VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 2016

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Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 2016

von Widasedumi » Freitag, 18. März 2022, 08:22:02

Was ist die Lehre aus diesem Fall?

Eine Frau sollte sich davor hüten, dass zwei Männer um sie einen Kampf austragen. Es könnte sein, dass es der Verlierer nicht erträgt und dem Gewinner den Sieg nicht gönnt. Sehr oft ist die Frau das Opfer. Das kann nur den Grund haben, dass der Mann die Frau ebenfalls liebte und diese nicht dem Herausforderer gönnte. Natürlich ist auch noch ein Prestigeverlust als Verlierer schwer zu ertragen.

Was wird nun das stärkere Gefühl gewesen sein?

a) die nicht erwiderte Liebe seiner Frau und ihr Entschluss zu gehen?
b) das Gefühl, gegen einen Rivalen verloren zu haben?

Es gibt beide Seiten in einer Person, aber die Möglickeit b) dürfte eindeutig überwogen haben.

Begründung:
Der reiche rüstige Senior mit eigenem Haus in schöner Urlaubsgegend hat Chancen auf eine Wiederverheiratung. Aber das Gefühl, der Verlierer zu sein und seine Ex-Frau bei dem Nebenbuhler zu wissen, das ist nicht so einfach wegzustecken. Das wäre wohl für diesen - wie es scheint, cholerischen - Mann ohne Beistand und Beratung weder denkbar noch zu ertragen gewesen, was dennoch keinen Eingriff in das Leben und die körperliche Unversehrtheit einer Person im geringsten rechtfertig. Aber das Recht ist die eine Seite, und die Natur ist die andere Seite.

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 2016

von Widasedumi » Freitag, 18. März 2022, 08:00:51

Es ist manchmal wie verhext und wird vielleicht auch beim reichen Ehemann der Tabita so gewesen sein. Der Mann war um einiges älter und seine Einstellung war, dass er seine Frau nicht mit einem Nebenbuhler teilen wollte. Beide Männer waren aus Münster, und es ist nicht ausgeschlossen, dass sich beide Männer kannten. Es könnte so eine Art Messen gewesen sein, welcher Mann mehr Eindruck auf Tabita macht? Der eine konnte mit seinem Vermögen punkten, der andere warb um Tabita mit Gefühl, Einfühlungsvermögen und Liebesschwüren.

Alle Aktionen und Reaktionen könnten Kampfeshandlungen gewesen sein. Tabita fand das anfangs vielleicht sogar interessant, dass sich zwei Männer um ihre Gunst bekämpften. In der Szene des xy-Videos, als der Ehemann den Papierkram für das Seniorenheim zur Aufnahme von Tabitas Vater ordnete, kam Tabita dazu und fragte um Taschengeld für ein Eis. Das lehnte der Ehemann ab. Er kann es eigentlich nur deshalb abgelehnt haben, weil er Tabita nicht traute. Er wähnte sie eventuell auf dem Weg zu einem Verehrer, und der Besuch ihres Vaters war der Deckmantel?

Also beschloss der Ehemann, ins Ausland zu gehen, um den Seitenblicken seiner Frau ein Ende zu machen. Allerdings taten sich dort auch Schwierigkeiten auf. Tabita litt unter ihrer Kinderlosigkeit. Sie litt unter Einsamkeit und sie litt unter manchen Unleidlichkeiten ihres Mannes.
Nun hatte Tabita über das Handy leicht Kontakt zu ihrem Verehrer aufnehmen können. Diese Kontakte gingen weiter. Verständlicherweise gefiel das dem Ehemann nicht. Als es dann sogar so weit gekommen ist, dass Tabita tatsächlich den "goldenen Käfig" verlassen wollte, muss sich nach meinem Dafürhalten der Ehemann als der Verlierer gegenüber seinem Kontrahenten gesehen haben. Diesen Sieg hat er ihm wahrscheinlich nicht gegönnt.

