von AngRa » Samstag, 31. März 2018, 17:41:56
Ein Mordfall wird nach 21 Jahren wieder neu aufgerollt.
Die Ehefrau eines Polizisten ertrank am 23. Oktober 1997 im Alter von 32 Jahren unter bislang nicht geklärten Umständen in ihrer Badewanne.Aufgrund eines DNA Treffers sitzen der heute 56 jährige Ehemann des Opfers und dessen heute 49 jährige Lebensgefährtin in U-Haft. Die beiden haben sich bislang zu den Tatvorwürfen nicht geäußert.
Ehefrau in Wanne ertränkt?
Ex-Polizist und Freundin geraten nach 21 Jahren unter Mordverdacht
21 Jahre nach dem Tod einer Frau in Lorch im Rheingau stehen ihr Ehemann und seine damalige Geliebte unter Mordverdacht. Ein DNA-Abgleich brachte die Ermittler auf die Spur.
200 bis 300 kleine Klebefolien könnten geholfen haben, nach langer Zeit ein Verbrechen in Lorch (Rheingau-Taunus) aufzuklären. An diesen Folien kleben Spuren, die auf der Leiche einer Frau hinterlassen wurden. Sie ertrank am 23. Oktober 1997 im Alter von 32 Jahren unter bislang nicht geklärten Umständen in ihrer Badewanne.
Spezialisten des Landeskriminalamts in Wiesbaden haben sich daher vor kurzem einige der Klebefolien vorgenommen und darauf mit modernen Methoden nach Spuren wie zum Beispiel Hautschuppen gesucht. Sie fanden solche DNA-Spuren und analysierten sie. Bei einer Spur gab es einen Treffer: Der genetische Fingerabdruck passt ausgerechnet zu der Frau, mit der der Ehemann der Verstorbenen damals eine Affäre hatte.
Die Freundin des Ehemanns muss das Opfer berührt haben
Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden kann anhand dieses DNA-Treffers nun belegen, dass die heute 49-jährige aus Lorch den Oberarm der Toten berührt hat. Das reichte für den Haftrichter aus, sie und ihren 56 Jahre alten Lebensgefährten - den Ehemann der Toten - am Freitag in Untersuchungshaft zu nehmen. Zuerst berichtete der Wiesbadener Kurier darüber.
Dabei ist immer noch unklar, ob es sich tatsächlich um einen Mord handelte. Nach wie vor könnte es ein Selbstmord gewesen sein oder auch ein Sturz, also ein Unfall. Laut Staatsanwaltschaft hat das Paar in U-Haft noch nicht zu den Vorwürfen ausgesagt.
Der Ehemann hatte im Oktober 1997 angegeben, er sei in der Nacht nach Hause gekommen und habe seine Frau leblos in der Badewanne gefunden. Seine Geliebte gab ihm ein Alibi: Er sei vorher mit ihr in einem Hotelzimmer gewesen. Ein Selbstmord galt allerdings von Anfang an als unwahrscheinlich. Es soll diesbezüglich keine Anzeichen gegeben haben. Das Ehepaar hatte ein knapp zwei Jahre altes Kind, das die Frau sehr geliebt haben soll.
Weitere Indizien sprechen für Mord
Mit der DNA-Spur ist das Alibi des Mannes geplatzt, und die Staatsanwaltschaft hält einen gemeinschaftlichen Mord für wahrscheinlich. Darauf deutet noch mehr hin: 1997 wurde im Blut der toten Ehefrau Schlafmittel gefunden. Sie könnte also betäubt worden sein. Außerdem gab es laut Staatsanwaltschaft frische Verletzungen am Körper: unter anderem an Hals, Nacken, Lippe, Kiefer, am Oberarm und an der Ferse. Diese Verletzungen könnten dazu passen, dass die Frau in der Badewanne unter Wasser gedrückt wurde. Sicher ist bislang bloß, dass sie im Wasser ertrank.
Dazu kommt noch, dass der Mann vom Tod seiner Frau finanziell profitierte. Er soll eine Lebensversicherung, ein Haus und Geld von einem Sparbuch geerbt haben. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt ihn deshalb des Mordes aus Habgier.
