen Kategorien) zu feige war, sich ihm Stirn gegen Stirn, Geweih gegen Geweih, entgegen zu stellen. Das hätte er m.E. aber erwartet. Das wollte er wohl sogar. Der Gegner wollte ja was von ihm und nicht umgekehrt. Ihm sollte was weggenommen werden. Und der, der es wegnehmen wollte, versteckte sich hinter einer dritten Person und taktierte über diese, anstatt ihm die Stirn zu bieten. In seinen Kategorien war die Frau sein Besitz, und warum sollte er sie so einem 'Zwetschgenmanderl' überlassen?
Vielen lieben Dank, z3001x, dass du uns eine Nähe zu diesem aufregenden Ort vermittelt hast. Ich bin gedanklich schon mitten im Dorf am Haus neben der Kirche, und ich kann die Umgrenzung mit den Büschen fast schon anfassen. Das ist einfach toll.