Womit ich nichts darüber aussagen kann, wie sich das Verschwinden Tabitas von der Bildfläche zugetragen hatte.

Was ich sagen wollte: Es war ein Kampf zweier Männer um eine Frau. Beide zogen an ihr. Schade, dass es offensichtlich zu Lasten der Frau ausgegangen ist. Keiner der Männer wollte das aus freien Stücken. Sie scheinen in eine Spirale gekommen zu sein und keiner konnte aufgeben? Schließlich ist die Ursache des Streits auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 2016

von Widasedumi » Donnerstag, 17. März 2022, 14:35:47

Manchmal entsprechen xy-Videos nicht ganz genau der Wirklichkeit. Ich fragte mich, warum Tabita und ihr Mann nach Tirol gezogen sind. Das muss einen Grund gehabt haben. Es könnte auch sein, dass Tabita den Verehrer schon früher kannte, und der Umzug nach Tirol dieses Seitenverhältnis beenden sollte. Doch es bestand weiter und führte zu Konflikten des Ehepaares.

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 2016

von Widasedumi » Mittwoch, 16. März 2022, 11:49:41

Ich hatte das Video bei der Erstausstrahlung 2018 gesehen. Nun habe ich es mir noch einmal angeschaut, dank z3001x ist es möglich gewesen.
Die Persönlichkeit des Ehemannes von Tabita ist das Rätsel. Er scheint in seiner Art widersprüchlich zu sein. Mal tröstet er Tabita und zeigt sich als ihr Beschützer. Sie hatte ein Auto zur Verfügung, lebte in einem schönen Haus, aber sie war nicht frei, um Kontakte oder eine Arbeit aufnehmen zu dürfen. Der Kinderwunsch hat sich nicht erfüllt. Sie war beim Verschwinden 49 Jahre und war 6 Jahre lang mit ihrem Mann zusammen.

So liebevoll und beruhigend manche Gesten des Ehemannes waren, so gab es auch das krasse Gegenteil. Er lehnte ihren Wunsch nach einem Taschengeld ab. Er wollte nicht, dass Tabita gesellig in ihrem Umfeld wird. Und dann diese Kirchenglockenallergie. Es gibt Zeitungsberichte, dass er den Pfarrer bedrohte, dass er in laufende Gottesdienste platzte und in der Messe herumschreiend das Einstellen des Geläutes forderte. Gespräche haben zu nichts geführt, so dass sich die Gottesdienst-Gemeinde zu ihrem Schutz vor ihm einschließen musste.

Dafür muss es doch eine psychiatrische Diagnose geben?

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 2016

von Widasedumi » Mittwoch, 16. März 2022, 10:41:35

@z3001x
Superfein und vielen Dank für den XY-Link!
Du hilfst, wo du kannst.

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 2016

von z3001x » Mittwoch, 16. März 2022, 10:23:02

Hatte den Aktenzeichen XY-Filmfall seinerzeit bei Vimeo hochgeladen, "ungelistet".
Kann man sich noch immer unter dieser Adresse ansehen:

Vermisstenfall Tabita Cirvele, Reutte/Tirol 2016
Aktenzeichen XY ungelöst, vom 9. Mai 2018

Bild


https://vimeo.com/352983058/b1db9bc4c2

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 2016

von Widasedumi » Mittwoch, 16. März 2022, 03:46:58

Hier ist noch einmal eine Mischung aus Podcast und Diaporama über den Fall Tabite Cirvele.
Ich denke von der Sprachqualität und von der Struktur her klarer und übersichtlicher.
Auch beginnt das Video chronologisch von Jugendzeit an.

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 2016

von Widasedumi » Mittwoch, 16. März 2022, 03:08:07

Hbs

Hier kannst du den Fall anhören und hast in kurzer Zeit über das Wichtigste den Überblick.




Unter diesem Video stehen Kommentare. Einer davon ist von "Thomas Schäfer". Er schreibt, dass er der Freund von Tabita war, der sie von dem anderen Mann wegholen wollte.