Damals wurde drei Jahre lang ermittelt. Rechtsmedizinische Institute in Frankfurt, Essen und Hamburg wurden eingeschaltet. Im Jahr 2000 kam der Fall zu den ungeklärten Fällen. Jetzt wird weiter ermittelt.
http://www.hessenschau.de/panorama/ex-p ... t-100.html
Zuerst berichtete der Wiesbadener Kurier am 23.3.2018 über die neuen Entwicklungen:
Ex-Polizist unter Mordverdacht - belastendes Beweismaterial nach mehr als 20 Jahren
WIESBADEN/LORCH - Spektakuläre Wende in einem seit über 20 Jahre als ungeklärt geltenden Todesfall: Am Donnerstag wurde in Lorch der heute 56-jährige Michael D., ein Ex-Polizist, unter dem dringenden Verdacht des Mordes festgenommen. Ebenfalls im Rheingau festgenommen wurde seine 49-jährige Freundin. Opfer war die damalige Ehefrau, Anne D.. Einige Zeit nach ihrem Tod war Michael D. aus dem Polizeidienst ausgeschieden.
Ermittelt hatten Spezialisten des Landeskriminalamtes, die sich mit ungeklärten Altfällen befassen. Zum Durchbruch sollen verfeinerte DNA-Untersuchungsmethoden entscheidend beigetragen haben.
Richter ordnet Untersuchungshaft an
Die dringend Tatverdächtigen wurden am Freitag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Wiesbaden dem Haftrichter vorgeführt, der für beide Untersuchungshaft anordnete. Ihnen wird ein gemeinschaftlich begangener Mord vorgeworfen. „Als Mordmerkmale werden Habgier und sonstige niedere Beweggründe angeführt“, bestätigt Haftrichter Frank Hoffrichter auf Anfrage dieser Zeitung. Die dringend Tatverdächtigen hätten sich zu dem, was ihnen vorgeworfen wird, nicht geäußert.
Michael D. hatte angegeben, dass er in der Nacht des 23. Oktober 1997 gegen 3.30 Uhr seine Frau tot in der Badewanne liegend gefunden haben will. Er hatte angegeben, dass er spät nach Hause gekommen sei, das knapp zwei Jahre alte gemeinsame Kind weinend in seinem Bettchen vorgefunden und sich auf die Suche nach seiner Frau gemacht habe. Er habe sie in der Wanne entdeckt. Die 32-Jährige war, wie die Obduktion später ergab, ertrunken. Aber wie war es dazu gekommen, dass ihr Kopf unter Wasser geraten war?
Damals keine belastbaren Anhaltspunkte
Herzversagen, einen Hirnschlag und einen Freitod schlossen die Gutachter aus. Die Frau war körperlich kerngesund und für eine psychische Labilität ließen sich keine belastbaren Anhaltspunkte finden. Dagegen sprach allein schon, dass die junge Frau ihr Kind „innig geliebt“ hatte, wie der damalige Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Ende Oktober 1997 erläuterte.
Der Ehemann und Polizist war sofort unter Verdacht des Tötungsdelikts geraten. Ermittlungen hatten ergeben, dass es am Abend einen heftigen Streit gegeben hatte. Der Verdacht schien der Staatsanwaltschaft aber nicht ausreichend tragfähig für einen Haftbefehl. Für den Polizisten sprach vor allem das Alibi, das ihm seine Freundin gegeben hatte. Man habe sich an jenem Abend kurz nach 19.30 getroffen, gegen 20.30 Uhr sei man dann in einem Wiesbadener Hotel gewesen.
Nach neuer DNA-Auswertung Alibi wertlos
Das Alibi ist nun wertlos, weil die Freundin nach einer DNA-Auswertung in extremen Erklärungsnöten steckt: Wie kommt ihr DNA-Material an den Arm der Toten? Üblicherweise werden an einer Leiche Spurensicherungsfolien auftragen, um winzige Partikel zu sichern. Sie können Aufschluss geben, ob es durch physischen Kontakt mit einer anderen Person zur Übertragung von DNA-Spuren gekommen war. Feinere Untersuchungsmethoden haben nun genau das als erdrückenden Beweis erbracht: Michael D.‘s Freundin war im Badezimmer. Sie hatte physischen Kontakt mit dem Opfer. Wann geschah das? Unter welchen Umständen? Kam die Freundin erst hinzu, als Anne D. schon tot war, und alles „präpariert“ werden musste? Oder hatte Anne D. noch gelebt, und sich ein Geschehen unter direkter Beteiligung der Freundin ihres Mannes abgespielt?
http://www.wiesbadener-kurier.de/lokale ... 615015.htm
Ein Mordfall wird nach 21 Jahren wieder neu aufgerollt.
