von HP1 » Montag, 22. April 2024, 08:33:34
Wiesenblume hat geschrieben: ↑Samstag, 20. April 2024, 22:43:54
@ HP1 Yolanda Klug wurde in einem Gebiet gefunden, welches sich Tote Täler nennt, nicht Tote Felder. Aber das ist für die Idee erst einmal zweitrangig. Bis jetzt war ich hier ja die Einzige, die den Fall Yolanda Klug mit Scarlett Salice in einem direkten ZH sah. Einfach, weil sich Örtlichkeiten aber auch Teile des Verschwindens in meinen Augen sehr ähnlich waren. Und da ich hier auch schon seit einiger Zeit aktiv bin, ist mir der Totengrund natürlich als dritte Variante auch aufgefallen. Es gibt sogar eine Person, die in allen drei Gegenden aktiv ist. Aber sicherlich hat sie rein gar nichts mit dem Verschwinden der Frauen zu tun. Vor allem, da Frauke nun schon vor so langer Zeit verschwunden ist.--Ich gehe nicht nur bei Frauke, sondern in allen drei Fällen seit langem von einem Verbrechen aus.--Und es ist wirklich unheimlich, dass Scarletts letztes sichtbares Lebenszeichen, welches dokumentiert wurde, in Todtmoos war. Yolanda an einem, wie ich finde ,ziemlich gruseligem Ort im Tal der Toten Täler gefunden wurde. Und Frauke in einem Flurstück, dass sich Totengrund nennt.
Danke für die Korrektur, war von meiner Seite nur zitiert, ohne es selbst genauer zu wissen.
Sowas ist halt unheimlich schwer einzuschätzen. Da hast du jede Menge vereinzelter ungelöster Mordfälle über viele Jahre, keine Übereinstimmung in Zeitraum, Ort oder Details der Durchführung, und dann kommt da in einem Fall ein KW Wichmann als Täter um die Ecke und bei genauer Überprüfung stellt sich heraus, dass er allen Anschein nach (zT auch durch DNA-Spuren) auch für eine ganze Menge anderer Taten verantwortlich ist - über Jahre, im ganzen Bundesgebiet und soweit variablem Hergang, dass keine Übereinstimmung augenfällig wäre.
Sowas bringt das Bild durcheinander, ich meine die Statistik. Es reduziert die Anzahl bzw. "Häufigkeit" vorhandener Täter erheblich, erhöht gleichzeitig bei einem gegebenen ungeklärten Fall massiv die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter eben kein Einmaltäter (in dem Fall dann meistens irgendwo aus einem Umfeld des Opfers) ist.
Aussagen über statistische Verteilung und Wahrscheinlichkeiten lassen sich naturgemäß ja nur auf Grundlage der gelösten Fälle treffen. Und hier sind es halt die Einmaltäter mit irgendeinem Bezug zum Opfer (und wenn es nur räumlich/Milieu ist), die wahrscheinlicher erwischt werden als der "erfahrene/routinierte" Mehrfachtäter, der sich seine Opfer ohne jeden persönlichen Bezug zu seinem Leben sucht, weder räumlich noch soziales Umfeld. Da kann ein einziger unentdeckter Mehrfachtäter dazu führen, dass bei vielen ungelösten Fällen grundlegend unzutreffende Annahmen getroffen werden. Also dass der Einzelfall bitteschön auch eine individuelle Erklärung habe, eine Geschichte, in der das Leben des Opfers in irgendeiner Weise Antworten auf die Frage nach dem Warum und Wie geben könnte, dass ohne augenfällige Übereinstimmungen (Zeit, Ort, MO) keinerlei Anlass für die Annahme eines Mehrfachtäters bestünde.