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 2016

von Widasedumi » Mittwoch, 16. März 2022, 03:01:05

Hallo, Hbs

der Fall war auch bei Aktenzeichen xy, am 9.5.2018. Soll aber nicht mehr aufrufbar sein.

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 2016

von Hbs900 » Mittwoch, 16. März 2022, 01:01:45

Mail gerade gelesen..danke w.
Werde hier aber die kommenden tage erst mal ein wenig lesen..zumindest. ueberschlagsmaessig...damit es fuer einen komentarbeitrag reicht.
War nicht unfreundlich gemeint....mit dem kom. Im forum birgit a.hier paat alles besser.
Ich habe mich bisher wenig fuer faelle mit ausl. Namen betroffener interessiert, da ich dann an verbrechen dachte...die vielleicht weiter weg im ausland passiert sind...spanien, portugal oder tuerkei zb....und ich das nicht beurteilen kann.
Scheint hier im fall ja alles ziemlich grenznah zu sein.

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 2016

von jb73 » Samstag, 13. Juni 2020, 13:07:58

@widasedumi
Ist mir schon klar. Ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass es auch mal "Ausreißer" gibt. Aber in diesem Fall eher unwahrscheinlich, dafür eine mögliche Lösung umso wahrscheinlicher...

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 2016

von Widasedumi » Samstag, 13. Juni 2020, 12:47:14

jb73 hat geschrieben: Samstag, 13. Juni 2020, 10:00:17 Was ich damit sagen will: Der Ehemann der Vermissten muss nicht unbedingt jemand sein, der ,überspitzt gesagt, einen Beruf wie "Gefängnisaufseher" hat, sondern er kann durchaus einen sozialen oder Dienstleistungsberuf haben. Manchmal verirren sich auch Leute mit einem moralisch nicht einwandfreien Charakter in solche Berufe. Im Falle des Mannes in unserem Dorf war dieser als Steuerberater tätig und half ehrenamtlich bei den Tafeln...
Aber dieser da hat sich ja total abgeschottet. Er verbot seiner Frau das Arbeiten. Er wollte um keinen Preis, dass soziale Kontakte entstehen.
Er hatte sicher auch nichts mit einem Vereinsleben oder einem sozialen Dienst wie der Tafel am Hut. Auch eigene Kinder waren Fehlanzeige, über die es soziale Kontakte im Kindergarten oder in der Schule gegeben hätte.

Dieser Mensch ist schon ein sehr spezieller "Eremit". Setzt sich neben die Kirche und läuft dann so eine Art Amok gegen die Glocken.

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 2016

von jb73 » Samstag, 13. Juni 2020, 10:00:17

@z3001x
@Widasedumi

Der Fall Cirvele ist mir aus Aktenzeichen XY ungelöst bekannt, aber mir war nicht klar, dass der Ehemann der Vermissten ein derartiger Querulant ist, der sogar in eine Kirche eingedrungen ist.

Dieser Umstand spricht mich deshalb so an, weil es auch in unserem (katholischen) Dorf vor etlichen Jahren zu einem ähnlichen Vorfall gekommen ist. Seit Jahr und Tag läuten die Glocken, viertelstündlich, werk- und feiertags, zu Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen. Die Anwohner im Bereich der Kirche hören das Geläut schon gar nicht mehr, bei denen ist ein Gewöhnungseffekt eingetreten.

Mit der Ruhe im Dorf war es aus, als eine Familie zuzog, deren Oberhaupt das Glockengebimmel auf die Nerven ging. Ständig beschwerte sich der Mann, wurde auch laut, versuchte erst sein Glück in der nahen Kreisstadt, dann vor Gericht. Der Pfarrer war irgendwann mit den Nerven am Ende. Gut, es kam nie zu einer Szene wie in Reutte, nämlich Gebrüll in der Kirche, aber trotzdem machte der Querulant allen das Leben schwer.