Die Ehefrau eines Polizisten ertrank am 23. Oktober 1997 im Alter von 32 Jahren unter bislang nicht geklärten Umständen in ihrer Badewanne.Aufgrund eines DNA Treffers sitzen der heute 56 jährige Ehemann des Opfers und dessen heute 49 jährige Lebensgefährtin in U-Haft. Die beiden haben sich bislang zu den Tatvorwürfen nicht geäußert.
[quote]Ehefrau in Wanne ertränkt?
Ex-Polizist und Freundin geraten nach 21 Jahren unter Mordverdacht
21 Jahre nach dem Tod einer Frau in Lorch im Rheingau stehen ihr Ehemann und seine damalige Geliebte unter Mordverdacht. Ein DNA-Abgleich brachte die Ermittler auf die Spur.
200 bis 300 kleine Klebefolien könnten geholfen haben, nach langer Zeit ein Verbrechen in Lorch (Rheingau-Taunus) aufzuklären. An diesen Folien kleben Spuren, die auf der Leiche einer Frau hinterlassen wurden. Sie ertrank am 23. Oktober 1997 im Alter von 32 Jahren unter bislang nicht geklärten Umständen in ihrer Badewanne.
Spezialisten des Landeskriminalamts in Wiesbaden haben sich daher vor kurzem einige der Klebefolien vorgenommen und darauf mit modernen Methoden nach Spuren wie zum Beispiel Hautschuppen gesucht. Sie fanden solche DNA-Spuren und analysierten sie. Bei einer Spur gab es einen Treffer: Der genetische Fingerabdruck passt ausgerechnet zu der Frau, mit der der Ehemann der Verstorbenen damals eine Affäre hatte.
Die Freundin des Ehemanns muss das Opfer berührt haben
Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden kann anhand dieses DNA-Treffers nun belegen, dass die heute 49-jährige aus Lorch den Oberarm der Toten berührt hat. Das reichte für den Haftrichter aus, sie und ihren 56 Jahre alten Lebensgefährten - den Ehemann der Toten - am Freitag in Untersuchungshaft zu nehmen. Zuerst berichtete der Wiesbadener Kurier darüber.
Dabei ist immer noch unklar, ob es sich tatsächlich um einen Mord handelte. Nach wie vor könnte es ein Selbstmord gewesen sein oder auch ein Sturz, also ein Unfall. Laut Staatsanwaltschaft hat das Paar in U-Haft noch nicht zu den Vorwürfen ausgesagt.
Der Ehemann hatte im Oktober 1997 angegeben, er sei in der Nacht nach Hause gekommen und habe seine Frau leblos in der Badewanne gefunden. Seine Geliebte gab ihm ein Alibi: Er sei vorher mit ihr in einem Hotelzimmer gewesen. Ein Selbstmord galt allerdings von Anfang an als unwahrscheinlich. Es soll diesbezüglich keine Anzeichen gegeben haben. Das Ehepaar hatte ein knapp zwei Jahre altes Kind, das die Frau sehr geliebt haben soll.
Weitere Indizien sprechen für Mord
Mit der DNA-Spur ist das Alibi des Mannes geplatzt, und die Staatsanwaltschaft hält einen gemeinschaftlichen Mord für wahrscheinlich. Darauf deutet noch mehr hin: 1997 wurde im Blut der toten Ehefrau Schlafmittel gefunden. Sie könnte also betäubt worden sein. Außerdem gab es laut Staatsanwaltschaft frische Verletzungen am Körper: unter anderem an Hals, Nacken, Lippe, Kiefer, am Oberarm und an der Ferse. Diese Verletzungen könnten dazu passen, dass die Frau in der Badewanne unter Wasser gedrückt wurde. Sicher ist bislang bloß, dass sie im Wasser ertrank.
Dazu kommt noch, dass der Mann vom Tod seiner Frau finanziell profitierte. Er soll eine Lebensversicherung, ein Haus und Geld von einem Sparbuch geerbt haben. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt ihn deshalb des Mordes aus Habgier.