Was ist mit einem allgemein gewaltbereiten Menschen (allgemein "hohe kriminelle Energie", sowas halt), der einmal die Hemmschwelle überwindet, ob nun situativ oder geplant, und der dann eben nicht seine Tat 1:1 zu reproduzieren versucht, sondern einfach nur Freiheitsberaubung und Tötung als effektive Mittel des eigenen Tuns etabliert, sonst aber in weiten Teilen situativ angepasst agiert, auch die geplante Tat gar nicht so sehr bis ins Detail sich auf Bewährtes stützend durchführt? Nur weil
wir im Nachgang alles im Detail zerpflücken, hinter jedem Fliegenschiss eine tiefere Bedeutung vermuten und uns bemühen, aus allem irgendwelche erhellenden Schlussfolgerungen zu ziehen, heißt das noch lange nicht, dass
der Täter vor/während der Tat alles im Detail und großen Kontext geplant, berücksichtigt und kontrolliert hätte.
Ich meine, der Täter wird sich damals sein Hirn wahrscheinlich nicht halb so zerfickt haben wie wir heute.
Gern wird ja angeführt, bei Mehrfachtätern müsse es deutliche Übereinstimmungen in der Durchführung geben, auffällige gemeinsame Details, "modus operandi" und so. Das mag für einen
Wiederholungstäter stimmen, der bei den Folgetaten jeweils das selbe Motiv hat und sehr auf die bereits bewährte Herangehensweise ("Schema F") baut, der quasi bemüht ist, die vorangegangene, für ihn erfolgreiche Tat zu kopieren. Aber ist das notwendigerweise so? Kann so ein Täter nicht auch soweit kreativ und situativ flexibel sein, dass es eben keine augenfälligen Übereinstimmungen gibt?
Und wenn, ist das Übereinstimmende denn überhaupt sichtbar? Ich meine, eins haben die Fälle Frauke, Scarlett und Yolanda doch gemein: Alle drei verschwinden "aus heiterem Himmel" (Gemeinsamkeit?) und über das Geschehen danach ist nichts bis maximal einzelne Bruchstücke mit jeweils weitem Deutungsspielraum bekannt. Vielleicht hatten die drei Fälle nach dem Abgriff einen sehr ähnlichen Verlauf? Weiß man halt nicht. Muster müssen nicht gesehen werden, um zu existieren.
Das dreimalige "Tod" finde ich da allerdings viel eher irritierend. Wäre das ein "Branding" eines gemeinsamen Täters, dann würde das für viel Pathos sprechen, für einen Täter, der seinem Tun eine höhere Bedeutung beimisst, etwas, das aus seiner Wahrnehmung durch symbolhafte Tatdetails passend zum Ausdruck gebracht würde. Und/oder ein Bemühen um eine Außenwirkung, die Öffentlichkeit soll seine Taten wahrnehmen, die Wahl einer "Tod-Örtlichkeit" quasi ein bewusstes Gestaltungsmerkmal fürs Publikum. Bei solchen Motiven würde ich mich dann allerdings doch fragen, ob dann nicht noch mehr sichtbare(!) Übereinstimmungen im Detail vorhanden sein müssten.
Ist halt komisch - bei einem Fall wäre so ein "Tod-Ort" etwas, was genauso Zufall sein könnte wie vom Täter berücksichtigt. Bei drei Fällen, deren grundsätzlicher Rahmen (junge Frau verschwindet aus heiterem Himmel spurlos, wird deutlich später ganz andernorts tot aufgefunden - bzw. im Fall Scarlett wohl
noch nicht, vielleicht auch nie) ohne weiteres ein jeweils gleich gelagertes Motiv zulassen, fast nahelegen, da fällts nicht leicht, einfach mit den Schultern zu zucken und "Zufall..." zu denken.
SuperdadV8 hat geschrieben: ↑Samstag, 20. April 2024, 19:54:24
Scarlett, Yolanda und Frauke in Bezug zu einer einzelnen Person?
(...)
Ach, den Bernhard H hab ich da nur erwähnt, weil es die Gegenden mit einer ähnlichen Tat (langfristige Freiheitsberaubung einer Minderjährigen) verknüpft. Bevor da irgendwelche Phantasien aufkommen: Zur Zeit des Verschwindens sowohl von Yolanda als auch von Scarlett war Bernhard H in Haft.