Was ich damit sagen will: Der Ehemann der Vermissten muss nicht unbedingt jemand sein, der ,überspitzt gesagt, einen Beruf wie "Gefängnisaufseher" hat, sondern er kann durchaus einen sozialen oder Dienstleistungsberuf haben. Manchmal verirren sich auch Leute mit einem moralisch nicht einwandfreien Charakter in solche Berufe. Im Falle des Mannes in unserem Dorf war dieser als Steuerberater tätig und half ehrenamtlich bei den Tafeln...

Diese Überlegung dient vielleicht jetzt nicht zur Aufklärung des Falles und ist eher marginal, soll aber einfach aufzeigen, dass man einem "Querulanten" durchaus auch andere Charakterzüge zutrauen darf. Es gibt die erstaunlichsten Menschentypen!

Übrigens bin auch ich der gleichen Meinung wie Foristz3001x, die er/sie in den letzten beiden Abschnitten seines/ihres Beitrags dargelegt hat...

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 2016

von Widasedumi » Donnerstag, 11. Juni 2020, 07:56:54

Lieber Forist z3001x,

du bringst eine Lebendigkeit und Ortsnähe ins Forum herein, das ist einmalig. Ich kann es mir gut vorstellen. Supertoll, dass es dir gelungen ist, mit den Nachbarn ein bisschen Tuchfühlung aufzunehmen, ganz belanglos halt. Deine Eindrücke hast du - zumindest mir - sehr gut rübergebracht. Der Bewohner ist wohl schon deshalb nach Austria gezogen, weil er für sich allein sein wollte. Das war auch schon sein Bestreben zu Zeiten seiner Ehe mit TC. Dieser Beitrag widmet sich hypothetisch seinem vermuteten Naturell. Es hat was Komisches, weil in seiner Groteske schon Lächerliches, an sich.

Sein Naturell kommt in dem Akt mit den Kirchenglocken deutlich zum Vorschein. Das ist so ein Punkt, in den ich mich gerne einerseits vertiefe, andererseits auf Charaktereigenschaften zu schließen suche.

Ich bin noch nicht exakt auf den Grad seiner Wertschätzung für seine Nachbarn gekommen, wenn ich mir eine gedachte Skala von Ablehnung/Abneigung/Ignoranz/Meidung/Wahrnehmung/Blickkontakt/Beobachtung/Interesse/Grüßen/Freundlichkeit/Akzeptanz vorstelle.

Herr X setzt sich mitten in ein Dorf und will dort seine Ruhe. Soweit so gut. Dann stören ihn die Glocken. Und was er dann abzieht, ist in höchstem Grade narzisstisch. Er lebt in einer eigenen Welt, abgehoben von seinem Umfeld. Er ignoriert sein Umfeld. Das Umfeld wünscht die Glocken. Er hasst die Glocken. Das Umfeld hat sich gefälligst nach ihm zu richten. Er glaubt einen Anspruch zu haben und fordert bedingungslos das Verstummen der Glocken. Er platzt wie ein Gestochener in die Kirche hinein und klärt die Leute über seine Forderung auf.

Also er glaubt ja, einen Anspruch auf solches Tun zu haben. Das ist schon eine asoziale Persönlichkeitsstörung. Ein Mensch ist seiner Natur nach ein soziales Wesen. Die Gemeinschaft des Dorfes stellt Funktionen auch für ihn bereit: Verwaltung, Sicherheit, Versorgung, Energie, Wasser, Infrastruktur, Kommunikationsnetze etc. All das nimmt Herr X in einer Selbstverständlichkeit in Anspruch. Setzt sich mitten hinein, neben die Kirche. Doch die Glocken stören ihn so sehr, dass er ausflippt. Was ist das nur für ein Charakter? Ich will es rein wissenschaftlich betrachten, nicht moralisch. Wie ist so eine Asozialität (nicht im Sinne von unmoralisch, sondern im Sinne von Separierung) entstanden? Und wie hält er es aus, sich mitten in einen fremden Ort zu setzen, einen Gottesdienst abzuwarten, dann in die versammelte Gemeinde stramm einzumarschieren und dort ein Geschrei gegen das Glockengeläut abzuziehen? Der hat ja vielleicht eine versteinerte Haut. Er ist in der Wahl seiner Mittel auf unbedingte Durchsetzung bedacht gewesen. Friedliche Gespräche waren wohl nichts für ihn, der auf Kampf gebürstet zu sein schien, und zwar frontal nach vorn.