Damals wurde drei Jahre lang ermittelt. Rechtsmedizinische Institute in Frankfurt, Essen und Hamburg wurden eingeschaltet. Im Jahr 2000 kam der Fall zu den ungeklärten Fällen. Jetzt wird weiter ermittelt.[/quote]
http://www.hessenschau.de/panorama/ex-polizist-und-freundin-geraten-nach-21-jahren-unter-mordverdacht,ex-polizist-mordverdacht-100.html
Zuerst berichtete der Wiesbadener Kurier am 23.3.2018 über die neuen Entwicklungen:
[quote]Ex-Polizist unter Mordverdacht - belastendes Beweismaterial nach mehr als 20 Jahren
WIESBADEN/LORCH - Spektakuläre Wende in einem seit über 20 Jahre als ungeklärt geltenden Todesfall: Am Donnerstag wurde in Lorch der heute 56-jährige Michael D., ein Ex-Polizist, unter dem dringenden Verdacht des Mordes festgenommen. Ebenfalls im Rheingau festgenommen wurde seine 49-jährige Freundin. Opfer war die damalige Ehefrau, Anne D.. Einige Zeit nach ihrem Tod war Michael D. aus dem Polizeidienst ausgeschieden.
Ermittelt hatten Spezialisten des Landeskriminalamtes, die sich mit ungeklärten Altfällen befassen. Zum Durchbruch sollen verfeinerte DNA-Untersuchungsmethoden entscheidend beigetragen haben.
Richter ordnet Untersuchungshaft an
Die dringend Tatverdächtigen wurden am Freitag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Wiesbaden dem Haftrichter vorgeführt, der für beide Untersuchungshaft anordnete. Ihnen wird ein gemeinschaftlich begangener Mord vorgeworfen. „Als Mordmerkmale werden Habgier und sonstige niedere Beweggründe angeführt“, bestätigt Haftrichter Frank Hoffrichter auf Anfrage dieser Zeitung. Die dringend Tatverdächtigen hätten sich zu dem, was ihnen vorgeworfen wird, nicht geäußert.
Michael D. hatte angegeben, dass er in der Nacht des 23. Oktober 1997 gegen 3.30 Uhr seine Frau tot in der Badewanne liegend gefunden haben will. Er hatte angegeben, dass er spät nach Hause gekommen sei, das knapp zwei Jahre alte gemeinsame Kind weinend in seinem Bettchen vorgefunden und sich auf die Suche nach seiner Frau gemacht habe. Er habe sie in der Wanne entdeckt. Die 32-Jährige war, wie die Obduktion später ergab, ertrunken. Aber wie war es dazu gekommen, dass ihr Kopf unter Wasser geraten war?
Damals keine belastbaren Anhaltspunkte
Herzversagen, einen Hirnschlag und einen Freitod schlossen die Gutachter aus. Die Frau war körperlich kerngesund und für eine psychische Labilität ließen sich keine belastbaren Anhaltspunkte finden. Dagegen sprach allein schon, dass die junge Frau ihr Kind „innig geliebt“ hatte, wie der damalige Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Ende Oktober 1997 erläuterte.
Der Ehemann und Polizist war sofort unter Verdacht des Tötungsdelikts geraten. Ermittlungen hatten ergeben, dass es am Abend einen heftigen Streit gegeben hatte. Der Verdacht schien der Staatsanwaltschaft aber nicht ausreichend tragfähig für einen Haftbefehl. Für den Polizisten sprach vor allem das Alibi, das ihm seine Freundin gegeben hatte. Man habe sich an jenem Abend kurz nach 19.30 getroffen, gegen 20.30 Uhr sei man dann in einem Wiesbadener Hotel gewesen.
Nach neuer DNA-Auswertung Alibi wertlos
Das Alibi ist nun wertlos, weil die Freundin nach einer DNA-Auswertung in extremen Erklärungsnöten steckt: Wie kommt ihr DNA-Material an den Arm der Toten? Üblicherweise werden an einer Leiche Spurensicherungsfolien auftragen, um winzige Partikel zu sichern. Sie können Aufschluss geben, ob es durch physischen Kontakt mit einer anderen Person zur Übertragung von DNA-Spuren gekommen war. Feinere Untersuchungsmethoden haben nun genau das als erdrückenden Beweis erbracht: Michael D.‘s Freundin war im Badezimmer. Sie hatte physischen Kontakt mit dem Opfer. Wann geschah das? Unter welchen Umständen? Kam die Freundin erst hinzu, als Anne D. schon tot war, und alles „präpariert“ werden musste? Oder hatte Anne D. noch gelebt, und sich ein Geschehen unter direkter Beteiligung der Freundin ihres Mannes abgespielt?[/quote]
http://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/wiesbaden/nachrichten-wiesbaden/ex-polizist-unter-mordverdacht-belastendes-beweismaterial-nach-mehr-als-20-jahren_18615015.htm