[quote=Wiesenblume post_id=250297 time=1713645834 user_id=5706]
@ HP1 Yolanda Klug wurde in einem Gebiet gefunden, welches sich Tote Täler nennt, nicht Tote Felder. Aber das ist für die Idee erst einmal zweitrangig. Bis jetzt war ich hier ja die Einzige, die den Fall Yolanda Klug mit Scarlett Salice in einem direkten ZH sah. Einfach, weil sich Örtlichkeiten aber auch Teile des Verschwindens in meinen Augen sehr ähnlich waren. Und da ich hier auch schon seit einiger Zeit aktiv bin, ist mir der Totengrund natürlich als dritte Variante auch aufgefallen. Es gibt sogar eine Person, die in allen drei Gegenden aktiv ist. Aber sicherlich hat sie rein gar nichts mit dem Verschwinden der Frauen zu tun. Vor allem, da Frauke nun schon vor so langer Zeit verschwunden ist.--Ich gehe nicht nur bei Frauke, sondern in allen drei Fällen seit langem von einem Verbrechen aus.--Und es ist wirklich unheimlich, dass Scarletts letztes sichtbares Lebenszeichen, welches dokumentiert wurde, in Todtmoos war. Yolanda an einem, wie ich finde ,ziemlich gruseligem Ort im Tal der Toten Täler gefunden wurde. Und Frauke in einem Flurstück, dass sich Totengrund nennt.
[/quote]
Danke für die Korrektur, war von meiner Seite nur zitiert, ohne es selbst genauer zu wissen.
Sowas ist halt unheimlich schwer einzuschätzen. Da hast du jede Menge vereinzelter ungelöster Mordfälle über viele Jahre, keine Übereinstimmung in Zeitraum, Ort oder Details der Durchführung, und dann kommt da in einem Fall ein KW Wichmann als Täter um die Ecke und bei genauer Überprüfung stellt sich heraus, dass er allen Anschein nach (zT auch durch DNA-Spuren) auch für eine ganze Menge anderer Taten verantwortlich ist - über Jahre, im ganzen Bundesgebiet und soweit variablem Hergang, dass keine Übereinstimmung augenfällig wäre.
Sowas bringt das Bild durcheinander, ich meine die Statistik. Es reduziert die Anzahl bzw. "Häufigkeit" vorhandener Täter erheblich, erhöht gleichzeitig bei einem gegebenen ungeklärten Fall massiv die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter eben kein Einmaltäter (in dem Fall dann meistens irgendwo aus einem Umfeld des Opfers) ist.
Aussagen über statistische Verteilung und Wahrscheinlichkeiten lassen sich naturgemäß ja nur auf Grundlage der gelösten Fälle treffen. Und hier sind es halt die Einmaltäter mit irgendeinem Bezug zum Opfer (und wenn es nur räumlich/Milieu ist), die wahrscheinlicher erwischt werden als der "erfahrene/routinierte" Mehrfachtäter, der sich seine Opfer ohne jeden persönlichen Bezug zu seinem Leben sucht, weder räumlich noch soziales Umfeld. Da kann ein einziger unentdeckter Mehrfachtäter dazu führen, dass bei vielen ungelösten Fällen grundlegend unzutreffende Annahmen getroffen werden. Also dass der Einzelfall bitteschön auch eine individuelle Erklärung habe, eine Geschichte, in der das Leben des Opfers in irgendeiner Weise Antworten auf die Frage nach dem Warum und Wie geben könnte, dass ohne augenfällige Übereinstimmungen (Zeit, Ort, MO) keinerlei Anlass für die Annahme eines Mehrfachtäters bestünde.