Also einen sozialen Beruf oder einen Dienstleistungsberuf hatte er wahrscheinlich nicht. Da kann man nicht so rumbrüllen und sich um die Folgen einen feuchten Kehricht scheren. Er musste das Brüllen jedoch irgendwo gelernt und praktiziert haben. (Wie schaffe ich es sonst, in eine Kirche einzumarschieren und die Leute zu bedrohen, ohne Terrorist zu sein?) Sein gelerntes oder antrainiertes Brüllen hatte keine negativen Konsequenzen für ihn gehabt. Das musste zum Job gehört haben. Wo gibt es befehlsempfangende Leute, die spuren müssen, die man kommandieren kann, die man folgenlos anschreien kann? Ein Bereich, wo es hart zu geht, wo Sentimentalität und Gefühle nicht am Platz sind? Vielleicht Militär, Fremdenlegion, Viehtreiber oder Gefängnisaufseher oder Extremsporttrainer?

Er bezieht seine Standhaftigkeit und seine Festigkeit aus etwas anderem, als aus einer sozialen Gemeinschaft, mit der man sich durch gemeinsame Werte, durch Tradition und durch Kontakte verbunden fühlt. Ich schließe daraus, dass es Geld und Vermögenswerte sind, die ihm Halt geben und mit denen er sich beschäftigt. Das gibt ihm Lebenssinn, der ihm reicht. Soziale Anerkennung braucht er weniger bis gar nicht.

Wenn ich nun aber seinen Reichtum mit den möglichen Berufsfeldern kombiniere, dann verdient man als Gefängnisaufseher, im Militär oder als Viehtreiber nun auch nicht gerade Riesengehälter. Sein Vermögen stammte vielleicht auch aus anderen Quellen, wie Lotto, Spekulationen oder Erbschaft?

Herr X ist ein älterer Mann (lt. Film). Von seinem Leben wissen wir nicht viel. Auch nichts über Beruf und Arbeit. Aber er hatte der TC einmal von schweren Zeiten erzählt. Denn es muss eine Entwicklung zu dieser Isolation gegeben haben. Er muss Enttäuschungen im sozialen Bereich gemacht haben. Ob er schon Beziehungen hatte, die gescheitert waren? Ob er Geschwister hatte, mit denen es durch Erbangelegenheiten zur Entfremdung kam?

Er kannte sich lt. Film aus in der Regelung finanzieller Angelegenheiten zwischen Bürger und Institutionen, wie man bei der Verbringung von TCs Vater in ein Heim erkennen konnte, als er hier behilflich war, was in der Szene mit der Aktenprüfung zu sehen war, wo er sich in einem Ordner mit Papierkram zu schaffen machte.

Angenommen kann werden, dass er nicht in Orten wohnen wollte, wo es Erinnerungen an frühere Zeiten gab. Das muss für ihn unangenehm gewesen sein. Vielleicht sogar traumatisch? Er wollte mit der Entfernung auch unangenehme Erinnerungen verdrängen. Eine neue Umgebung und neue Sinneseindrücke sollten das Alte vergessen machen. Das muss sein großer Wunsch gewesen sein und eine idyllische, reizvolle Umgebung sollte das Vergessen erleichtern. Und nun waren da bimmelnde Kirchenglocken.

So erkläre ich mir dieses aggressive Verhalten gegen eine Dorfgemeinschaft wegen des Glockenläutens. Er investiert einen Haufen Geld in ein schmuckes Haus, will seine Ruhe, will alles Alte vergessen, aber Glockenlärm kann er da nicht gebrauchen. Und das Wohlwollen von Menschen war ihm egal. Das war keine Größe an sich. Vielmehr scheinen Menschen den Status von Funktionsrädchen in einem maschinellen Gesellschaftsgetriebe gehabt zu haben.

Es gibt ja den Typus des Einsiedlers. Der setzt sich aber in den Wald oder auf eine einsame Hütte und kriegt dort seine Ruhe. Aber dieser Typus des Herrn X, der setzt sich neben die Kirchenglocken und läuft dann Amok gegen sie. Und es ist ihm egal, wenn er alle Leute gegen sich hat. Was für ein Typus? Er findet nichts dabei und bleibt dort wohnen. Das ist schon ein seltsamer Herr. Mal ganz abgesehen von der anderen Geschichte.

In die andere Geschichte will ich mich nicht sehr hineinvertiefen. Das hat ja ganz nett begonnen mit seinen Hilfen zu Formalitäten und Finanzen für den Vater von TC. Dann kam es zu einer Zweisamkeit mit TC. Dann wurde TC ihm abgeworben. Nun ja, das war schon schwer. Aber das durfte ihn nicht umhauen. Die Gesellschaft existiert weiter, als ein maschinell funktionierendes Getriebe. Keine Kontakte ins Umfeld. Man bleibt wohnen, wenn nicht zu zweit, dann alleine. Er hat schon vieles erlebt und durchlebt. Er hält auch das aus.

Mir liegt nicht daran, jemanden moralisch abzuqualifizieren. Ich möchte nur diesen Charaktertypus verstehen, der sich mitten in einen fremden Ort, noch sogar im Ausland, hineinsetzt, mit niemandem was zu tun haben will, und den dann die traditionelle Gepflogenheit des Glockengeläuts dermaßen aufbringt, dass er wie ein Gestochener brüllend in eine Kirche einmarschiert. Es kommt mir so vor, dass er sich mit Stierkräften gesegnet und von solchem Siegen überzeugt war.

Solche Typen, glaube ich, die riechen schon, wo jemand schwach ist. Sie erkennen, wer ein 'Zwetschgenmanderl' (nach Gerhard Polt) ist und wer Mumm hat. Wenn ich das versteckende Gebaren des Nebenbuhlers bedenke, der die TC mal schön alleine machen ließ und sich vornehm hinter Fernbotschaften versteckte, da muss die Stierkraft von der Schwächlichkeit des Gegners doch geradezu herausgefordert gewesen sein? Jedenfalls hat der Platzhirsch die Telefonate belauschen und damit Mut und Stärke des Gegners beurteilen können. Er konnte förmlich spüren, wie der Gegner (in seinen Kategorien) zu feige war, sich ihm Stirn gegen Stirn, Geweih gegen Geweih, entgegen zu stellen. Das hätte er m.E. aber erwartet. Das wollte er wohl sogar. Der Gegner wollte ja was von ihm und nicht umgekehrt. Ihm sollte was weggenommen werden. Und der, der es wegnehmen wollte, versteckte sich hinter einer dritten Person und taktierte über diese, anstatt ihm die Stirn zu bieten. In seinen Kategorien war die Frau sein Besitz, und warum sollte er sie so einem 'Zwetschgenmanderl' überlassen?

Vielen lieben Dank, z3001x, dass du uns eine Nähe zu diesem aufregenden Ort vermittelt hast. Ich bin gedanklich schon mitten im Dorf am Haus neben der Kirche, und ich kann die Umgrenzung mit den Büschen fast schon anfassen. Das ist einfach toll.