Was ist mit einem allgemein gewaltbereiten Menschen (allgemein "hohe kriminelle Energie", sowas halt), der einmal die Hemmschwelle überwindet, ob nun situativ oder geplant, und der dann eben nicht seine Tat 1:1 zu reproduzieren versucht, sondern einfach nur Freiheitsberaubung und Tötung als effektive Mittel des eigenen Tuns etabliert, sonst aber in weiten Teilen situativ angepasst agiert, auch die geplante Tat gar nicht so sehr bis ins Detail sich auf Bewährtes stützend durchführt? Nur weil [i]wir im Nachgang[/i] alles im Detail zerpflücken, hinter jedem Fliegenschiss eine tiefere Bedeutung vermuten und uns bemühen, aus allem irgendwelche erhellenden Schlussfolgerungen zu ziehen, heißt das noch lange nicht, dass [i]der Täter vor/während der Tat[/i] alles im Detail und großen Kontext geplant, berücksichtigt und kontrolliert hätte.
Ich meine, der Täter wird sich damals sein Hirn wahrscheinlich nicht halb so zerfickt haben wie wir heute.
Gern wird ja angeführt, bei Mehrfachtätern müsse es deutliche Übereinstimmungen in der Durchführung geben, auffällige gemeinsame Details, "modus operandi" und so. Das mag für einen [i]Wiederholungs[/i]täter stimmen, der bei den Folgetaten jeweils das selbe Motiv hat und sehr auf die bereits bewährte Herangehensweise ("Schema F") baut, der quasi bemüht ist, die vorangegangene, für ihn erfolgreiche Tat zu kopieren. Aber ist das notwendigerweise so? Kann so ein Täter nicht auch soweit kreativ und situativ flexibel sein, dass es eben keine augenfälligen Übereinstimmungen gibt?
Und wenn, ist das Übereinstimmende denn überhaupt sichtbar? Ich meine, eins haben die Fälle Frauke, Scarlett und Yolanda doch gemein: Alle drei verschwinden "aus heiterem Himmel" (Gemeinsamkeit?) und über das Geschehen danach ist nichts bis maximal einzelne Bruchstücke mit jeweils weitem Deutungsspielraum bekannt. Vielleicht hatten die drei Fälle nach dem Abgriff einen sehr ähnlichen Verlauf? Weiß man halt nicht. Muster müssen nicht gesehen werden, um zu existieren.
Das dreimalige "Tod" finde ich da allerdings viel eher irritierend. Wäre das ein "Branding" eines gemeinsamen Täters, dann würde das für viel Pathos sprechen, für einen Täter, der seinem Tun eine höhere Bedeutung beimisst, etwas, das aus seiner Wahrnehmung durch symbolhafte Tatdetails passend zum Ausdruck gebracht würde. Und/oder ein Bemühen um eine Außenwirkung, die Öffentlichkeit soll seine Taten wahrnehmen, die Wahl einer "Tod-Örtlichkeit" quasi ein bewusstes Gestaltungsmerkmal fürs Publikum. Bei solchen Motiven würde ich mich dann allerdings doch fragen, ob dann nicht noch mehr sichtbare(!) Übereinstimmungen im Detail vorhanden sein müssten.
Ist halt komisch - bei einem Fall wäre so ein "Tod-Ort" etwas, was genauso Zufall sein könnte wie vom Täter berücksichtigt. Bei drei Fällen, deren grundsätzlicher Rahmen (junge Frau verschwindet aus heiterem Himmel spurlos, wird deutlich später ganz andernorts tot aufgefunden - bzw. im Fall Scarlett wohl [i]noch[/i] nicht, vielleicht auch nie) ohne weiteres ein jeweils gleich gelagertes Motiv zulassen, fast nahelegen, da fällts nicht leicht, einfach mit den Schultern zu zucken und "Zufall..." zu denken.
[quote=SuperdadV8 post_id=250226 time=1713635664 user_id=8903]
Scarlett, Yolanda und Frauke in Bezug zu einer einzelnen Person?
(...)
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Ach, den Bernhard H hab ich da nur erwähnt, weil es die Gegenden mit einer ähnlichen Tat (langfristige Freiheitsberaubung einer Minderjährigen) verknüpft. Bevor da irgendwelche Phantasien aufkommen: Zur Zeit des Verschwindens sowohl von Yolanda als auch von Scarlett war Bernhard H in Haft.