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 2016

von z3001x » Donnerstag, 11. Juni 2020, 00:31:30

Reutte liegt auf dem Weg von Innsbruck nach Nord-BaWü. Bin da heute vorbei gekommen und hab einen 20 Minuten Abstecher gemacht. Das Haus in dem Tabita Cirvele bis im September 2016 lebte, liegt offenbar direkt neben der evangelischen Kirche des Ortes und macht einen recht schmucken, sehr gut situierten Eindruck, also was den Wert als Immobilie angeht.
Ich war so indiskret, mich bei Nachbarn zu erkundigen, wo "dieser Deutsche" wohnen würde, über den es so viele Gerüchte gäbe. Damit es nicht gleich so pikant wird, bin ich auf den Vorfall mit der Gottesdienststörung eingegangen und nicht auf den eigentlich grösseren Vorwurf.
Offenbar wohnt er noch dort.
Am Tor, an den Briefkästen, und an den Klingensschildern sind die Namensschilder allerdings leer - die Nachbarn versicherten aber, dass "er" da weiterhin wohnen würde, sie ihn aber noch nie persönlich zu Gesicht bekommen hätten.
Da sie annahmen, ich wollte mit ihm sprechen, haben sie mir gleich prophezeit: "Den kriang sie ned zum Reden, der komd ned raus".
Die meisten Gardinen sind zugezogen, im Garten sprießt das Gras auf der Wiese recht üppig und wurde lange nicht mehr gemäht. Die Hecken sehen dagegen halbwegs frisch geschnitten aus und sind eher 3 als 2 Meter hoch und sehr dicht.
Insgesamt wirkt es, als ob sich da jemand verbarrikadiert hätte.
Natürlich könnte es auch sein, dass derjenige da gar nicht mehr oder nur mehr selten anzutreffen ist und die Nachbarn nicht so neugierig sind wie ich heute und ihr Eindruck nicht mehr aktuell ist. Wer weiss.
Mein Eindruck bzw Vermutung ist, dass Tabita C der Reichtum und die Sicherheit ihres Ehemanns durchaus recht wichtig gewesen sein könnten. Sie ist ja immerhin aus ihrem vertrauten Umfeld mit ihm in ein anderes Land recht weit von ihrem langen Lebensmittelpunkt in Münster weggezogen. 700 km nach Süden. Eventuell war sie sich nicht ganz so sicher, dass sie ihn verlassen will und wirklich für immer zu ihrer neuen Liebe wiederum in Münster ziehen will - das hat ja durchaus einen bestimmten Risikofaktor.
Vermutlich hat dem Ehemann das um so mehr in den emotionalen brisanten Strudel hineingezogen, der sich aus dem Wechselbad von Hoffnung und Eifersucht bzw Kränkung ergibt.
Die Landschaft da ist alpin. Nicht nur Seen bieten die Möglichkeit, Lastgegenstände dauerhaft und unauffindbar loszuwerden. Auch viel dunkle Wälder mit klaffenden Felsspalten, die schnell wieder zuwachsen, würde man finden.

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 201

von Gast » Montag, 16. Dezember 2019, 13:46:33

Hallo,

weiß jemand um wie viel Jahre älter der Ehemann des Opfers war und was er jetzt macht?

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 201

von Gast » Samstag, 14. Dezember 2019, 13:45:30

Gast hat geschrieben:
Betreff des Beitrags: Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 201 Mit Zitat antworten
Ich bin der Freund von Tabita der T.S. aus Münster und lese mit Interesse was Ihr so schreibt . Ja lange zeit ist vergangen und noch immer vermisse ich Tabita. Auf Grund meiner Erlebnisse mit Tabita weiß ich daß sie definitiv das Haus in Reutte verlassen wollte um zu mir zu ziehen. Sie hatte ihre privaten Sachen bereits in einen Kellerraum gepackt in welchem sie auch schlief. Wir haben noch in der Nacht miteinander geschrieben und diese SMS habe ich vorliegen und weiß was sie vor hatte . Noch nachts um zwei Uhr haben wir miteinander telefoniert und es lief darauf hinaus dass ich sie in den Tagen darauf abholen sollte. Tabita alleine konnte kein Geld abheben dazu waren immer zwei zeichnungsverpflichtet. Und was in den Morgenstunden passierte ist rein spekulativ. Ich glaube fest daß sie beseitigt wurde.... auf welche schreckliche Art und Weise auch immer und dazu gabe es nur eine Person die sich solche perfiden und sicheren Gedanken zurecht denken konnte......
Hallo,wie gut das du dich persönlich meldest.Du kennst das ja mit den Gerüchten,daher ist es immer besser die Person persönlich zu fragen.

Woher weiß du,dass T.C. ihre Sachen schon gepackt im Keller hatte und dort auch nächtigte?(Entschuldigung,aber sie könnte dir da vielleicht nicht die Wahrheit gesagt haben,um dich möglicherweise nicht zu verletzen?)

Du schreibst,dass T.C. alleine kein Geld abholen konnte,weil 2 zeichnungsverpflichtet...
Deiner Meinung nach,warum sagt die Polizei ( xy das es nicht geklärt werden konnte,wer das Geld abgehoben hat....../2.200 Euro !)

Ohne dir nahe treten zu wollen.warum glaubst du fest daran ,dass sie in den Morgenstunden beseitigt worden ist.Auf Grund der ganzen Situation kann T.C. doch Hals über Kopf abgehauen sein.

Wenn ich dich richtig verstehe,hälst du eine bestimmte Person für den Täter?Laut XY wollte T.C. zum Schluss doch bei Herbert bleiben,oder habe ich da was falsch verstanden?

Es wäre nett,bald wieder von dir zu hören.!

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 201

von Jolu65 » Sonntag, 08. Dezember 2019, 15:05:09

Es schreibt hier der Freund der TC .....
Nun, wenn TC in einer solchen Gefahr schwebte, warum haben Sie nicht sofort gehandelt ?
...........
Welche Gründe haben TC gehindert sofort zu Ihnen zu kommen ?

Wir haben hier eine Videosequenz im AZ xy, in der auf Ihre Veranlassung die österreichische Polizei tätig wurde. Aber sowohl der Ehemann der TC als auch sie selbst haben hier ganz klar abgewiegelt.
Wie erklären Sie sich das ?

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 201

von Agatha Christie » Sonntag, 08. Dezember 2019, 13:13:12

Gab es einen Grund, weshalb sie nicht sofort nach Münster ziehen wollte oder konnte? Wenn die Situation schon so angespannt war, dass sie mit ihren persönlichen Sachen in einem Kellerraum schlief, stelle ich mir das sehr nervenaufreibend vor.

Re: VERMISSTENFALL TABITA CIRVELE, REUTTE/TIROL MÜNSTER, 201

von Gast » Sonntag, 08. Dezember 2019, 12:24:56

Ich bin der Freund von Tabita der T.S. aus Münster und lese mit Interesse was Ihr so schreibt . Ja lange zeit ist vergangen und noch immer vermisse ich Tabita. Auf Grund meiner Erlebnisse mit Tabita weiß ich daß sie definitiv das Haus in Reutte verlassen wollte um zu mir zu ziehen. Sie hatte ihre privaten Sachen bereits in einen Kellerraum gepackt in welchem sie auch schlief. Wir haben noch in der Nacht miteinander geschrieben und diese SMS habe ich vorliegen und weiß was sie vor hatte . Noch nachts um zwei Uhr haben wir miteinander telefoniert und es lief darauf hinaus dass ich sie in den Tagen darauf abholen sollte. Tabita alleine konnte kein Geld abheben dazu waren immer zwei zeichnungsverpflichtet. Und was in den Morgenstunden passierte ist rein spekulativ. Ich glaube fest daß sie beseitigt wurde.... auf welche schreckliche Art und Weise auch immer und dazu gabe es nur eine Person die sich solche perfiden und sicheren Gedanken zurecht denken konnte......

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